Club der halbtoten Dichter – Café Sperrmüll - Poodlitzerpreis

Der Club der halbtoten Dichter ist eine Vereinigung anarchischer Blogwortdrechsler, der sich regelmäßig in einem Café Sperrmüll, einem berühmt berüchtigten Lokal im in jeder Hinsicht rühmenswerten Sankt Pauli, trifft.

Sperrmuell

Dieser bemerkenswerte und sogar in mancher Weise achtbare Club verleiht hin und wieder und aus purer Lust und Laune Preise.

Überraschender Weise ist es diesem Club, vertreten durch den Häuptling Schmutzige Feder nun eingefallen, mich völlig unverdientermaßen mit dem Poodlitzerpreis 3. Klasse auszuzeichnen.

Urkunde

Dieser etliche Privilegien mit sich bringende Preis trägt den Namen des weit über das Schwabenland hinaus bekannten und sich in vieler Hinsicht verdient gemacht habenden Herrn Poodle.

Solchermaßen befinde ich mich jetzt in großer Verlegenheit, welche sich u.a. dergestalt äußert, dass ich nicht weiß, ob die Sonne soeben auf mein Hirn brennt oder ob ich einem Fieberwahn aufsitze und halluziniere, im Fernsehen würden stundenlang Fußballspiele übertragen und die Programme fast aller Sender drehten sich um den Fußball, was nach aller Vernunft nicht sein kann, weil doch - wenn überhaupt etwas - der Ball sich dreht. Sich drehende Sender. Also ich bitte doch !

Der geneigte Leser wird nachempfinden, in welchem Ausnahmezustand ich mich befinde. Zum Trost kann ich mich an die Worte meiner Oma erinnern, die in solchen Fällen meinte: "Jung, schlaf erst mal drüber. Die Zeit wird das schon richten."

Doch vorerst höre ich überall fußballerregte Schlachtgesänge, sehe an den Häusern selbst als Schmuck von Mülltonnen und in und vor so gut wie allen Kneipen Fahnen, halluziniere überwältigende Scharen von als Ausländer und Fußballfans verkleideten Gestalten. Den einzigen Halt, den ich finden kann, bietet mir das strahlende aber irisierend flackernde Licht des Beteigeuze, der stoisch in meine Behausung leuchtet.
neo-bazi - 12. Jun, 09:03

Beteigeuze beleuchtet also Ihr Schlafgemach, wie schön. Da haben Sie ja eine kräftige Schulter, an der Sie sich bei Bedarf ausweinen können ...

knurps - 12. Jun, 11:37

Ausweinen? Ein Indianer weint nicht, Häuptling Schmutzige Feder. Eher als Vorbild und Verbündeten begreifen. Genau wie seinen kräftigen Arm, der immerhin die achthundertfache Kraft der Sonne aufweist.

Nur so nebenbei: Er leuchtet mir nicht ins Schlafgemach, das beraubte mich des Schlafes, sondern etwas rötlich leuchtend in mein Wohnzimmer, bevor er die Baumkronen des nahen Parks im Westen streift um mit dem Aufkommen des Tageslichts im Osten dahinter zu verschwinden.
dieJulia - 12. Jun, 10:35

Oh, Wahnsinn!
Wien gratuliert - quasi inbrünstigst!

Ein Hoch auf Herrn knurps!

knurps - 12. Jun, 11:42

Haben Sie sich wenigstens die weißen Söckchen und die schwarzen Lackschuhe angezogen, bevor sie das geschrieben haben?
dieJulia - 12. Jun, 12:16

Natürlich!
Geschneuzt, Haare ordentlich zum Zopf geflochten, Faltenrock, Rüschenbluse, und klar: weiße Söckchen und Lackschuhe. Und einen Blumenstrauß habe ich Ihnen auch gepflückt!
knurps - 12. Jun, 12:35

Ja, so ist's recht. Mich tät jetzt ja interessieren, wo in diesem textilen Aufwand das rasierklingencharfe Messerchen versteckt ist, das jede gute Wienerin bei sich trägt und zu allerlei Stichen in die Eingeweide bezirrzter Personen benutzt und wo das Fläschchen mit dem je nach Wunsch genüsslich langsam oder auch plötzlich tödlichen Gift.
dieJulia - 12. Jun, 16:26

Huch! Ich wußte gar nicht, daß ich in einer so gefährlichen Stadt lebe!
Außerdem: ich bin bekennende Pazifistin.. Rasierklingenscharfe Messer und tödliches Gift: höchstens verbal und im äußersten Affekt. Aber da muß man mich schon sehr arg gekränkt haben.

Mein Glückwunsch war jedenfalls ein echter, hochgeschätzter Herr knurps!
knurps - 12. Jun, 16:52

Werte Frau Julia, ich hatte nichts Anderes erwartet. Dies war lediglich ein rethorische Frage, die sich allerdings eingedenk meiner Erfahrungen mit Wien aufdrängt.
dieJulia - 12. Jun, 17:22

Oh - erzählen Sie uns davon?
knurps - 12. Jun, 18:11

Oh je! Die Geschichten sind so morbide und (alb)traumhaft, dass sie nur als aus einem kranken Hirn geboren und mit einer merkwürdigen Phantasie ausgeschmückt wahrgenommen werden können. Ich habe bisher noch keinen Weg gefunden, sie zu erzählen, ohne Gefahr zu laufen, als blöder Spinner da zu stehen.
Vielleicht raff ich mich eines Tages auf und finde einen Weg, etwas davon zu erzählen. Als Teaser erst mal das hier
dieJulia - 13. Jun, 11:15

Herr knurps, der ist ganz, ganz, ganz phantastisch, der Teaser! Wie kommt es, daß Sie so unmittelbar erfaßt haben, was die fragwürdige Grandezza der maliziös lächelnden Schönen (und damit meine ich meine Stadt) ausmacht? Waren Sie schon öfter hier? Oder offenbart es sich so eindrucksvoll eben nur empfindsamen Naturen, das vielzitierte "Goldene Wiener Herz"?

Großartig!
Meine innigste Verehrung...

Ihre Julia
knurps - 13. Jun, 12:42

Tausend Dank. Ich erröte. Ich merke, ich muss meine Wiener Tage mal aufschreiben und etwas nicht in Worte fassbares in Worte fassen. Deshalb hier keine Antwort auf die Frage. Später mal dann eben im Zusammenhang.
dieJulia - 13. Jun, 13:46

Da freue ich mich drauf...!

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