Kaiserswerth – Die Kaiserpfalz
Wenn man von der Bastion St. Melchior, von der ich immer noch nicht weiß, wie es zu dieser Namensgebung kam, 100 Meter weiter dem Weg folgt, landet man fast zwangsläufig im Hof der Kaiserpfalz.
Dieses im Jahr 1045 gegründete Bauwerk wurde im Mittelalter weithin bekannt. Am geläufigsten ist wohl die Geschichte vom Raub eines Königs, der Staatsstreich von 1062, bei dem der Kölner Erzbischof Anno II. von Köln den noch minderjährigen deutschen König Heinrich IV. aus dieser Kaiserpfalz entführte und somit die Regentschaft über das Heilige Römische Reich Deutscher Nation erlangte. Im Jahr 1181 wurde Kaiserswerth zur Reichsstadt erhoben.
Im 19. Jahrhundert ist Kaiserswerth durch die von Theodor Fliedner gegründete Diakonissen-Anstalt berühmt geworden, in der u.a. Florence Nightingale, 1849, ausgebildet wurde. Daraus wurde später ein Mädcheninternat und Mädchen-Gymnasium, wovon wir als Schüler insofern beglückt wurden, als die dort züchtig erzogenen aber nicht züchtigen Mädchen mit der gleichen Straßenbahn nach Hause fuhren wie wir, deren Gymnasium sich in Düsseldorf-Stockum befand und befindet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kaiserswerth
Darauf, auf die Mauern im Hof der Pfalz, lässt man sich gerne ein und durchschreitet die Ruinen,
stellt fest, dass schon damals selbst im barbarischen Deutschland Rundbögen zu den architektonischen Fähigkeiten der Bauleute gehörten und eine Vielfalt verschiedener Baustoffe in Kombination miteinander sinnvoll verbaut wurden.
Die einzelnen Durchgänge waren mittels Toren verschließbar, wie Zapflöcher in den Seitenwänden zeigen.
Ob die damaligen Recken schon Spaß an der Farbwahl des Gemäuers hatten, ist nicht überliefert aber anzunehmen, wenn diese auch weniger einem ästhetisierenden Willen folgen als vielmehr der Möglichkeit und Fähigkeiten, das Material zu beschaffen, zu verdanken sein wird.
Auf dem Gemäuer wachsen seit wann auch immer goldene Flechten.
Die kaiserliche Tafelrunde mag auch durch nach außen führende schmucke Rundbögen den sommerlichen Abendhimmel bewundert haben, obwohl die Zeit der Rheinromantik noch in unvorstellbarer Zukunft lag.
Dann ein Blick herüber zur Mauer aus feuerroten Backsteinen
und auf die kleine Glockenblumen, die sich neben dem allgegenwärtigen Vorkommen des Bingelkrauts und des Sedum telephium, des Steinquendel und des Boretschs recht häufig findet und unmittelbar zur Rechten des Potentaten die Mauerkrone geschmückt haben mag.
(Rundblättrige Glockenblume Campanula rotundifolia)
Die rundblättrige Glockenblume kommt in ganz Deutschland verbreitet vor. Sie wächst auf mageren Böden und auf Fels und eben wie hier auf Schutt und Mauern. An den Niederrhein gehört sie in besonderer Weise, gilt sie doch als Kopfbedeckung von Feen und Elfen.
Vielleicht hatte man auch die Wehrhaftigkeit der Pfalz im Sinn und begeisterte sich an der genialen Erfindung der Licht- und Belüftungsscharten, und beobachtete durch sie das Umland
Wenn man nicht von ganz oben auf einer Plattform das gegenüberliegende, ehemals römische Ufer betrachtete.
Dann aber wird man sich der Aufgabe der kriegerischen Geschäfte zugewandt, sein mittelalterliches Latein gepflegt und sich des diese Pfalz beurkundenden Steins würdig erwiesen haben.
Dieses im Jahr 1045 gegründete Bauwerk wurde im Mittelalter weithin bekannt. Am geläufigsten ist wohl die Geschichte vom Raub eines Königs, der Staatsstreich von 1062, bei dem der Kölner Erzbischof Anno II. von Köln den noch minderjährigen deutschen König Heinrich IV. aus dieser Kaiserpfalz entführte und somit die Regentschaft über das Heilige Römische Reich Deutscher Nation erlangte. Im Jahr 1181 wurde Kaiserswerth zur Reichsstadt erhoben.
Im 19. Jahrhundert ist Kaiserswerth durch die von Theodor Fliedner gegründete Diakonissen-Anstalt berühmt geworden, in der u.a. Florence Nightingale, 1849, ausgebildet wurde. Daraus wurde später ein Mädcheninternat und Mädchen-Gymnasium, wovon wir als Schüler insofern beglückt wurden, als die dort züchtig erzogenen aber nicht züchtigen Mädchen mit der gleichen Straßenbahn nach Hause fuhren wie wir, deren Gymnasium sich in Düsseldorf-Stockum befand und befindet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kaiserswerth
Darauf, auf die Mauern im Hof der Pfalz, lässt man sich gerne ein und durchschreitet die Ruinen,
stellt fest, dass schon damals selbst im barbarischen Deutschland Rundbögen zu den architektonischen Fähigkeiten der Bauleute gehörten und eine Vielfalt verschiedener Baustoffe in Kombination miteinander sinnvoll verbaut wurden.
Die einzelnen Durchgänge waren mittels Toren verschließbar, wie Zapflöcher in den Seitenwänden zeigen.
Ob die damaligen Recken schon Spaß an der Farbwahl des Gemäuers hatten, ist nicht überliefert aber anzunehmen, wenn diese auch weniger einem ästhetisierenden Willen folgen als vielmehr der Möglichkeit und Fähigkeiten, das Material zu beschaffen, zu verdanken sein wird.
Auf dem Gemäuer wachsen seit wann auch immer goldene Flechten.
Die kaiserliche Tafelrunde mag auch durch nach außen führende schmucke Rundbögen den sommerlichen Abendhimmel bewundert haben, obwohl die Zeit der Rheinromantik noch in unvorstellbarer Zukunft lag.
Dann ein Blick herüber zur Mauer aus feuerroten Backsteinen
und auf die kleine Glockenblumen, die sich neben dem allgegenwärtigen Vorkommen des Bingelkrauts und des Sedum telephium, des Steinquendel und des Boretschs recht häufig findet und unmittelbar zur Rechten des Potentaten die Mauerkrone geschmückt haben mag.
(Rundblättrige Glockenblume Campanula rotundifolia)
Die rundblättrige Glockenblume kommt in ganz Deutschland verbreitet vor. Sie wächst auf mageren Böden und auf Fels und eben wie hier auf Schutt und Mauern. An den Niederrhein gehört sie in besonderer Weise, gilt sie doch als Kopfbedeckung von Feen und Elfen.
Vielleicht hatte man auch die Wehrhaftigkeit der Pfalz im Sinn und begeisterte sich an der genialen Erfindung der Licht- und Belüftungsscharten, und beobachtete durch sie das Umland
Wenn man nicht von ganz oben auf einer Plattform das gegenüberliegende, ehemals römische Ufer betrachtete.
Dann aber wird man sich der Aufgabe der kriegerischen Geschäfte zugewandt, sein mittelalterliches Latein gepflegt und sich des diese Pfalz beurkundenden Steins würdig erwiesen haben.
argee gleim - 9. Aug, 16:16