Montag, 11. Juni 2007

Auf dem rechten Auge blind

Wenn die Zeit unter der Überschrift ‚Auf dem rechten Auge blind’ (ohne Fragezeichen) über nicht so sehr den Fall des Überfalls auf eine Theatergruppe durch Neo-Nazis in Halberstadt schreibt als vielmehr darauf hinweist, dass derlei Vorkommnisse verbunden mit einem Hinweis wie diesem ’Organisationen wie der Verein Miteinander oder die Mobile Beratung für Opfer rechter Gewalt attestieren manchen Polizeibeamten, aber auch der Justiz und kommunalen Behörden ein Wahrnehmungsproblem in Sachen Rechtsextremismus' nicht alleine da steht sondern ein Vorfall von vielen ist, dann schrillen die Alarmglocken. Die Blindheit wird nicht auf Halberstadt begrenzt sein.

Der Verantwortlichen dort wollen sich bemühen, ihre Beamten „hingucken“ (!) zu lassen. Für Richter, Staatsanwälte (!), Lehrer, Polizisten wurde die Weiterbildung intensiviert, um auch auf neue Erscheinungsformen des Rechtsextremismus offensiv und konsequent reagieren zu können. (Hervorhebungen von mir)

Ich stelle zur Diskussion, welchen Einfluss die Bestrebungen Schäubles und damit Merkels und Teilen der SPD- immerhin kleben sie an ihren Pöstchen - , die Grundrechte weitgehend abzuschaffen, auf die Bereitschaft des Polizisten haben, diesen Staat und dessen Ordnung zu verteidigen bzw. welchen Zynismus der Polizist aufbringen muss, um seine Haut für diese neue Ordnung hinzuhalten. Ich erinnere: Abstandhaltende Waffen, Unterstützung durch hochgerüstetes Militär etc. pp.. Wir kennen die Litanei.
http://www.zeit.de/online/2007/24/rechte-halberstadt?page=1

Warsteiner übernimmt Herforder

Mich trifft das nicht. Herforder habe ich noch nie getrunken, Warsteiner ein einziges Mal. Das hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Es ist geschmacklich das zweitübelste Bier, das je meine Kehle benetzte. Brrrh, iggitt, nie wieder!

Mir ist es ein Rätsel, wie man aus Wasser Hopfen und Malz ohne weitere Manipulation ein derartig scheußlich schmeckendes Gebräu herstellen kann, nach eigener Aussage, ein standardisiertes Getränk. Doch die Firma hat Erfolg damit. Es ist der erfolgreichste Bierhersteller, das Wort ‚Brauerei’ wäre hier irreführend, der Republik.

Kann Werbung die Geschmacksknospen einer so großen Zahl von Mitmenschen dermaßen beeinflussen, dass dieses Standardbier in großen Mengen ungehindert die Kehlen runter rinnt?

Herforder soll seinen Charakter – so es einen hat – behalten, sagt man bei Warsteiner. Aber die sagen ja auch, das sei Bier, was sie da herstellen.
http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1181571473275.shtml

Jungfer im Grünen

Nigella-Fructus
Nigella damascena
Ranunculaceae

Hier sehen wir die heranreifenden Fruchtkapseln der Jungfer im Grünen. Später, im Herbst, werden diese braun und pergamenten werden, aufplatzen und schwarze Samen freigeben.
http://gnogongo.twoday.net/stories/3750750/
Wenn ich behauptete, das sei ein Ganglion, wäre das so abwegig nicht, geht man von der Optik aus.

Rüstungsausgaben

Lt. SPON wurden 2006 900 Milliarden Euro für militärische Zwecke ausgegeben. Fast 400 Milliarden fallen dabei auf die USA. Wie hoch sind noch die Mittel, die in Heiligendamm für die armen Länder in Aussicht gestellt wurden bzw. über die ‚ernsthaft’ nachgedacht wird?
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,487849,00.html

AZR – Minister Unersättlich

Die taz präzisiert unter der Überschrift "Minister Unersättlich" die Meldung, dass Schäuble Fingerabdrücke von auch in Deutschland lebenden Ausländern in einer Ausländerzentralkartei speichern möchte.

Dort sollen zudem Personen zentral und auf Dauer gespeichert werden, die Ausländer einladen. Ich habe das schön mehrmals getan, wäre also, gäbe es das Gesetz schon länger, dort registriert.

Darüber hinaus und unabhängig davon sollen Fotos aller in Deutschland lebenden Ausländer gespeichert werden. Das schließt EU-Bürger mit ein. Im Endstadium sollen etwa 30 Millionen Bilder gespeichert werden.

Das ist das weltoffene Deutschland, welches die Bundeskanzlerin beschwört. Ich prophezeie einen spürbaren Exodus ausländischer Mitbürger und fühle mich, auch wenn ich gar nicht will, an schlimme Zeiten erinnert.

Die SPD hält momentan noch dagegen. Ich frage mich, ob die SPD diese Koalition nicht besser aufgäbe. Ist es noch zu verantworten, zu solch einer Regierung zu gehören?, ist die Frage, die sie sich stellen sollte und die Antwort sollte sein: Lieber ein Ende mit Schmerzen als Schmerzen ohne Ende. So ein Regierungssitz ist klebrig und man hängt an ihm. Doch das kann's nicht sein.
http://www.taz.de/dx/2007/06/11/a0102.1/text.ges,1

Wohnung zu vermieten

Wohn-z-verm-

Das sieht man jetzt immer öfter

Deutsche Post

Posthof

Das Bild zeigt den Hof der Postfiliale in meiner Nähe. Gleich wie es hier aussieht und wie voll die Postfiliale war und wie dem entsprechend die Schlange vor der Post und die Wartezeiten vor den Schaltern waren, so gab es immerhin eine Post in etwa 1 Kilometer Nähe. Die Zeit ist vorbei. Die einzige Postfiliale in der Nähe wurde geschlossen. Briefkästen in der Nähe wurden schon früher entfernt.

Gleichzeitig bekomme ich eine bunte Broschüre der Deutschen Post, auf der groß und breit die Worte
LEBENSNAH – ZUVERLÄSSIG – ÜBERALL
prangen.

Im sich über alle Maßen selbst lobenden Text, heißt es unter Anderem:
Das Wichtigste für uns sind die Menschen. Wir entwickeln immer neue Angebote und Konzepte, um unser Ziel zu erreichen. Die Kundinnen und Kunden sollen die Dienstleistungen ihrer Deutschen Post jederzeit und überall in Anspruch nehmen können. Jeder einzelne Kunde ist uns wichtig. Wir hören sehr sorgfältig auf das, was sie uns sagen, auf ihre Wünsche und Anforderungen

Da fragt man sich natürlich, wie die Deutsche Post den Menschen definiert, wer für die Deutsche Post als Mensch anerkannt und akzeptiert wird. Ich gehöre nicht dazu. Was versteht die Post unter ‚jederzeit’ und ‚überall’. Der Sinn dieser Vokabeln im Gebrauch der Post unterscheidet sich auf jeden Fall deutlich von der allgemein gültigen und anerkannten Definition. Möglicherweise habe ich meine Wünsche und Anforderungen nicht deutlich genug gemacht und vergessen, sie in ein vermutlich von mir übersehenes Formular einzugeben.

Vielleicht aber will die Deutsche Post ihr Image in der Weise verbessern, dass sie ganz intellektuell erscheinen möchte und sich auf dem Weg dorthin, der Aufgabe nicht ganz gewachsen und diese missverstehend schon mal in Zynismus übt. Wer weiß?

Vielleicht verstehe ich das alles nur nicht. Ich verstehe nämlich: „Die beste Dienstleistung ist ihre Reduktion“ und das verstehe ich halt nicht. Klär mich einer auf.

Immerhin kann ich mich trösten. Schon seit Jahren habe ich kein Paket oder Päckchen mehr bekommen, das von der Deutschen Post transportiert wurde. Das haben immer andere vollbracht. Und immer häufiger erreichen mich Briefe, die von anderen Gesellschaften und nicht von der Post zugestellt werden. Die Zahl der von der Post nicht als Mensch anerkannten Personen scheint recht groß zu sein.

Hey, vielleicht ist das ja ganz anders und die Post ist lediglich für die Dummen und Quasianalphabeten da? Das erklärte die postalische Umdeutung von Vokabeln.

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