Sekundenschinderei

Das kennt wohl jeder, der mal zu einem kurzen Beitrag im Fernsehen herangezogen worden ist. Drei nette Leute kommen ins Haus. Das Thema ist seit Tagen klar und man weiß auch genau, was man sagen will. ("man" ist hier angebracht. Das geht nicht nur mir so.)

Dann aber kommt alles anders. Was übrig bleibt sind nichtssagende Plattitüden. Alles, was man sagen, erklären wollte, das worauf es einem ankommt, fällt der Sekundenpeitsche zum Opfer.

So heute hier geschehen. Es ging um Qualität von Obst und Gemüse im Handel. In diesem Fall um Äpfel und Salat. Was beim Apfel unmittelbar hinter der Schale sitzt oder dass Salat genetisch bedingt Nitrat sammelt und deshalb nicht stark gedüngt werden sollte, um nur Einiges zu nennen, fällt einfach weg.

Morgen wird das gesendet. Ich mag gar nicht hingucken. Falls das jemand zufällig sieht und mich für total verblödet hält, dem kann ich das nicht verübeln. Und keine Macht der Welt kann bewirken, diesen Eindruck zu falsifizieren. Aber lasst Euch sagen: Das ist der Grund dafür, dass Fernsehbeiträge meist so nichtssagend sind.
Lazerte - 21. Aug, 17:15

Der...

..."Erwin Lottemann, äh Lindemann"-Effekt, oder?

knurps - 21. Aug, 18:53

Anders - schlimmer
4711 - 22. Aug, 11:56

qualität

wahrscheinlich ein beitrag für`s lokale, aber egal - dieses prozedere ist überall gleich.
das format muß stimmen, ob 1.30 min., 2.30min. oder selbst bei 45.00min. und länger
inhalte sind sekundär und auch nicht wirklich gewollt.
ein bißchen information - nett aufbereitet, nicht zuviel hintergrund und schon mal garnichts was sich unter einer schale verbirgt.
man sollte nicht dem irrglauben verfallen, das realisatoren bzw. redakteure großartig recherche betreiben.
die meisten sind im tagesgeschäft und wissen viel zu wenig, unabhängig von dem sujet, um das es zu berichten geht.
aber der fernsehzuschauer erwartet auch nichts anderes, etwas info, ein paar anmerkungen,
moderate kritik - doch nicht zu viel und wenn es sich irgendwie vermeiden läßt, bitte nicht direkt vor der eigenen tür.

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