Wenn Wulff sagt: «Politikverachtung ist eine Gefahr für unser Land», dann kann er richtig liegen, dann sollte er dafür sorgen, dass Politik anders gemacht wird. Das meint er jedoch nicht, das will er auch nicht. Man kann gar nicht anders, als sich außerhalb der politischen Klasse und unabhängig von dieser zu äußern und, so weit es geht, zu handeln.
Der Versuch, Grönemeyer in das real existierende Politikgeschehen einzubinden, ist der Versuch, eine kritische Stimme mundtot zu machen. Kritische Äußerungen als undemokratisch zu geißeln, ist undemokratisch, Herr Wulff, auch wenn Sie dabei auf eine Pauschalierung zielen. Momentan ist die real existierende Politik sehr wohl pauschal abzulehnen. Solche Äußerungen wie die von Wulff zeugen nur von Betriebsblindheit. Aus dem Getriebe des Politikgeschehens heraus zu argumentieren, das erleben wir stündlich in den Medien und führt zu nichts anderem als dem Erhalt des Bestehenden.
http://www.netzeitung.de/deutschland/680134.html