Samstag, 12. August 2006

Ein Alb und ein Traum

Da habe ich vor zwei Tagen noch gemeldet, dass mein Fotoapparat von der Reparatur zurück ist und jetzt ist er schon wieder weg. Zurück zur Reparatur.

Ich nehme an, das sie dem Teil einen neuen Chip eingepflanzt haben, worauf dann die Programme gespielt werden mussten. Dabei müssen sie ein paar Programme vergessen haben oder nicht aufgepasst haben, ob auch alles richtig gelandet ist.

Ich habe Druck gemacht. Mal schauen, ob das angekommen ist oder ob das noch einmal 5 Wochen dauert.

Dafür hatte ich heute Besuch, von dem ich nicht wusste, was er von mir wollte. Er entpuppte sich als Fotograf, der Fotos von mir machen wollte. Von mir. Warum? Die Vergangenheit holt einen ein. Immerhin konnte ich mir ansehen, wie heute die Spitzengeräte von Nikon aussehen. Traumteile zu Traumpreisen.

Schnurbaum

Sophora japonica

Sophora

Welche Früchte dieses aus China und Korea stammende und hier mehr und mehr als Straßenbaum gepflanzte Gehölz für Früchte trägt, kann noch hingenommen werden, aber was da an einem nord-amerikanischen Ahorn wächst, das entspricht ganz und gar nicht unseren Erwartungen. Eine längliche Frucht in vielen Farben, welche in einem Schnuller endet?

Herbstfrucht

Schily bleibt sich treu

Was macht man, wenn man ein Alter erreicht hat, dass allzu viel Beweglichkeit nicht mehr zulässt aber in dem man trotzdem noch eine gewisse Aktivität zu brauchen meint. Richtig, man übernimmt einen Posten in einem Aufsichtsrat. Da Schily nicht irgendwer ist, übernimmt er die Posten als Aufsichtsrat gleich bei zwei Firmen.

Die Glücklichen sind ID Solutions und Byometric Systems AG. Das nicht von ungefähr. Beide Firmen beschäftigen sich mit einem alten Steckenpferd Schilys, der Biometrie. ID Solutions fertigt Hard- und Software für die Herstellung zeitgemäßer Ausweispaiere und Byometric Systems entwickelt Technik zur Personenidentifizierung per Irisstruktur.

Das passt doch. Schily passt zu den Firmen, die Firmen passen zueinander und die Beziehungen, die Schily als langjähriges Mitglied der Regierung und des Bundestags hat, erleichtern das Vermarkten des Produktes.

Ende, Schluss, Stopp

Hammer-Eisenbahnbruecke
Eisenbahnbrücke - Düsseldorf-Hamm

Umdeutung

Die Antwort Israels auf die Resolution, der sie zugestimmt haben sollen, ist ein massiver Angriff auf den Libanon, der wieder zahlreiche zivile Opfer fordert.

Ergänzend wird der Spruch "Mit Worten lässt sich trefflich streiten" mit Leben gefüllt. Die Resolution zeige eindeutig den Schuldigen auf, den Libanon. Das militärische Eingreifen habe erst den Weg zu diplomatischen Bemühungen geöffnet und habe letztendlich zu dieser Resolution geführt. "Ohne militärischen Druck wäre es zu keiner diplomatischen Vereinbarung gekommen", sagte Peres am Samstag im israelischen Rundfunk. "Die UN-Resolution gibt Israel vollkommen recht und erklärt, dass die Hisbollah der Aggressor war und dass sie die entführten Soldaten überstellen muss... Wir haben von den UN alles erreicht, was wir konnten."

Bei allem Verständnis für die nicht weg zu diskutierende Bedrohung Israels durch radikale Kräfte in den Nachbarländern muss eine derartige Wortakrobatik doch ins Reich der Schönschreibung und des Rechthabenwollens verwiesen werden.

Fakt ist offensichtlich, dass auch in Israel langsam die Einsicht Fuß fasst, dass die Hisbollah oder was darunter subsummiert wird, eher gewachsen ist als besiegt wurde und ein weiteres Vorgehen wie bisher zur Katastrophe führt. Zuzugeben, dass man verloren hat, fällt jedem schwer, wäre aber für ein Land, das intellektuell nicht ganz unbedarft ist, der bessere Weg, nämlich der Weg, der weiteren Unsinn dieser Art verhindern hilft.

Worte sind in der Tat sehr scharfe Waffen. Ich bin gespannt, ob diese Worte auf fruchtbaren Boden fallen und als Tatsachenbeschreibung in die Geschichtsschreibung eingehen werden.

Das Schlimme ist, mit solch einer Umdeutung wird kein Schlussstrich unter die Problematik gesetzt. So hält man eher die nächste militärische Auseinandersetzung latent.

Israel muss also zurechtgewiesen werden, um überhaupt eine Chance zu haben, die Gemüter zu beruhigen und Stabilität in der Region möglich zu machen.

Zu Hause im Schlachthof

Wer immer schon mal in einem Schlachthof wohnen wollte, kann seinen Wunsch jetzt Wirklichkeit werden lassen. In dem seit Langem leer stehenden Düsseldorfer Schlachthof sollen Wohnungen und Lofts entstehen. Von dort hat man einen Ausblick auf die Gleisanlagen der DB, das Gelände der ebenfalls seit Langem leer stehenden Schlösser Brauerei und mit etwas Fantasie auf die Justizvollzugsanstalt, wie ein Knast so schön im Beamtendeutsch heißt und eine Umgebung von seltener Trostlosigkeit, die allerdings durch einen Grüngürtel, voraussichtlich einen um einige Meter erweiterten Streifen, aufgepeppt werden soll. Bis zu Düsseldorfs größtem Unfallkrankenhaus ist es auch nicht weit.

Wer das Besondere mag, sollte schon mal vorfühlen und sich zur Rather Straße begeben.

Strasse

Strasse
Fürstenplatz - Düsseldorf-Friedrichstadt

Unzeit

Ich saß da. Der Bach vor mir plätscherte nicht und rauschte nicht. Er floss ganz langsam und seicht und völlig lautlos vor sich hin. Er schien als flösse er von rechts nach links. So sah es aus, weil dieser ganz leichte Wind, einer der Blätter müde bewegt und schon mal einen dünnen Zweig zu einer angedeuteten Verneigung veranlasst, entgegen der kaum merklichen Strömung wehte und so eine Bewegung der Wasseroberfläche entgegen der Fließrichtung simulierte, welche man dann erkannte, wenn ein vorzeitig welkes und von einem der Bäume gefallenes Blatt langsam und gleichmäßig auf der Wasseroberfläche schwimmend vorbeizog.

Kaum ein Geräusch. Selten mal der Ruf eines Vogels, der auch sofort wieder wie ein Versehen verstummte. Ich las in einem Buch. Dort war es später Herbst. Der erste Schnee fiel.

Noch brannte die Sonne auf meinen linken Arm. Aber ich wusste, dass sie bald auch dort vom Schatten der großen Erle mir gegenüber verdeckt sein würde.

Eine Frau kam vorbei und blieb am Ende meiner Bank stehen. Sie schaute, ich sah sie von hinten, in gespannter Körperhaltung ins grüne Dickicht. Edle Klamotten. Gepflegte Erscheinung. Ich las weiter. Irgendwann war sie verschwunden.

Ruhe, keine Bewegung.

Etwas schlurfend aber doch in gemäßigter Eile, eine gerade Körperhaltung, die sagte, dass es ihm in jugendlichen Alter verboten war, sich bei Tisch an die Rückenlehne eines Stuhles zu lehnen, krampfhaft selbstverständlich einhaltend marschierte vorbei. Im Gefolge sein kleiner Hund, dem er befahl, sofort hierher zu kommen, dies offensichtlich nicht, um mich vor dem Hund zu schützen sondern den Hund vor mir. Das sagte mir sein verächtlicher Blick. Mitten an einem Werktag im Park rumsitzen und ein Buch lesen!, stach es aus seinen leicht geröteten und schon etwas matten Augen. Das Wort ‚Ordnung‘ ging von diesem alten Mann aus. So was wie Haltung, der Haltung eines geraden Stockes, erfüllte den Ort, aber verschwand auch wieder mit dem Verschwinden des Kleinhundbesitzers.

Der Text in meinem Buch floss dahin wie der Bach vor mir, obwohl dort ganz ungewöhnliche Dinge beschrieben und Vergleiche herangezogen werden, die außerhalb des Buches weit hergeholt wirken würden.

Etwas Bauchnabelfreies in einem quer gestreiften T-Shirt gezogen von einem mittelgroßen Hund an langer Leine glitt an mir vorbei. Ein Schmetterling schüttelte seinen Zick-Zick-Kurs kurz über den Boden. Mal wendete ein leichter Windhauch eines der vertrockneten Blätter auf dem Weg vor mir. Überall hier war es grün, nicht nur an diesem Bach.

Stille.

Ein Samen der nahen Linde fiel an seinem Stiel, der fest mit einem vertrockneten Flugblatt verbunden ist, sich propellerartig drehend fast senkrecht ins Grün. Zwei Schmetterlinge tanzten lautlos umeinander.

Ich stand auf und ging. Dies war heute kein Ort für mich. Die Straße hatte mich wieder.

Hoffnung auf ein Ende des Krieges

Der Weltsicherheitsrat forderte Israel am Freitagabend (Ortszeit) zum Rückzug aus dem Libanon auf, und der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert stimmte nach ersten Berichten zu. Auch die libanesische Regierung will den Friedensplan umsetzen, berichtet n-tv

Internet-TV

Furioser Start bei Magenta

Das Internet-TV der Telekom startet mit 43 Kunden. Da soll es noch ein paar technische Probleme geben.

"Anti Terror" Datei

"Ladenhüter" werden wieder heftig beworben,
titelt das Handelsblatt

Nach den Anschlägen in den USA 2001 kam die Idee auf, nach den Londoner U-Bahn-Attentaten wurde sie wieder debattiert, nun streiten sich deutschen Sicherheitspolitiker erneut über eine zentrale Datei von Terrorverdächtigen. Auch mit dem Thema Bundeswehreinsatz im Innern gehen dessen Befürworter wieder hausieren.

Die Frankfurter Rundschau titelt
Anti-Terror-Datei kommt im Herbst

Koalition einig über Gesetz / Kritik aus der Opposition / Anschlagshinweise wohl aus Pakistan

Am Tag nach dem Terroralarm von London nahmen in Deutschland die Planungen für die bisher umstrittene Anti-Terror-Datei Fahrt auf.

Mit der bundesweiten Anti-Terrordatei sollen Polizei und Nachrichtendienste erstmals gemeinsamen Zugriff bekommen auf Informationen über Terrorverdächtige. Dabei sollen Daten über Aufenthaltsort, Bank- oder Handy-Verbindungen von potenziellen Terroristen und ihren Kontaktpersonen gespeichert werden. Den Gesetzentwurf werde die Koalition im September beraten, erklärten Innenpolitiker von Union und SPD übereinstimmend.


Mir stellt sich die Frage, wie "Terror" definiert wird.

Der Uno-Menschenrechtsrat verurteilt Israel

An einer Sondersitzung hat der Uno- Menschenrechtsrat am Freitag Israels Angriffe auf Zivilisten in Libanon verurteilt. Eine Untersuchungskommission soll die Menschenrechtsverletzungen prüfen. Eine Verurteilung des Hizbullah gelang den westlichen Staaten nicht.

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