Clavibacter michiganensis ssp. michiganensis

Tomaten2Ein Bakterium bedroht ganze Bestände von Tomatenpflanzen. Tomaten werden heute fast ausschließlich in Gewächshäusern oder Folienhäusern herangezogen. Es handelt sich also um eine Monokultur in einem geschlossenen Raum unter definierten Bedingungen.

Es liegt auf der Hand, dass, wenn es einen Schädling gibt, der unter solchen Bedingungen gedeiht, dieser sich seuchenartig ausbreitet. Clavibacter michiganensis ssp. michiganensis führt zur Welke der Pflanzen und zu Veränderungen der Frucht, die sich in sog. Vogelaugenflecken und Veränderungen im Fruchtfleisch und auch der Nichtausbildung von Samen äußert.

Da sich dieses Bakterium epidemisch ausbreitet, ist es meldepflichtig. Die Pflanzenbestände müssen vernichtet werden. Da dieses Bakterium auch auf andere Solanaceen überspringen kann, ist auch unsere Kartoffel bedroht. Auch etliche unserer Zierpflanzen können befallen werden, absterben und gleichzeitig Zwischenwirt für unsere Nutzpflanzen werden. Dies sind neben Tomaten und Kartoffeln auch Auberginen, Paprika und einige in anderen Küchen weniger in der unseren verwendete Nachtschattengewächse. Die populärste Zierpflanze ist die Petunie, aber auch viele Pflanzen, die wir als Solanum einkaufen und als dekorative Kübelpflanzen auf der Terrasse stehen haben, gehören dazu.

Diese sind weniger gefährdet, da es sich hier nicht um Monokulturen handelt. Das sieht aber bei der Anzucht ganz anders aus. Dort wird wieder mit großen Beständen in Gewächshäusern gearbeitet.

Es kann sein, dass wir Tomaten irgendwann nur noch zur eigentlichen Reifezeit zu wesentlich höheren Preisen kaufen können nämlich dann, wenn es nicht anders zu machen ist, als sie draußen in Beständen mit Pflanzen anderer Arten gemischt heran zu ziehen. Oder es gibt noch ein Gift, dass dieses Bakterium aber dann auch uns bekämpft.

Spaghetti, Pizza, gefüllte Tomaten, Tomaten mit Büffelkäse und Basilikum ade?
http://agrarheute.com/index.php?redid=153628

Ups! Ich habe ja ganz vergessen zu erwähnen, dass uns da ein allseits beliebtes Wurfgeschoss abhanden zu kommen droht.
Nielsson - 13. Jun, 13:15

Hm, Tomate ade glaube ich jetzt nicht so recht.
Ich meine sowas klingt ja recht "normal": Solche Bedrohungen gibt es sicher bei anderen Pflanzen (und Tieren) auch, oder?
Was ist zum Beispiel mit diesem Schädling (weiß nicht mehr genau was es war), der Bienen ausrottet?

knurps - 13. Jun, 13:24

Dieses Bienensteren ist noch viel ernster zu nehmen. Soweit ich das mitgekommen habe, hat man bisher keinen Schädiger herausgefunden. Die Sache ist mirakulös und kann die Bienen an sich ausrotten.

Bei der Tomate käme es lediglich zur Veränderung der Anzuchtmethoden, die die Tomate aber dermaßen verteuern kann, dass sie nicht mehr zum gewohnt 'normalen' Essen gehört. Muss nicht sein, kann aber sein. Die Gärtner müssen sich auf jeden Fall ernste Gedanken machen
blogger.de:kittykoma - 13. Jun, 20:26

ja, die gewächshäuser, die meist mit hydrokultur arbeiten, sind tatsächlich gefährdet. so ein bakterium wird innerhalb von einer stunde im gesamten pflanzenbestand umgequirlt und jut is. dann kann der bauer den mist nur noch rausschmeißen.
aber mal ganz ehrlich, diese billigtomaten, rotgefäbte wasserbälle zu essen ist doch sowieso eine strafe.

argee gleim - 13. Jun, 21:13

Selbstverständlich ist das eine Strafe. Aber sie sind Tatsache und das massenhaft. Nehmen wir diese Massenware vom Markt, dann haben wir das, was ich beschrieben habe, wenige teure Tomaten, die sich Kreti und Pleti selten einmal gönnen kann. Ich behaupte, dass sich heute ca. 90% von uns in dieser Weise selbst bestrafen, um bei dem Bild zu beiben.

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