Mittwoch, 22. August 2007

Der Regen zieht ab

Der-Regen-zieht-ab

Regen nach Regen

Regen-im-Regen

kann Spuren hinterlassen.

Noch’n Gipfel

“Wir haben zu konstatieren, dass in jedem Schülerjahrgang, den wir in das Leben verabschieden, 60.000 bis 80.000 davon ohne Abschluss aus den Schulen gehen - das heißt, unmittelbar in eine Hartz-IV-Karriere entlassen werden.“ Dies sei eine der Ursachen für den Rechtsextremismus, sagt der Vorsitzende des Vereins «Gesicht zeigen», Uwe-Karsten Heye.

Ist es tatsächlich notwendig, um diese Erkenntnis zu verbreiten, ein Treffen Verantwortlicher, einen durch Frau Merkel zur Normalität verkommenen „Gipfel“, diesmal einen „Demokratiegipfel“ einzuberufen? Kraxel, kraxel.

Ist Demokratie so verkommen, dass man sie auf einem Gipfel rekonstruieren muss? Es ist klar, was gemeint ist. Die Sprache aber ist eine Katastrophe. So ein "Gipfel" vermittelt auch nicht, worum es geht. Wann gewöhnen sich diese Leute wieder daran, konkret zu werden und nicht mit Schlagworten Nebel zu werfen? (Uwe-Karsten Heye war mal aktiver Politker. Da hat er das gelernt und dann nicht mehr hinterfragt)

Solchen „Gipfeln“ ist immanent, dass viele Worte gewechselt werden, die lediglich dazu dienen, nicht handeln zu müssen. Diesem Gipfel soll dann ein „Schulreformgipfel“ folgen. (Auch ein gängiges Verfahren, um Handeln zu vermeiden. Der Sprung von Gipfel zu Gipfel)

Ziemlich arm das.
http://www.pr-inside.com/de/heye-bringt-demokratiegipfel-gegen-rechts-r204781.htm

Frisée-Glockenblume

Frisee-Glockenblume

Hier ist schon wieder ein Bild einer Pflanze, die ich nicht bestimmen kann. Ich halte sie für eine Glockenbume, was aber kaum zu belegen ist. Da ihr Laub aussieht wie ein Frisée-Salat, nenne ich sie hilfsweise Frisée-Glockenblume. Noch unwissenschaftlicher schaffe ich es nicht.

Die Bilder sind auch noch schlecht, weil in der Toreinfahrt in Kaiserswerth am Kaiserswerther Markt sehr schlechte Lichtverhältnisse herrschten. Trotzdem musste ich das festhalten, bevor ein eifriger Hausmeister kommt und das 'Unkraut' für immer entfernt.

Frisee-BlueteIch habe also keine Ahnung. Da sie dort zwischen den Steinen jedoch nicht mit Absicht hingepflanzt sein kann sondern dort wild vorkommt, hoffe ich auf jemanden, der sich bei Wildpflanzen auskennt und mir sagt, wie falsch ich mit meiner Vermutung, diese Pflanze den Campanulaceae zuzuordnen, liege.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, was alles an Pflanzen in so einer Stadt vorkommt. Die Vielfalt übertrifft die der Wiesen und Wälder in der Umgebung bei Weitem. Eine Stadt bietet nun mal wesentlich mehr Nischen, mehr unterschiedliche Lebensräume und mehr unterschiedliche mikroklimatische Verhältnisse auf kleinem Raum als die ‚natürlichere’ Umgebung außerhalb der Stadt.

Essstäbchen, pure Energie

In Japan herrscht nicht zuletzt wegen des dort herrschenden heißen Wetters, welches die Klimaanlagen fordert und nachdem ein Atomkraftwerk nach einem Erdbeben abgeschaltet werden musste, Mangel an verwertbarer Energie.

Der Tepko-Konzern (Tokio Electric Power) hat jetzt überall Sammelstellen eingerichtet, um Essstäbchen, einen Wegwerfartikel, einzusammeln, aus denen Biosprit hergestellt werden soll.
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/Japan-Energie;art271,2363216

Es geht ans Eingemachte. Erinnerungen an Nachkriegszeiten.

Neue Hoffnung – mehr Hirn

Das kann politisch verstanden werden. Hier meint die Schlagzeile, dass es Berichte gibt, die besagen, dass es einem Forscherteam gelungen sein soll, aus Stützgewebe des Hirns vollgültige Nervenzellen herzustellen.
http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/wissen/gesundheit/471523

Nous deux

Nous-deux
Worringer Platz - Düsseldorf-Mitte

K.I.Z.

Das Video zum K.I.Z-Auftritt im Schlesischen Bahnhof
http://www.laut.de/vorlaut/news/2007/08/21/16318/

Ich hatte mir das witziger vorgestellt. Aber mal wieder nur diese Berliner immer gleiche Oben-Unten-Polemik.

Das Dessert

Zum Abschluss des leckeren Essens gab es ein Dessert. Dazu sei nur erwähnt, dass dabei kurz in einer Pfanne karamelisierte Zwetschgen verwendet wurden. Es war aufwendig und delikat gemacht und sah hinreißend aus.

Gerne und alle Geschmacksknospen aktiviert nahm ich das erste Löffelchen und stutzte. Ein alles andere Leckere übertönender Geschmack hatte das gesamte Dessert versaut. Was war geschehen? Ich kam erst drauf, als ich wieder zu Hause angekommen bei mir in eine Zwetschge biss. Da war er wieder, der Geschmack, wenn auch kaum zu spüren. Ich roch an der nächsten Zwetschge. Ja, es roch ein wenig nach ... einem Vergällungsmittel, welches oft giftigen Pflanzenschutzmitteln beigefügt wird, um diese eindeutig schon vom Geruch her als giftig zu kennzeichnen und eine zufällige Einnahme zu vermeiden.

Dieser Geschmack wurde beim Aufwärmen der Zwetschgen freigesetzt und hat seine Wirkung erfolgreich gezeigt. Es kann also sein, dass das Gift, mit dem die Zwetschgen behandelt worden waren, längst abgebaut war, die Zwetschgen also unbedenklich in den Handel kommen konnten. Nur das Vergällungsmittel tat noch seine Pflicht. Dumm gelaufen.

Das Entsetzen über diese Geschmacksnote war nicht allgemein. Jüngere Gäste genossen das Dessert. Ich nehme an, dass sich inzwischen eine Gewöhnung an derartige Chemiezusätze eingestellt hat, die sie nicht mehr wahrnehmbar machen.

Es kann auch umgekehrt sein, nämlich dass mir als ehemaliger Gärtner derartige Vergällungsgerüche präsenter sind und die Warnwirkung, die davon ausgeht, in Fleisch und Blut übergegangen ist, so dass ich sensibler darauf reagiere. Es gibt kaum einen Apfel, den ich essen kann. Fast alle stinken nach dieser Chemie, wenn man in sie reinbeißt oder sie nur aufbricht oder -schneidet.

Skippi ist tot

Skippi, das ausgebüxte Känguru, ist tot. Es wurde nahe Memmingen von einem LKW überfahren.
http://www.sueddeutsche.de/bayern/artikel/372/129155/

Die Gefahren der Zivilisation sind andere als jene im Outback.

Paraquat

Gestern gab es im ZDF mal wieder einen Bericht über Paraquat, ein Herbizid, welches auch in Ananaspflanzungen und Ölpalmplantagen, die nach Brandrodung immer häufiger und größer angelegt werden, um dem Durst der Industriestaaten nach ‚alternativen’, ‚nachwachsenden’ Energieträgern nachzukommen, eingesetzt wird. (Die Ausbeutung nimmt kein Ende. Nur dass wir uns jetzt selber schaden, als hier unabdingbar notwendige Wälder irreversibel „im Namen der Umwelt“ vernichtet werden. Nachwachsende Energien, die gemeinste, übelste, verbrecherischste und gleichzeitig dümmste Aktion der Jetztzeit)

Paraquat kam 1962 als Gramoxone in den Handel und war frei verkäuflich. Da es bei zweikeimblättrigen Pflanzen um ein Vielfaches stärker wirkt als gegen einkeimblättrige, wurde es regelmäßig in Getreidefeldern gegen Unkräuter eingesetzt. Ich habe es damals selber an jedermann verkauft. Es erlebte geradezu einen Siegeszug als Unkrauvernichter im Garten und auf Terrassen. Uns wurde von der Industrie erzählt, dass sich Paraquat innerhalb von Stunden in völlig harmlose Stoffe umwandle, was so allgemein ausgedrückt jedoch nicht zutrifft. Unter Gärtnern und Landwirten wurden mehrere Todesfälle bekannt. Der Tod tritt spät und langsam ein.

Damals haben wir alle mit Paraquat verseuchtes Brot gegessen. Mehr über das Mittel und seine Toxidität findet sich bei Wikipedia.
http://de.wikipedia.org/wiki/Paraquat
Der Hersteller preist es noch heute als unbedenklich an:
http://www.syngenta.com/de/features/paraquat_important_product.htm

Drüsiges Springkraut

Impatiens
Impatiens glandulifera
Balsaminaceae

Wenn Du fröhlich pfeifend unter Bäumen an einem lauschigen Bach entlang schlenderst und plötzlich schmeißt Dir jemand schmerzhaft kleine Kügelchen ins Gesicht, dass es nur noch weh tut und Du Dich erschrickst, hast Du doch weit und breit niemanden gesehen, dann schau mal zur Seite, welche Pflanzen dort stehen. Wenn Du dann so 1 Meter bis 1,5 Meter große, aufrechte, krautige Burschen siehst, die noch ein paar rosa-violette Blüten tragen, dann stehst Du vor dem Drüsigen Springkraut, dessen Namensherkunft Du soeben so überraschend wie schmerzhaft erlebt hast und jetzt nachempfinden kannst. Diese auf dicken, wässrigen Stielen stehenden, oben verzweigten Burschen schmeißen mit ihrem Samen um sich und das bis zu 7 Meter weit.

Impatiens-Bluete

So breiten es sich aus und das rasant. Im Himalaja beheimatet brachten Engländer, diese Welteroberer und Pflanzensammler, das Drüsige Springkraut in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts nach England, von wo aus es sich erst als Zierpflanze dann aber bald selbst Terrain besetzend Europa eroberten. In Deutschland verwilderte es ab etwa 1900, ausgehend von Basel. Etwa 1930 hatte sie Karlsruhe erreicht und drang ab 1950 entlang der Flüsse in die Oberrheinebene vor. Heute ist Impatiens glandulifera in fast ganz Deutschland verbreitet, wobei sie in den letzten Jahren nicht nur entlang der Flüsse, sondern auch entlang der Verkehrswege vorgedrungen ist. Jetzt ist das Drüsige Springkraut eingebürgert und betätigt sich als invasiver Neophyt, was meint, dass es drauf und dran ist, einheimische Pflanzen zu verdrängen. Es bevorzugt nährstoffreiche, feuchte Böden und verträgt gut Halbschatten. Es wird berichtet, dass es sogar die Große Brennnessel, die schier unausrottbar ist, stellenweise verdrängt haben soll.

Die Art stammt aus dem westlichen Himalaja. Das Areal reicht von Nord-Pakistan über Kaschmir bis Indien, ob es Nepal einschließt, ist unklar. Nach verschiedenen Angaben kommt die Art zwischen 1800 und 3200 m bzw. 1600 bis 4300 m Höhe vor. Sie wächst hier an vor allem in feuchten Nadelwäldern und Lichtungen, in Straßengräben und an Ackerrändern. An Bachläufen ist sie selten, an Flüssen ist sie im Himalaja noch nicht beobachtet worden.

Es produziert einen süßen, nährenden Nektar (58% Zucker), der in stark duftenden Blüten - die Pflanze selbst stinkt; dafür hat sie extra Drüsen in den Blattachseln- neben süßem Pollen Bestäuber anlockt. Ich habe in der Stadt vor allem Hummeln, aber auch Schwebfliegen und Bienen beobachtet, wie sie eifrig dafür sorgten, dass die springenden Samen produziert werden können.

Bei mir wuchs mal so ein Bursche im Balkonkasten, auch davor schreckt das Springkraut nicht zurück, der sich dadurch bemerkbar machte, dass er selbst nachts seine Samen gegen das Fensterglas schleuderte, was sich anhörte, als schmisse da einer mit kleinen Steinen. Das verärgerte sogar den mächtigen, grau getigerten, weise wirkenden Kater mit dem kurzen Schwanz einer Wildkatze, der so stark war, dass er es sogar mit Ratten aufnehmen konnte, und der mich damals noch über ein Kasernengelände an den Wald angebunden wohnend hin und wieder draußen auf dem Balkon besuchte und mir durchs Fensterglas zuschaute, wie ich Geschichten in meinen Atari klopfte und dem ich im Winter, wenn Schnee lag und Frost herrschte, schon mal was Fressbares hinstellte.

Noch ist es nicht soweit, dass das Drüsige Springkraut mit Samen um sich schmeißt. Aber bald. Der Schleudermechanismus arbeitet mit 25 Hektopascal osmotischem Druck. Cave Impatientem!
http://www.floraweb.de/neoflora/handbuch/impatiensglandulifera.html

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