Plantago lanceolata
Plantaginaceae
Spitzwegerich lässt sich bei uns bis zu Zeiten erster Siedlungen steinzeitlicher Menschen zurückverfolgen. (Pollenanalyse). Wie der Name Wegerich schon sagt, ist er ein Wegbegleiter. Etymologisch heißt er sogar Weg-König (althochdeutsch
rih=König)
Mehrere zigtausend Jahre hat er sich durchgesetzt und verfügt nicht zuletzt auf Grund seiner weit verzweigten, tief reichenden Wurzeln über Fähigkeiten, die sein Dasein auch unter ungünstigen Bedingungen sichern. Wie auf dem Bild zu sehen ist, bieten ihm Fugen zwischen Kleinpflaster ausreichend Gelegenheit, sich selbst von Autoverkehr umtost üppig zu entwickeln.
Der Jahreszeit entsprechend sehen wir hier die fruchtende Pflanze. Mehrsamige Kapseln reihen sich zu einer gestielten Ähre. Die Samen selbst sind klebrig, was ihrer Verbreitung dient. Sie haften selbst an Autoreifen und können auf diese Weise die neuzeitlichen Möglichkeiten nutzend weit verbreitet werden, so dass man Wegerich vermehrt seitlich der Straßen findet.
Dergestalt am Wegesrand existierend wird schon mal auf ihn getreten. Das beeindruckt ihn zwar aber stört ihn nicht essentiell.
Spitzwegerich gehört fest zum Inventar der Pharmazie. Die Inhaltsstoffe der Pflanze ermöglichen eine große Breite der Anwendungen. Pulverisiert ist Plantago Bestandteil von Salben, der ausgepresste Saft wird als Tonicum verabreicht. Die gequetschten, frischen Blätter kann man zur Heilungen von Hautreizungen und Insektenstichen verwenden. Die adstringierende Wirkung macht die Pflanze auch zur Behandlungen im Mund- und Rachenbereich anwendbar.
Für ein Allerweltskraut, es hat sich von Europa aus auf der ganzen Welt verbreitet, ist das schon allerhand.
argee gleim - 27. Aug, 10:22