Freitag, 24. August 2007

GEZ

Da braucht man keine Zusätze oder verdeutlichenden Interpretationen,

Gebühren Einzugs Zentrale

ist ein Begriffswust, der so rein wilhelminisches Preußentum, so unglaublich Gestriges, so für den heutigen Sprachgebrauch und heutiges, demokratisches Verständnis singulär hoheitliche Anmaßung präsentiert, dass sich das Faktum eines Schimpfwortes ohne jede weitere Verdeutlichung aus sich selbst heraus ergibt.
http://www.sueddeutsche.de/,tt5m1/wirtschaft/artikel/757/129537/

Alles Gute kommt von oben

Lotto-von-unten

Wenn's kommt.

O Paloma

Da war mal dieser Mitschüler. Horst hieß er, meine ich. Der verließ die Schule vorzeitig, weil er immer ‚La Paloma’ vor sich hin sang. Das war nun mal so, dass er raus wollte. Die See hatte es ihm angetan.

Wir haben ihn feucht-fröhlich verabschiedet und er hat auch alle Platten mit Seemannsliedern und Shantys mitgebracht zur Feier.

Es vergingen Wochen, es vergingen Monate. Doch irgendwann tauchte er wieder auf. Stumm. Er bekam die Kiemen nicht auf.

„Wir war’s denn? Erzähl’ mal.“, forderten wir ihn auf und waren gespannt, etwas aus der weiten Welt zu erfahren.
Schweigen.
„Wo hat’s Dich denn hingetrieben?“
Nach einer Weile: „Afrika runter und dann nach Südamerika“
„Oh toll! Und wie war’s?“

„Warm.“

Mehr haben wir nicht erfahren.

Wenn die Seefahrt solche Nebenwirkungen hatte, dann wollten wir nicht zur See fahren, einigten wir uns und haben weiter brav die Schulbank gedrückt.

So steht's

So-stehts

„Skippi“ lebt

Bei dem von einem LKW überfahrenen und tödlich verletzten Känguru handelt es nicht um „Skippi“. „Skippi“ lebt und springt weiter durchs Unter-Allgäu. Beinahe hätte man „Skippi“ gefangen. Der Kescher war schon fast über den Kopf gestülpt. Da hat „Skippi“ es sich anders überlegt und hat sich wieder von dannen gemacht. Jetzt soll ein Jäger mit einer Betäubungspatrone im Gewehr gerufen werden, wenn „Skippi“ wieder auftaucht.

Ob „Skippi“ so lange wartet, bis der Jäger gekommen ist?

Ich sehe schon eine Gruppe australischer Kängurufänger anrollen, wie einst die Finnen für Bruno.

Noch ein Grasbüschel für „Skippi“.
http://www.stern.de/politik/panorama/:Sommerloch-III-Skippi-Flucht/596073.html

Geheimzahl

An der Kasse in einem Fachgeschäft für Elektronik. Ein älterer Herr kramt nach seiner Geldbörse, findet sie, öffnet sie, zählt erst einmal mühsam Kleingeld hin, greift ans Geldscheinfach und entnimmt ihm nach etlichem Rumfingern Scheine und legt diese auf den Kassentisch.

Die Kassiererin stellt fest, dass es nicht reicht.

„Was jetzt?“, fragt der ältere Herr.

„Nehmen sie doch einfach Ihre Kreditkarte.“, antwortet recht gelassen die Kassiererin.

Der ältere Herr fummelt wieder nach seiner Geldbörse, findet auch nach einigem Fingern seine Karte und steckt sie in den Schlitz des Lesegeräts, die ihm die Kassiererin zugeschwenkt hat und schaut die Kassiererin erwartungsvoll an.

Diese wartet einen Moment und meint dann: „Geben Sie doch bitte ihre Geheimzahl ein“

Der Mann schaut etwas hilflos, macht sich dann aber wieder über seine Geldbörse her und findet nach einigem Suchen, einen Zettel, auf dem offensichtlich die gesuchte Zahl notiert ist, und versucht sich an dem Lesegerät, gibt dann aber den Zettel der Kassiererin und meint: „Tippen Sie das bitte ein?“

Angela Merkel – mus ridiculans

Meseburg verkündet: Der Aufschwung für alle, vor allem aber eine Inszenierung für Frau Merkel. Sie wird heute Abend mal wieder eine positive Bilanz der ‚Tagung’ ziehen. Wetten dass?

Gibt es eigentlich etwas von dem, was da jetzt als Absicht in die Welt gesetzt worden ist, was nicht schon im Vorfeld besprochen war oder was nicht genau so gut auf dem Flur des Parlaments hätte abgehakt werden können?

Verbale Verpackung

Auch Stadt-Politiker können schöne Formulierungen finden. So wirft der stellvertretende SPD Vorsitzende der Stadt, Gerd Blatz, dem oft sehr selbstherrlichen OB Erwin „eine bedauernswerte Angst vor Demokratie“ vor, während er meint, dass die Ablehnung eines Bürgerbegehrens durch den OB unzulässig ist.
http://www.rp-online.de/public/article/regional/duesseldorf/duesseldorf-stadt/nachrichten/472341

Die Relativität des Nudelpreises

Wenn Nudeln um 10 Cent teurer werden, dann sind das im Supermarkt, in dem sie bisher 99 Cent kosteten, 10 Prozent Teuerung, bei ALDI aber 40%. Dort kostete Hartweizen-Pasta bisher 25 Cent und jetzt 35 Cent. Wohingegen der Preisanstieg beim Edelitaliener mit unter 5% kaum der Erwähnung wert ist. Ist das bei ALDI jetzt Wucher? Und ist deshalb der Edelitaliener am preiswertesten? (Der Unterschied zu ALDI-Pasta besteht darin, dass die Pasta beim Italiener, wenn er seinem Anspruch gerecht wird, durch andersartige Düsen gepresst wurde und deshalb an der Oberfläche etwas rauer ist.)
http://www.vitanet.de/aktuelles/Ernaehrung/20070823-Auch-Nudeln-werden-teurer-/

Stachelblättrige Duftblüte

Osmanthus
Osmanthus heterophyllus
(syn. Olea aquifolium, Osmanthus aquifolium, Osmanthus ilicifolius)
Oleaceae


Diese Duftblüte stammt aus Japan und ist immergrün. Während andere Duftblüten frostempfindlich sind, hält die Stachelblättrige Duftblüte Frost bis – 15°C aus, wenn sie an einer ausreichend feuchten Stelle steht.

Sie ähnelt auf frappante Weise unserer Stechpalme (Ilex aquifolium) und kann leicht mir dieser verwechselt werden.

Die kleinen weißen Blüten duften jedoch, was die Chinesen dazu animiert, sie einem Grünen Tee beizufügen. Im Gegensatz zu Ilex, der schon im April/Mai blüht, beginnt Osmanthus erst jetzt mit seiner Blüte.

Bei uns wächst die Duftblüte, die zu den Ölbaumgewächsen gehört, als gedrungener Busch, der gut schattigere Lagen aushält. Man findet ihn, auch weil er unbekannt ist, selten in unseren Gärten und noch seltener auf der Baumscheibe einer Platane neben einer stark befahrenen Straße mitten in der Stadt wie dieses Exemplar hier.

Derjenige, der einen Osmanthus an diese Stelle gepflanzt hat, muss mit einem asiatisch dezenten oder der Düsseldorfer Variante des rheinischen Schmunzelns hinter seiner Gardine sitzen und diese immer mal beiseite raffen, um zu beobachten, wie acht- und ahnungslos die zahlreichen Passanten an dem guten Stück vorüber gehen und nicht mal den süßen Duft, der von der Pflanze ausgeht wahrnehmen oder sich umsehen, um herauszufinden, wo sich denn die Frau mit diesem Parfum bewegt.

Als ich eben dieses Foto machte, beobachtete mich eine junge Frau, die mich nur mitleidig ansah und als ich meine Nase in die Blüten steckte, sich ein abschätziges Lächeln nicht verkneifen konnte. Wenn die wüsste!

Die Blätter sind nicht so steif wie die des Ilex. Sie fühlen sich weich ledrig an.

Kapital ist Macht

Reich zu werden, ist ein ernst genommenes Ziel. Einfluss zu haben, ist erstrebenswert. Dabei ist es gleichgültig, wie der Reichtum und der Einfluss entstanden sind und wofür man sich einsetzt. Eine Sinnfrage stellt sich hier nicht. Bestimmend ist der Einfluss an sich, als konkretes Abstraktum, um auch mal eine Paradoxon in die Welt zu setzen.

So in etwa stellt sich der Markt und damit das Handeln der in ihm agierenden Personen und damit auch das Sinnen und Trachten der Mehrheit und damit wiederum, das Sinnen und Handeln der Volksvertretungen oder in weniger demokratischen Ländern der Regierungen dar.

Das beschränkt sich nicht nur auf Deutschland, auf Europa, auf USA und die ‚westliche’ Welt, sondern umfasst auch die aufkommenden Kapital anhäufenden Länder außerhalb unserer alten Welt. Das Handelsblatt spricht von 1,3 Billionen Dollar Devisenreserven Chinas und den ‚Ölmilliarden’ Russlands. Geld, das auf den europäischen und damit auch auf den deutschen Markt drängt und Einfluss bedeutet. Einfluss an sich muss nichts Verwerfliches sein. Er wäre es nicht, wenn es darum ginge, Weichen sinnvoll zu stellen.

Das wird zwar proklamiert und stimmt auch im Sinne der auf Vermehrung des Geldes und des Einflusses gepolten Besitzer des Geldes. Es stimmt nicht, wenn wir uns darauf besinnen, dass es darum geht, die Menschheit ihren Bedürfnissen gemäß zu bedienen und ein Fortschreiten einer friedlichen und nach vorne gerichteten, freiheitlichen Welt zu ermöglichen und Probleme, sie sich dem entgegenstellen, beseitigen zu wollen.

Die Abwehr von ‚Heuschrecken’ seien sie privatwirtschaftlicher oder staatlicher Natur, anerkennt die Macht des Geldes in seiner perversen Form. Das kann es nicht sein. Was geschehen muss, ist ein grundsätzliches Umdenken. Die Erfindung des Geldes als den Handel erleichterndes Mittel ist nach wie vor positiv zu werten. Geld an sich ist nicht böse oder gut. Geld kann man weder lieben noch hassen, so lange es im Dienste des Handels diesen erleichtert. Der inzwischen eingetretene als Realität wahrgenommene Nimbus des Geldes als Wert an sich, ist die Krux, die es abzuwenden gilt. Sobald dem Geld kein auf konkreten Gütern basierender Wert übergeordnet ist und Geld an sich einen Wert darstellt, krankt die Sache, und all unsere Bemühungen um ein besseres, friedliches, freiheitliches Leben sind dahin. Die von diesem als abstrakt konkreter Wert begriffenen Geld ausgehenden Einflüsse sind pervers.

Das gilt es zu ändern. Da helfen keine Staatsfonds, keine vor feindlicher Übernahme schützen sollenden Finanzwälle. Solche untermauern das Perverse der ‚Finanzmärkte’, (welch ein perverses Wort!)

Vielleicht doch wieder ein paar Professoren im Sektor Geisteswissenschaften einstellen, an den Schulen Sprachen, Leben, Literatur und Künste und Verantwortung lehren bzw. ermöglichen, fördern. Die nicht dumm geborenen Kinder aus dem Prekariat fördern und ihnen die gleichen Chancen einräumen wie den Anderen?

Auch auf Hollywood reife Inszenierungen á la Meseburg, die zwar medienwirksam sind, aber nur Wenigen dienen und das Denken nicht verändern, verzichten und wieder an das Wohl von uns allen, an Frieden, Freiheit und Entwicklungsmöglichkeiten für Alle denken.

Um Missverständnissen vorzubeugen. Ich denke hier weder an eine Ideologie triefende Gleichmacherei, noch an eine Kultur ohne technischen Fortschritt, noch an das Bewahren ‚bewährten’ Denkens. Aber vielleicht daran, für Alle so was wie Neugier zu ermöglichen.
http://www.handelsblatt.com/news/Politik/Deutschland/_pv/_p/200050/_t/ft/_b/1312848/default.aspx/regierung-will-deutschland-ag-wiederbeleben.html

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