Vogelknöterich
Polygonum aviculare
Polygonaceae
Vogelknöterich ist der Namensgeber einer bestimmten Trittpflanzengesellschaft ( Polygonion avicularis). Wir finden ihn überall in der Stadt. Keine Ritze ist ihm zu klein. Überall findet er einen Weg, seine Wurzeln unter Trittplatten und Pflaster zu schieben und der dort herrschenden kühlen Feuchte seine Nahrung zu entziehen.
http://gnogongo.twoday.net/stories/2361704/
Die bayrische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau hat jetzt solche Trittpflanzen entdeckt und plädiert dafür, die Begrünung versiegelter Flächen nicht nur wie bisher mit bestimmten Gräsern vorzunehmen sondern den Lebenswillen und die Diversität http://www.biologische-diversitaet.de dieser Trittpflanzen zu nutzen.
http://www.lwg.bayern.de/landespflege/pflanzenverwendung/21521/fuge.pdf
Die kleinen Blüten sind schmucklos grün (mit ein bisschen weiß und rosa an den Spitzen), enthalten keinen Nektar und duften nicht. Sie werden somit kaum von Insekten besucht. Sie sind selbstbefruchtend (autogam). Die Samen werden von Tieren verbreitet, an deren Fell sie haften bleiben. (Epichorie) Sie bleiben bis zu 250 (!) Jahre lang keimfähig. Das alles macht den Vogelknöterich zu einem zähen Überlebenskünstler, den wir mit Füßen treten, ohne dass es ihm groß was ausmacht.
Man findet ihn fast an jeder Straßenbahnhaltestelle. Man kann ja mal nach unten schauen, während man auf die Bahn wartet. Es ist unterhaltsam, was man dort zu sehen bekommt. Diese Trittpflanzen schreien nicht, sie warten nicht mit dekorativen Blüten auf, aber sie betteln auch nicht. Eine Vielfalt von Anpassungen, die wir gerne als Überlebensstrategien verstehen, werden uns dort unten vorgeführt.
argee gleim - 13. Aug, 08:27
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