Steffi Nerius erfüllt, was der Name ‚German‘ meint. Sie wirft den Ger Speer am Weitesten und gewinnt die Goldmedaille für Germany.
Was uns Deutsche betrifft, geht das ein wenig an der Wahrheit vorbei. Uns mit den Germanen gleichzusetzen, wäre falsch. Wieviel Völkerscharen sich hier tummeln, das weiß nicht mal der König der Trolls. Ein paar der Ureinwohner mögen überlebt haben. Aber waren das alles Germanen? Waren da nicht auch Kelten und Slaven und ... Dann war da die Völkerwanderung und noch viele Wanderungen der verschiedensten Völker, von denen etliche in verschiedenen Teilen dessen, was wir heute Deutschland nennen, ihre Heimat gefunden haben. Diese Völkerscharen haben sich über Jahrtausende vergnüglich vermischt. Das sind jetzt wir. Nur im englischen Sprachgebrauch klingt es nach Germanen. Für andere Sprachen sind wir Alemannen, Sachsen oder Teutsche oder sonst irgendwas.
In China haben 17 Millionen Menschen in Folge einer anhaltenden Dürre kein sauberes Trinkwasser. Darüber hinaus ist der Landwirtschaft ein großer Schaden entstanden, der wirtschaftliche betrachtet einen Schaden in Höhe von umgerechnet 900 Millionen Euro ausmacht, abgesehen davon wahrscheinlich bedeutet, dass dem Mangel an Trinkwasser ein Mangel an Nahrungsmitteln folgt.
Das wäre die Meldung. Vermittelt und verständlich gemacht wird die Tragik allerdings mit dem folgenden
Satz:
Dadurch (durch die Dürre) sei ein wirtschaftlicher Schaden in Höhe von umgerechnet 900 Millionen Euro entstanden.
Das macht einen wesentlichen Unterschied, meine ich. Der Satz bezeugt die Reduktion des Menschen auf einen Wirtschaftsfaktor, das nicht als Betrachtungsweise unter anderen sondern radikal einzig. Die Schwere der Katastrophe liegt nicht im Leiden der Menschen sondern im Schaden an der Wirtschaft. Das ist alte Ökonomie. Keine sehr glückliche.
Der hier herangezogenen Zeitung ist da kein Vorwurf zu machen. Sie zitiert chinesische Presseagenturen. Es könnten aber ebenso US-amerikanische oder europäische gewesen sein. Das wird so dahin geplappert und fällt auch kaum einem auf. Im Unterbewusstsein aber wirkt es.
Zuerst war das Wort.
Ich habe einen Pfirsich gegessen, der schmeckte nach Ernte, nach Herbst. Der schmeckte so richtig gut.
"Rebellen" und "Terroristen" werden getötet, Menschen werden ermordet. Das Eine scheint man zu dürfen, das andere nicht. Wer bestimmt, wer ein "Rebell" und ein "Terrorist" ist? George W. Bush? Olmert? Die Hisbollah? Bin Laden? Mahmud Ahmadinedschad?
Man braucht lediglich in den Nachrichten oder wo auch immer "Rebell" oder "Terrorist" zu sagen und schon klingt es wie selbstverständlich, wenn da mal wieder so 10 oder 20 über die Klinge gesprungen sind. Wir sind dabei. Wir morden mit.
Eine Studie der Universität Leipzig zeigt, dass Arbeitslose häufiger krank werden und früher sterben.
Was dort nicht erforscht wurde, ist die Frage, ob kränkliche und sterbeprädestinierte Personen eher arbeitslos werden. Auch nicht erörtert wurde, ob es sich bei dem Phänomen um eine "natürliche" Selektion handelt, der einen neuen Menschen zu Ziel hat, der künftig andere Werte mit sich trägt, als den, sich über "Arbeit" zu definieren. Es ist auch nicht geklärt, ob ganz besonders die Gesunden, nämlich diejenigen die schon heute den neuen Typ des "glücklichen Arbeitslosen" repräsentieren, per Ächtung durch jene, die sich noch stupide über den traditionellen Arbeitsbegriff definieren und nicht in der Lage sind, die Chance einer "neuen Freiheit", die nicht nur ohne Arbeit auskommt sondern sich solchermaßen der Menschwerdung näher gerückt sieht, in eine Ausweglosigkeit gedrängt werden.
Eine Definition des Begriffes Arbeit scheint in der Studie der Uni Leipzig nicht vorzukommen. Es scheint, dass hier lediglich abhängige Arbeit, eine durch ein Arbeitsamt (welch ein Witzwort) zu vermitteln ist, angenommen wird. Vielleicht ist es ja so, dass die tradierte aber dennoch perverse Definition von Arbeit samt dem Druck, der durch die dieser Perversion anhängenden, tumben Mehrheit ausgeübt wird, dazu führt, dass die gesunder Weise Arbeitslosen in die Krankheit und in den Tod gezwungen werden, anstatt von einer Geißel befreit, neuen, durchaus als höher anzusehenden Ufern zuzustreben.
Man stelle sich vor, Eva Herman heiratet Rocchigiani. Na, das wäre doch wie Weihnachten am 1. Mai und Karneval am Tag der Neuen Einheit. Man stelle sich vor, wie Eva Herman, ganz Frau, Rocky die Brötchen schmiert und schon beim Frühstück darauf achtet, dass er saubere Fingernägel hat, den Kaffee nicht verschüttet und nicht schmatzt. Ich weiß nicht, was Günter Grass dazu sagte. Ich meine, für Eva Herman müsste es die Erfüllung sein und Rocky könnte sich mal so richtig austoben. Und das Eis auf Grönland schmölze in einem Husch weg, was den großen Pötten die Einfahrt in den Hamburger Hafen erleichterte.