Fliegenpilz
Amanita muscaria
Der Fliegenpilz ist ein Giftpilz mit einem roten Hut und weißen Tupfen. Er wächst in Mitteleuropa und Asien bis nach Sibirien, dort allerdings nur selten. Seine Verwendung als Rauschmittel ist schon lange bekannt. So war der Pilz in Sibirien vor der Einführung des Alkohols ein Zahlungsmittel für Rentiere.
Er steht mit Vorliebe unter Nadelbäumen, aber er lebt auch häufig in Symbiose mit der Birke. (> Mykorrhiza) Er ist auf diese Bäume angewiesen. Wo diese fehlen, gibt es keinen Fliegenpilz. Infolge des allgemeinen Nährstoffanstiegs in den Wäldern ist das Vorkommen rückläufig. (Das Bild da oben habe ich in Finnland gemacht. Dort war er noch häufig)
Der Fliegenpilz ist Symbol der Freude, ein Glückspilz also, was eine Anspielung auf seine psychotropen Effekte ist.
Im Mittelalter waren Fliegen ein Symbol für Wahnsinn. Dieser Glaube findet sich im gesamten nördlichen Eurasien. Eine populäre Bezeichnung für den Fliegenpilz ist daher auch "Narrenschwamm".
Wahrscheinlich ist die Mythifizierung des Pilzes eine Reaktion auf das Verbot des Fliegenpilzgenusses.
Der Fliegenpilz wurde, so nimmt man an, bereits weit vor unserer Zeitrechnung – einige sprechen von 2000 vor Chr. Geb. - nicht nur in den nordischen Ländern der Erde sondern auch in Indien und im südamerikanischen Hochland als Droge verwendet.
In der Edda, der Erzählung der nordischen Mythologien, wird der Pilz als Rabenbrot bezeichnet. Der Name ‘Rabenbrot’ deutet auf die beiden allwissenden und Alles sehenden Raben Wotans hin, die einerseits den Verstand und die Weisheit verkörpern, andererseits das Gemüt und die Sinne. Beide Raben symbolisieren zugleich den Tod, indem sie sich nach einer Schlacht auf die Leichen der gefallenen Krieger stürzen. Bis in die heutige Zeit gilt der Rabe auch als ‘Unglücksbringer’, als ein den Tod ankündigender Vogel.
Auch in der keltischen Mythologie wird er als Teufelsei oder Hexenei besungen.
Das Deutschland des Mittelalters sah in den Fliegen das Symbol für Wahnsinn. Besessene waren von Fliegen befallen und der Teufel galt als deren Herr. Der deutsche Name ‘Fliegenpilz’ leitet sich höchstwahrscheinlich von der Fliege als Zaubertier und / oder der Kraft des Pilzes, den Menschen ‘fliegen zu lassen ‘ ab. Es gilt weiterhin als sicher , daß in den mittelalterlichen Hexenkulten der Pilz als Rudiment germanischer Kulte Verwendung gefunden hat. Die Hexenverfolgungen und -prozesse müssen auch unter dem Aspekt betrachtet werden, daß diese Elemente einer heidnischen Kultur, die nun als ‘Teufelswerk’ galten, vernichtet werden sollten.
Eine andere Art von Verdrängung geschah in der Umdeutung heidnisch-germanischer Dichtung ins Christliche, die sich im Laufe der Zeit vollzog. Da ist die katholische Kirche seit jeher besonders ideenreich. Was sie nicht ausmerzen konnte, wurde umgedeutet. So der Weihnachtbaum, das Grün als Symbol des Lebens, die Kerze als Beschwörung des Lichts, der Osterhase als Fruchtbarkeitssymbol und eben der Fliegenpilz, der Glückspilz, den wir heute noch in verniedlichter Form auf den Adventskränzen wiederfinden.
Regelmäßig als Rauschdroge werden Fliegenpilze heute nur noch in Sibirien genommen. Der Brauch wird immer seltener, da ihn die Regierung für unerwünscht hält und bekämpft. Wahrscheinlich noch wirksamer als die Gegenpropaganda ist der Ersatz durch Wodka. Dies ist jedoch wohl als zweifelhafter Erfolg des Verbotes zu werten.
Haben die Christen den Genuss des Pilzes noch verboten, so sagt uns, dem aufgeklärten Erdbewohner, die Vernunft, dass der Genuss solch zerstörerischer Psycho-Pilze wenig sinnvoll ist. Ich möchte darauf hinweisen, dass der Anteil der giftigen und psychedelisch wirkenden Substanzen innerhalb des Pilzes je nach Herkunft, Standort und Witterungsbedingungen sehr unterschiedlich sein kann. Die Dosierung wäre somit reine Glückssache. Der Glückspilz kann uns leicht zu einem rasenden Berserker machen, ein Zurückgeworfensein in eine Vorstellungswelt weit vor dem ‚dunklen‘ Mittelalter.
Der Fliegenpilz ist ein Giftpilz mit einem roten Hut und weißen Tupfen. Er wächst in Mitteleuropa und Asien bis nach Sibirien, dort allerdings nur selten. Seine Verwendung als Rauschmittel ist schon lange bekannt. So war der Pilz in Sibirien vor der Einführung des Alkohols ein Zahlungsmittel für Rentiere.
Er steht mit Vorliebe unter Nadelbäumen, aber er lebt auch häufig in Symbiose mit der Birke. (> Mykorrhiza) Er ist auf diese Bäume angewiesen. Wo diese fehlen, gibt es keinen Fliegenpilz. Infolge des allgemeinen Nährstoffanstiegs in den Wäldern ist das Vorkommen rückläufig. (Das Bild da oben habe ich in Finnland gemacht. Dort war er noch häufig)
Der Fliegenpilz ist Symbol der Freude, ein Glückspilz also, was eine Anspielung auf seine psychotropen Effekte ist.
Im Mittelalter waren Fliegen ein Symbol für Wahnsinn. Dieser Glaube findet sich im gesamten nördlichen Eurasien. Eine populäre Bezeichnung für den Fliegenpilz ist daher auch "Narrenschwamm".
Wahrscheinlich ist die Mythifizierung des Pilzes eine Reaktion auf das Verbot des Fliegenpilzgenusses.
Der Fliegenpilz wurde, so nimmt man an, bereits weit vor unserer Zeitrechnung – einige sprechen von 2000 vor Chr. Geb. - nicht nur in den nordischen Ländern der Erde sondern auch in Indien und im südamerikanischen Hochland als Droge verwendet.
In der Edda, der Erzählung der nordischen Mythologien, wird der Pilz als Rabenbrot bezeichnet. Der Name ‘Rabenbrot’ deutet auf die beiden allwissenden und Alles sehenden Raben Wotans hin, die einerseits den Verstand und die Weisheit verkörpern, andererseits das Gemüt und die Sinne. Beide Raben symbolisieren zugleich den Tod, indem sie sich nach einer Schlacht auf die Leichen der gefallenen Krieger stürzen. Bis in die heutige Zeit gilt der Rabe auch als ‘Unglücksbringer’, als ein den Tod ankündigender Vogel.
Auch in der keltischen Mythologie wird er als Teufelsei oder Hexenei besungen.
Das Deutschland des Mittelalters sah in den Fliegen das Symbol für Wahnsinn. Besessene waren von Fliegen befallen und der Teufel galt als deren Herr. Der deutsche Name ‘Fliegenpilz’ leitet sich höchstwahrscheinlich von der Fliege als Zaubertier und / oder der Kraft des Pilzes, den Menschen ‘fliegen zu lassen ‘ ab. Es gilt weiterhin als sicher , daß in den mittelalterlichen Hexenkulten der Pilz als Rudiment germanischer Kulte Verwendung gefunden hat. Die Hexenverfolgungen und -prozesse müssen auch unter dem Aspekt betrachtet werden, daß diese Elemente einer heidnischen Kultur, die nun als ‘Teufelswerk’ galten, vernichtet werden sollten.
Eine andere Art von Verdrängung geschah in der Umdeutung heidnisch-germanischer Dichtung ins Christliche, die sich im Laufe der Zeit vollzog. Da ist die katholische Kirche seit jeher besonders ideenreich. Was sie nicht ausmerzen konnte, wurde umgedeutet. So der Weihnachtbaum, das Grün als Symbol des Lebens, die Kerze als Beschwörung des Lichts, der Osterhase als Fruchtbarkeitssymbol und eben der Fliegenpilz, der Glückspilz, den wir heute noch in verniedlichter Form auf den Adventskränzen wiederfinden.
Regelmäßig als Rauschdroge werden Fliegenpilze heute nur noch in Sibirien genommen. Der Brauch wird immer seltener, da ihn die Regierung für unerwünscht hält und bekämpft. Wahrscheinlich noch wirksamer als die Gegenpropaganda ist der Ersatz durch Wodka. Dies ist jedoch wohl als zweifelhafter Erfolg des Verbotes zu werten.
Haben die Christen den Genuss des Pilzes noch verboten, so sagt uns, dem aufgeklärten Erdbewohner, die Vernunft, dass der Genuss solch zerstörerischer Psycho-Pilze wenig sinnvoll ist. Ich möchte darauf hinweisen, dass der Anteil der giftigen und psychedelisch wirkenden Substanzen innerhalb des Pilzes je nach Herkunft, Standort und Witterungsbedingungen sehr unterschiedlich sein kann. Die Dosierung wäre somit reine Glückssache. Der Glückspilz kann uns leicht zu einem rasenden Berserker machen, ein Zurückgeworfensein in eine Vorstellungswelt weit vor dem ‚dunklen‘ Mittelalter.
knurps - 18. Aug, 16:13
Trackback URL:
https://gnogongo.twoday.net/stories/2546945/modTrackback