‚Die Flanke aus der Tiefe des Raums’ kennen wir als geflügelten Ausspruch des Fußballreportagedeutschs. Dass auch die Politik ihre Tiefen zu verzeichnen hat, hat jetzt ein „verteidigungspolitischer Sprecher“ der CDU den Einsatz der Bundeswehr in Heiligendamm betreffend in Worte gefasst: „Es braucht immer einige Zeit, bis man alle Tiefen des Einsatzes zur Kenntnis genommen hat.“
Da schaut einer tief ins Glas und findet eine vermeintliche Rechtfertigung für ungesetzliches Handeln scheinbar auf dessen Grund. Das Glas aber ist durchsichtig. Der Sprecher sieht durch den Boden des Glases der Gesetzmäßigkeit und findet etwas außerhalb dieser. So tief, so tief kann ein ‚verteidigungspolitischer Sprecher’ schauen. Er projiziert es auf den Grund des Glases, des Gesetzes.
Dem folgt man doch gerne, geht ganz tief in die Knie und dankt dem Dasein für seinen Tiefgang und einem Politiker für die Beherrschung dieser aus den tiefsten Tiefen geschürften Sprache. So tief kann man gar nicht fallen, dass man eine solche Leistung tiefgründig genug würdigen könnte.
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