Die Frage
Ich sitze auf einer Bank am Kö-Graben. Neben mir sitzt eine, wie ich meine, attraktive Japanerin, die sich jedoch alsbald, als eine weitere schwarzhaarige Blume sie begrüßt, als Mexikanerin entpuppt.
Schräg hinter mir sprudelt der Tritonenbrunnen. Mein Handy klingelt und ich erfahre etwas von einem Deal mit Georgien, Usbekistan, Turkmenistan und weiteren Ländern dieser Region, die nicht von russischen Billigangeboten überschwemmt werden. Dorthin wird die nächste Auflage einer CD verkauft.
Mein Ohr wird von Geigentönen gestreichelt. Jemand spielt auf höchstem Niveau eine hervorragend klingende Violine. Ich schaue, wo ein Fenster offen steht, aus dem dieses Meisterkonzert klingen könnte. Kommt das von einer Konserve? Es klingt besser. Es klingt live, die Luft vibriert. Dann entdecke ich ihn, den Meistergeiger. Er spielt gerade Bachs Partita Nr. 2 d-Moll für Violine solo so gut, wie ich es noch nie gehört habe. Mir steht der Mund offen.
Aus einer Gruppe bunter, wohl türkischer Mädels
löst sich eine ohne Kopftuch, kommt auf mich zu und fragt: “Entschuldigung, können Sie mir sagen, wo der Rhein ist?“
knurps - 22. Jun, 13:53
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