Die Ordnung der 50er Jahre

Adenauer gilt noch heute für Viele als bewundernswerter Politiker und Mensch. Die 50er Jahre gelten als vermufft aber auch von jener Ordnung beseelt, die sich heute wieder so Etliche, die Patriotismus und Werte beschwören, herbeiwünschen.

Wir, die wir jung waren und unter der albernen Ordnung litten und sehr wohl wussten, dass dort vor allem alte Nazis diese Form von Ordnung, die für uns bedingungslose Unterordnung bedeutete, hochhielten, waren dementsprechend aufmüpfig und deshalb auch oft strafbedroht.

Nur sehr, sehr sparsam und langsam wird ein freierer Blick auf die Zeit zugelassen. 50 Jahre sind vergangen seit der BND gegründet wurde. Jetzt werden einige Dokumente der Behörde zugänglich und durch den schmalen Spalt, den die Tür geöffnet wird, schauen wir auf eine fast in der Tradition des Dritten Reiches geführte Institution. Gedeckt von ganz oben, von Adenauer. Der BND wurde von dem Nazi-General Reinhardt Gehlen aufgebaut und war mit hunderten von SS-Leuten durchsetzt. Das ist die Tradition des BND.

Das sollte man bedenken, wenn sich mal wieder jemand auf den Rosen züchtenden Altkanzler beruft. Es ist eben nicht so, dass es damals keine andere Möglichkeit gab, als Nazis auf hohe Posten zu heben. Die Alternative wäre eine junge Republik mit jungen Politkern gewesen. Das aber war für Adenauer, der sich gerne mit Bismarck vergleichen ließ, nicht denkbar.

Gerade wird deutlich, dass der BND und Adenauer den Aufenhaltsort von Eichmann kannten, dieses Wissen aber geheim hielten, weil sie fürchteten, dass in einem Eichmann-Prozess belastende Fakten über den Staatssekretär im Kanzleramt, Globke, bekannt würden. Globke hatte als Mitarbeiter des NS-Innenministeriums die Nürnberger Rassengesetze kommentiert, welche die Verfolgung der Juden im NS-Staat regelten und Eichmann als Grundlage seiner Vernichtungsarbeit dienten.

Wir als Jugendliche waren völlig machtlos. Wir machten Musik, Musik, die von den Alten nicht verstanden und verdammt wurde, und bauten zusammen mit vielen anderen Musikern und unseren Zuhörern eine als besser und freier verstandene Gegenwelt auf. Das politische Moment war uns nicht immer bewusst. Wir wussten jedoch eins, das von den Alten Diktierte wollten wir nicht

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