Durch
Sie kam forschen Schrittes auf mich zu, die alte Dame in ihrem neuen, weinroten Mantel, dem bis auf die rötlich geschminkten Backenknochen nur aus Falten bestehenden Gesicht, der grauen Baskenmütze, unter der graue aber gepflegte Haare hervor lugten. Sie begann beim Wetter. Man wisse ja nicht, was man anziehen solle. Es sei doch wieder wärmer, als der graue Tag es vermuten ließ. Sie habe sich dann doch zu warm angezogen. Aber mal sei es so und dann wieder so.
Sie sei unterwegs zum Nordfriedhof. Sie wolle nachschauen, ob die Gärtner das Grab inzwischen gemacht hätten. Nach 18 Jahren habe es sich jetzt gesenkt und müsse aufgefüllt und neu bepflanzt werden. Es habe sich ja lange gehalten. 18 Jahre. So lang sei es her, dass ihr Mann gestorben sei.
Ihr sei es zu Hause zu langweilig geworden. Ob ich eine Monatskarte hätte. Ich bejahte. Wo ich denn hin müsste. Ich sagte ihr die Station. Das reiche, meinte sie. "Können Sie mich mitnehmen?" Zum Bezahlen müsse sie extra ihr Portemonnaie aus den Tiefen ihres Mantels holen. Das sei so lästig. Sie machte eine unbeholfene Bewegung mit der sie über ihren Mantel strich.
Weiter ging’s mit diversen Krankheiten in ihrer Verwandtschaft. Sie lege sich ja jeden Abend eine Zeitung vor’s Bett. Sie müsse letzte Zeit so viel husten. Dann brauche sie nicht für jedes Ausspucken extra aufzustehen. Sie müsse sich einen Virus eingefangen haben. Letzte Zeit sähe das, sie zeigte mit einem Finger auf den Boden, sehr ungesund aus.
Als wir eingestiegen waren, hörte ich noch, wie sie ein befreites "Geschafft!" hustete.
Sie sei unterwegs zum Nordfriedhof. Sie wolle nachschauen, ob die Gärtner das Grab inzwischen gemacht hätten. Nach 18 Jahren habe es sich jetzt gesenkt und müsse aufgefüllt und neu bepflanzt werden. Es habe sich ja lange gehalten. 18 Jahre. So lang sei es her, dass ihr Mann gestorben sei.
Ihr sei es zu Hause zu langweilig geworden. Ob ich eine Monatskarte hätte. Ich bejahte. Wo ich denn hin müsste. Ich sagte ihr die Station. Das reiche, meinte sie. "Können Sie mich mitnehmen?" Zum Bezahlen müsse sie extra ihr Portemonnaie aus den Tiefen ihres Mantels holen. Das sei so lästig. Sie machte eine unbeholfene Bewegung mit der sie über ihren Mantel strich.
Weiter ging’s mit diversen Krankheiten in ihrer Verwandtschaft. Sie lege sich ja jeden Abend eine Zeitung vor’s Bett. Sie müsse letzte Zeit so viel husten. Dann brauche sie nicht für jedes Ausspucken extra aufzustehen. Sie müsse sich einen Virus eingefangen haben. Letzte Zeit sähe das, sie zeigte mit einem Finger auf den Boden, sehr ungesund aus.
Als wir eingestiegen waren, hörte ich noch, wie sie ein befreites "Geschafft!" hustete.
knurps - 21. Aug, 06:41
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