Scientology

Soll Scientology verboten werden?, wird gefragt. Bei Verboten bin ich meist sehr zurückhaltend, sei es die KPD, seien es die Äußerungen von Holocaustleugnern, sei es die Katholische Kirche.

All diesen Organisationen ist gemeinsam, dass sie sich wie die mythische Hydra benehmen. Schlägt man ihnen einen Kopf ab, entwachsen der Wunde deren zwei. Die KPD heißt nicht mehr KPD sondern mal so dann so. Holocaustleugner gibt es immer noch. Die Katholische Kirche hingegen wurde nicht verboten. Dort wurde Aufklärungsarbeit geleistet. Sie hat sich daran gewöhnt, sich gesetzeskonform zu verhalten. Sie unternimmt keine Kreuzzüge mehr, Hexenverbrennungen gibt es nicht mehr, der Begriff des Ketzers ist gestrichen, die Inquisition ist Geschichte. Die Katholische Kirche wurde also durch Aufklärung und die Unterwerfung unter die Gesetze gezähmt. Sie hat deshalb die Versuche der Indoktrination nicht aufgegeben. Aber diese sind sichtbar und bekämpfbar. Die Struktur der Organisation liegt offen da. Es können Personen benannt werden, die dann im Fall eines Falles auch juristisch belangt werden können.

Verbote hingegen leiten kriminelle Aktivitäten von Organisationen in den Untergrund, ohne sie zu ändern oder gar auszumerzen. Die Gefahr bleibt. Sie ist aber nicht mehr ohne weiteres sichtbar und deshalb scheinbar beseitigt. Der Zugriff durch die Justiz ist erschwert.

Das Buch von Ursula Caberta stellt solch einen Versuch der Aufklärung dar.
Deshalb sei es hier empfohlen.

Schwarzbuch Scientology (Broschiert)
von Ursula Caberta
Preis: EUR 17,95
Oder man leihe es sich in einer Leihbücherei aus.
http://www.zeit.de/news/artikel/2007/08/07/2353308.xml
http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~EB1ED1238964C4EB799BAF0154F7810D6~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_googlefeed
neo-bazi - 8. Aug, 06:16

Grundsätzliche Zustimmung mit einer Ausnahme: die NPD und ähnliches Nazigeschwirl gehören strikt verboten.

Diese Dämonen sind aufklärungsresistent.

Flusskiesel - 8. Aug, 11:19

Zielgruppe der Aufklärung

Es geht ja nicht darum, die Nazis zu "bekehren", sondern ihnen den Nachwuchs zu entziehen.

Auch kann man Extremisten eben besser einschätzen (und auch ihre Versprechen usw.), wenn man über die Hintergründe aufgeklärt ist.
neo-bazi - 9. Aug, 10:27

Doch, auch darum geht es. Ich halte bei dieser tödlichen Erkrankung prophylaktische, diagnostische und therapeutische Maßnahmen für angebracht.
Flusskiesel - 9. Aug, 11:31

Definition

Wie unterscheiden sich denn die prophylaktischen von den diagnostischen Maßnahmen?
Ausserdem: Wie willst Du therapieren, wo doch der Patient thearpieresistent ist?

Ausser natürlich, Du willst dem Patienten, äh, Bettruhe verordnen, frei nach Wiglaf Droste: "Wer vom Lager für andere träumt, darf selbst gerne hinein!"
neo-bazi - 9. Aug, 16:31

Ich sagte aufklärungsresistent, nicht therapieresistent. Auch die Amputation ist z.B. eine therapeutische Maßnahme. In deren Sprache: das Geschwür vom gesunden Volkskörper entfernen.

Ein Verbot wäre eine vorbeugende Maßnahme, die stärkste, wie ich meine, gegen die Ausbreitung dieser Seuche. Dann müßte die Polizei auch keine Nazi-Demos mehr schützen. Wie lauten denn die Sprechchöre der Antifa?

Therapie: die Beseitigung der Ursachen halte ich für wirkungsvoller als das Herumdoktern an Symptomen. Die Ursachen der Unzufriedenheit sind bekannt und führen sowohl in linken wie in rechten Extremismus.
Flusskiesel - 10. Aug, 08:05

Ich habe nur die von Dir benutzten sprachlichen Bilder aus dem medizinischen Bereich aufgegriffen.

Dein Hinweis auf die Demos und die Polizei finde ich sehr wichtig, allerdings würde denn ein Verbot noch viel mehr bringen?

- Die würden dann evtl. noch interessanter, weil eben verboten.
- Die Nazis würden einfach eine andere Partei gründen.

M.E. nach sollte ein Verbot tatsächlich die Ultima Ratio sein. Aufklärung und (auch ganz allgemein) Bildung sind da - wie ich finde - bessere Waffen.

Denk nur mal an die Sache mit "Mein Kampf". Nur durch das "Verbot" von "Mein Kampf" wurde das Buch zu etwas Geheimnisvollem stilisiert. Das funktioniert aber auch nur, solange man es nicht liest. Soll doch der ganze esoterische Hirnquatsch von dem Hitler an die Öffentlichkeit kommen!

Sarkastisch ausgedrückt: "Mein Kampf" müsste an den Schulen zur Pflichtlektüre werden - dann hätten die Schüler bald die Schnauze voll von den Nazis. ;-)
knurps - 10. Aug, 18:05

Hey Flusskiesel. Mein Kampf lesen zu müssen, fällt unter den Folterpragraphen. Und Folter ist verboten in Neu-Germanien. ts,ts,ts.
Flusskiesel - 11. Aug, 09:56

:-)

Naja, man könnte die Schüler ja auch ins befreundete Ausland (Syrien?) schicken. Da wäre die Folter dann erlaubt ... ;-)
knurps - 11. Aug, 13:30

Flusskiesel, mit dieser Deiner letzten Bemerkung hat sich Deine Eignung zum Politiker erwiesen. ....
Flusskiesel - 11. Aug, 20:54

Ich glaube, so etwas nennt man "Pragmatismus". ;-)
Ebola - 8. Aug, 07:46

Die Aussage die Kirche «unternimmt keine Kreuzzüge mehr, Hexenverbrennungen gibt es nicht mehr, der Begriff des Ketzers ist gestrichen, die Inquisition ist Geschichte. Die Katholische Kirche wurde also durch Aufklärung und die Unterwerfung unter die Gesetze gezähmt. Sie hat deshalb die Versuche der Indoktrination nicht aufgegeben. Aber diese sind sichtbar und bekämpfbar» steht zur Debatte. Nur weil man heute Apfelmus statt Apfel isst, heißt das noch lange nicht, dass der Kern nicht derselbe ist.

Verbote sind wichtig - das Was und Wie ist aber immer fraglich. Es gibt heute Mitten in Europa einen eingetragenen Verein der Pädophile.
Die NSDAP kam nicht an die Macht, weil das Volk es so wollte, sondern weil die damalige Demokratie es zuließ.

Mit den Dianetik-ern habe ich meine eigene Erfahrung gemacht und würde ein Verbot nur allzu begrüßen. Schon allein die Subventionen die dieser Verein einfährt, sind ein Armutszeugnis an unsere Gesellschaftsform.

Gregor Keuschnig - 8. Aug, 13:47

Ich stimme dem Tenor zu. Interessantes auch hier.

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