Matricaria recutita
Asteraceae
Kamille ist das Aspirin unter den Heilpflanzen. Die Vielfalt der Anwendungen ist Legion. Kompressen, Dampfbäder, Tees, Tropfen, Wickeln sind Formen der Anwendung. Die Wirkungsweisen sind in der Sprache der Mediziner antiphlogistisch, spasmolytisch, karminativ, bakterizid und fungizid.
Mir gefallen auch ihr leicht herber Duft, das Prototypische der Blüte, die Orte, an denen sie vorkommt und der Lebenswille der zart erscheinenden Pflanze mit ihren fiedrigen Blättern.
Ich kenne sie seit meiner frühen Kindheit und erinnere mich, wie ich als kleines Kind von Muttern mitgenommen wurde, wenn es darum ging, Kamille zu sammeln. Gleichzeitig wurde auch Schafgarbe gesammelt. Dabei erfuhr ich auch so Manches über andere Kräuter und Pflanzen, vor allem welche giftig und zu meiden sind. Manchmal fanden wir auch noch ein paar Champignons oder andere Pilze.
Zu Hause wurde das gesammelte Gut dann getrocknet, zu Sträußen gebunden und aufgehängt. Von der Kamille wurden vor allem die getrockneten Blüten genommen und in Leinensäckchen verstaut. Kamille und Schafbarbe stellten im Winter dann für uns, die wir weitab von jeder Apotheke wohnten und auch kein Geld für teure Medikamente hatten, die Hausapotheke dar.
Eine Kamillenmaske entspannt und macht schöne Haut, wenn man es nicht übertreibt. Im Übrigen glaubt man einfach an Kamille. Sie kommt so unschuldig daher.