Samstag, 5. August 2006

Urdenbacher Büdchen

Buedchen-Urdenbach
Düsseldorf-Urdenbach

Hummeln mögen’s warm

Die Verhaltensbiologen Lars Chittka vom Queen Mary College der Universität London und seine Kollegen Adrian Dyer, Sarah Arnold, Beverley Glover und Heather Whitney vom Department of Plant Sciences der Universität Cambridge haben herausgefunden, dass Hummeln beim Besuch von Blüten diejenigen bevorzugen, die wärmer sind als andere.

Die Hummel hat zwar die Fähigkeit, sich per Muskelbewegung selbst zu erwärmen, um aber die dabei verbrauchte Energie zu sparen, ziehen sie es vor, die für ihre Flugfähigkeit notwendigen 30° Körpertemperatur anders als durch eigene Anstrengung zu erreichen. Warme Blüten und warmer Nektar sind da sehr willkommen.
Es gibt Pflanzen, die in der Lage sind im inneren ihrer Blüten Wärme zu erzeugen. Das sind jedoch nur wenige. Die überwiegende Zahl an Pflanzen nutzt Gewebestrukturen und Blütenfarbe, um Sonnenenergie einzufangen.

Da Hummeln, die zu den Bienen gehören, über einen gut ausgebildeten Geruchssinn verfügen, kann ich mir vorstellen, dass wärmerer Nektar eher bemerkt wird als kühlerer. Doch das scheint es nicht zu sein. Die Hummeln scheinen einen Zusammenhang zwischen Blütenfarbe und Temperatur festzustellen und zu lernen, denn wärmerer und kühlerer Nektar in gleichfarbige Kunstblumen verteilt, ließ keine Bevorzugung der wärmeren Quelle durch die Hummeln erkennen.

Weshalb erzähl ich das? Ich muss gestehen, dass ich das nur mache, weil ich vor allem die dicken, dunklen aber auch die kleineren mit dem kupfer rot-braunen oder dem gold-gelben Hinterleib mag. Nur pelzig müssen sie sein. Und brummen müssen sie. Das hat so was Gutmütiges. Außerdem gefällt mir ihr wissenschaftlicher Name "Bomba", den ich merkwürdigerweise nicht mit dem Wort ‚Bombe‘ in Zusammenhang bringe. Die Überschrift müsste somit eigentlich "Ich mag Hummeln" lauten.

Rosa-rugosa

Nichts mehr mit ‚Bitterprickel‘

Wochenende. Schnell noch in den Supermarkt und eingekauft. Auf den Markt und zu dem Türken mit dem frischen, tollen Gemüse zu fahren, dazu reicht die Zeit nicht mehr. Aber auch hier gibt es leckere Sachen. Und hin und wieder kann man sich auch mit Convenience-Food und industriell gefertigten, abgepackten Zutaten recht ordentlich ernähren.

Doch dieses Wochenende wird zu einem Fiasko. Der Kaffee schmeckt labberig. Das Gemüse ist merkwürdig fad. Selbst die Schokolade ist nur noch süß und geschmacklos. Der Spritzer Grapefruitsaft im gewohnten Mix ist geschmacklich nicht mehr festzustellen. Selbst das Bier schmeckt müde und süßlich. "Ah Bäh!"

Was ist passiert?

Ich wurde überlistet. Die Nachricht ‚bitter‘ wurde auf dem Weg von der Zunge zum Gehirn einfach eliminiert. Wie das? Ich habe das Kleingedruckte auf der Packung mal wieder nicht beachtet und den Satz: ‚Durch AMD geschmacksversaut" nicht gelesen

Wissenschaftler – oder soll ich Laboranten sagen? – haben einen Stoff isoliert, der dies bewerkstelligt. In den USA wird dieses AMD, so heißt der Bitterblocker, entwickelt und wird dort auch schon angewandt. Die Zulassung auf dem europäischen Markt soll folgen.

Da haben sich in mühevoller Evolution komplexe und sinnvolle Geschmacksknospen auf unserer Zunge entwickelt und dann das. Es geht weniger darum, dass wir nicht mehr gewarnt werden, wenn wir Atropin oder Strychnin in den Kaffe geschüttet bekommen haben, sondern darum, dass der Kaffee, die Schokolade, Radicchio, Rucola, Chicorée, Gurken, Kohlrabi, Salate, Artischocken, einfach Alles eine Geschmacksvariante verliert. Es geht darum, dass wir, lassen wir uns darauf ein, indem uns alles versüßt wird, geradezu infantilisiert werden, uns ein wesentlicher Reiz einfach weg genommen wird.

Wir, die wir schon die ganze Leiter der Geschmäcker erklommen haben, mag das weniger treffen. Wir meiden, wenn das Geld reicht zumindest, solche Ausgeburten des Ungeschmacks. Aber was ist mit der nächsten Generation? Die kann diese Erfahrung vielleicht nicht mehr machen und wird einer von ihnen dann irgendwann mal mit etwas wirklich Leckerem konfrontiert, wird sie es als ungenießbar von sich weisen und in dieser Hinsicht für immer dumm bleiben. Dummheit ist aber doch ein elendiger Zustand. Drücken wir es mal so aus: "Wer so was isst, hört und liest auch Dieter Bohlen."

Ich will meinen bitteren Chicorée haben. Ich will das Flirren zwischen bitter und süß meiner Praline schmecken. Ich will wissen, was ich esse. Ich mag mir eine süße Pizza nicht mal vorstellen.

Es wächst so schön

Ich bin kein duseliger Öko-Freak, kein Anhänger okkulter Lehren, die das Ernten der Gurken nur bei Mondlicht, und nachdem man dreimal in eine Kuhhorn geblasen hat, erlaubt, kein schwärmerischer Naturapostel – die Natur funktioniert rigoros als Verdrängungswettbewerb, sozusagen alttestamentarisch – und halte den liebevollen Blick auf das Topfpflänzchen zwar für tolerabel aber ebenso für idiotisch. Ich halte es hingegen für erlaubt und unumgänglich, empirische und wissenschaftlich empirische Erkenntnisse über das Gedeihen von Nutzpflanzen in deren Aufzucht einfließen zu lassen. Das meine ich voranstellen zu müssen, um nicht in einen falschen Geruch zu kommen. Andererseits verstehe ich zu viel vom Gartenbau und damit auch von der Biologie der Pflanzen, um diese Nachricht hier zu unterdrücken, allerdings auch wieder zu wenig, um eine gültige Aussage über den Grad der Gefährdung des untenstehenden Gegenstandes zu machen. Des ungeachtet hier dann doch der Hinweis.

Das Wachstum einer Frucht, zumindest das von Kernobst (Äpfel, Birnen, Weintrauben etc.) wird von Phytohormonen – ob das der richtige Begriff ist oder Ferment nicht doch angemessener ist, lassen wir hier mal offen – gesteuert. Diese werden von den Kernen (die kleinen braunen Dinger in der Mitte z.B. des Apfels) ausgeschüttet. Ihr kennt doch alle die beliebten kernlosen (seedless) Weintrauben.
Tja, wie schaffen die das denn mit dem Fruchtwachstum? Da sind doch gar keine Kerne. Gute Frage. Die für das Wachstum notwendigen Phytohormone werden regelmäßig auf die Früchte gespritzt. So geht das. Nun sind Phytohormone nicht unbedingt verdammenswert. Jede Pflanze enthält sie. Aber in unnatürlich hoher Konzentration und/oder in Form ihrer synthetisch nachempfundenen Variante können sie äußerst schädlich sein, so dass die Anwendung solcher Wachstumsförderer in Deutschland verboten ist. Soweit ich weiß, ist der Handel mit derart behandelten Früchten ebenfalls untersagt. Es besteht allerdings keine Deklarationspflicht. Und offensichtlich wird bei Einfuhr nicht nach Phytohormon-Überschuss bzw. der Anwendung und dem Vorhandensein von synthetischen Wachstumsregulatoren kontrolliert.

Zu der potentiellen Gefährlichkeit hier die Schluss-Sätze eines Artikels auf der page der Uni Hamburg:

"Den Hormonen ähnliche Wirkungen zeigen zahlreiche synthetisch hergestellte Wachstumsregulatoren. Diese spielen in der modernen Landwirtschaft und im Gartenbau als Unkrautvertilgungsmittel oder Wachstumsstimulus eine entscheidende wirtschaftliche, wegen ihrer Gefährlichkeit und der Toxizität der im industriellen Herstellungsprozeß anfallenden Nebenprodukte (z.B. Dioxin) eine brisante politische Rolle."

Guten Appetit.

Ein wenig feucht

Gestern war mit 24°C noch einmal ein recht warmer Tag. Bewölkung und Sonnenschein wechselten sich ab. Am späten Nachmittag begann es zu regnen, was sich am Abend und in der Nacht fortsetzte. Der dritte Regen nach der großen Hitze und großen Trockenheit. Langsam ist zu merken, wie der Boden wieder etwas Feuchtigkeit aufweist und an die Pflanzen abgeben kann. Ausreichend ist das noch lange nicht. Und für die Ernte des Getreides z.B. kommt dieser Regen viel zu spät. Auch Kartoffeln und Zuckerrüben haben stark gelitten. Lediglich sehr intensive, gärtnerische Kulturen, bei denen künstliche Bewässerung möglich und finanziell vertretbar ist, haben die tropischen Verhältnisse gut überstanden.

Die Heuernte, das Viehfutter für den Winter, ist komplett ausgefallen.

Gestern habe ich für einen Kopf Icebergsalat 99 Cent bezahlt. Für diese Jahreszeit ein Horrorpreis. So wird es weitergehen. Lebensmittel werden knapper und somit teurer werden.

Momentan scheint die Sonne. Im Westen sehe ich eine dunkelgraue Wolkenwand. Das Thermometer zeigt 19°C an. Es ist schwül und nicht morgenfrisch.

Herzbüdchen

Herzbuedchen
Münsterstraße - Düsseldorf-Derendorf

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