Kastanien-Miniermotte
Cameraria ohridella
Seit einigen Jahren beobachten wir von Jahr zu Jahr vermehrt, dass sich die Blätter der Rosskastanien weit vor dem Laubfall braun verfärben. Erst erscheinen kleine braune Punkte, dann Streifen und schließlich Flecken, die sich dergestalt ausbreiten, dass sie zusammenwachsen. Das Blatt ist braun. Dies stellt eine ernsthafte Schädigung des Baumes dar.
Verursacht wird dieser Schaden durch einen kleinen, kaum 5mm großen Schmetterling, aus der Familie der Miniermotten. Wissenschaftlich trägt er den hübschen Namen Cameraria ohridella, was keineswegs heißt, dass man eine Kameradin im Ohr hat und auch nicht, dass man eine ohrentragende Kameradin im Zimmer beherbergt.
Der Schmetterling findet sich nach dem Schlüpfen auf den Stämmen und unter der Rinde des Wirtes, der Kastanie, ein und beginnt unverzüglich damit, sich sexuell zu betätigen.
Das Weibchen legt 30 bis 40 Eier auf der Oberfläche des Kastanienblattes ab. Nach 2 – 3 Wochen schlüpfen daraus die Junglarven. Diese bohren sich in das Blattgewebe ein, schlürfen den Saft der Blätter auf und beginnen so, schmale linienförmige Kanäle zu minieren. Dann dermaßen gestärkt werden die Schlürfer zu Gewebefressern. Es entstehen 3- 8 mm große Flecken. Im Endstadium der Larve steigt deren Gefräßigkeit und wir sehen eine 3-4 cm lange, unregelmäßig geformte Mine. Diese durchläuft meist 2 Seitennerven. Bei starkem Befall können die Minen der einzelnen Larven zusammenfließen. Dadurch entstehen Gemeinschaftsminen, in denen sich mehrere Larven entwickeln können.
Es folgt das Puppenstadium. Vor dem Schlüpfen bohrt sich die bewegliche Puppe mit ihrem zugespitzten Kopf halb aus der oberen Blattepidermis heraus. Dies ist notwendig, da ja Schmetterlinge keine beißend-kauenden, sondern leckend-saugende Mundwerkzeuge besitzen und sich so nicht aus dem Blatt befreien könnten. Schließlich platzt die Kopfkapsel auf und entläßt den Falter. Zurück bleibt nur noch eine leere Puppenhülle.
Der Schädling bringt in unseren Breiten pro Jahr 3 bis 4 Generationen hervor. Bemerkenswert und interessant ist, dass schon die Puppen der ersten, der Frühjahrsgeneration teilweise Überwinterungsformen bilden, also bis zum nächsten Jahr innerhalb des Blattes ruhen. Die letzte Generation bildet ausschließlich Überwinterungsformen aus. Ein sehr geringer Teil der Puppen kann sogar über mehrere Jahre überliegen.
Diese Mottenart wurde erst 1985 in Mazedonien entdeckt. Sie war der Wissenschaft bisher unbekannt. Das nenne ich eine schnelle Karriere. Keine zehn Jahre von dem Stadium eines Nobody zu einem der auffallendsten Schädlinge in unseren Städten. Die Theorien über die Herkunft dieser Miniermotte schwanken zwischen Eiszeitrelikt, welches sich in den Gebirgen des Balkans hat halten können, bis hin zu einer Einschleppung aus Amerika. Die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) ist im Balkan beheimatet.
Da die Kastanie in unseren Forsten und Wäldern kaum eine Rolle spielt, macht man sich erst jetzt Gedanken über die Bekämpfung des Schädlings. Die Motte durch das Verspritzen von Insektiziden zu töten verbietet sich innerhalb der Städte. Systemische Gifte, Gifte, die in den Boden eingebracht und von der Pflanze aufgenommen werden, und so die Schädlinge durch Vergiften ihrer Nahrung quasi von innen her überlisten, anzuwenden, stellt zwar eine Möglichkeit dar, doch ist ein Auswaschen der Gifte und Eindringen ins Grundwasser nicht auszuschließen. Kaum eine Gemeinde wird dieses Risiko eingehen. Außerdem würde das auch andere Lebewesen gefährden. Bleibt nur das permanente und möglichst restlose Entfernen des abgefallenen Laubes, welches dann verbrannt werden sollte. Wo diese Maßnahme rigoros durchgeführt wurde, soll im Folgejahr ein um 97% geringerer Schädlingsbefall festgestellt worden sein.
Also bitte schon jetzt und dann bis zum Ende des Laubfalls Blätter der Rosskastanie einsammeln und verbrennen.
Seit einigen Jahren beobachten wir von Jahr zu Jahr vermehrt, dass sich die Blätter der Rosskastanien weit vor dem Laubfall braun verfärben. Erst erscheinen kleine braune Punkte, dann Streifen und schließlich Flecken, die sich dergestalt ausbreiten, dass sie zusammenwachsen. Das Blatt ist braun. Dies stellt eine ernsthafte Schädigung des Baumes dar.
Verursacht wird dieser Schaden durch einen kleinen, kaum 5mm großen Schmetterling, aus der Familie der Miniermotten. Wissenschaftlich trägt er den hübschen Namen Cameraria ohridella, was keineswegs heißt, dass man eine Kameradin im Ohr hat und auch nicht, dass man eine ohrentragende Kameradin im Zimmer beherbergt.
Der Schmetterling findet sich nach dem Schlüpfen auf den Stämmen und unter der Rinde des Wirtes, der Kastanie, ein und beginnt unverzüglich damit, sich sexuell zu betätigen.
Das Weibchen legt 30 bis 40 Eier auf der Oberfläche des Kastanienblattes ab. Nach 2 – 3 Wochen schlüpfen daraus die Junglarven. Diese bohren sich in das Blattgewebe ein, schlürfen den Saft der Blätter auf und beginnen so, schmale linienförmige Kanäle zu minieren. Dann dermaßen gestärkt werden die Schlürfer zu Gewebefressern. Es entstehen 3- 8 mm große Flecken. Im Endstadium der Larve steigt deren Gefräßigkeit und wir sehen eine 3-4 cm lange, unregelmäßig geformte Mine. Diese durchläuft meist 2 Seitennerven. Bei starkem Befall können die Minen der einzelnen Larven zusammenfließen. Dadurch entstehen Gemeinschaftsminen, in denen sich mehrere Larven entwickeln können.
Es folgt das Puppenstadium. Vor dem Schlüpfen bohrt sich die bewegliche Puppe mit ihrem zugespitzten Kopf halb aus der oberen Blattepidermis heraus. Dies ist notwendig, da ja Schmetterlinge keine beißend-kauenden, sondern leckend-saugende Mundwerkzeuge besitzen und sich so nicht aus dem Blatt befreien könnten. Schließlich platzt die Kopfkapsel auf und entläßt den Falter. Zurück bleibt nur noch eine leere Puppenhülle.
Der Schädling bringt in unseren Breiten pro Jahr 3 bis 4 Generationen hervor. Bemerkenswert und interessant ist, dass schon die Puppen der ersten, der Frühjahrsgeneration teilweise Überwinterungsformen bilden, also bis zum nächsten Jahr innerhalb des Blattes ruhen. Die letzte Generation bildet ausschließlich Überwinterungsformen aus. Ein sehr geringer Teil der Puppen kann sogar über mehrere Jahre überliegen.
Diese Mottenart wurde erst 1985 in Mazedonien entdeckt. Sie war der Wissenschaft bisher unbekannt. Das nenne ich eine schnelle Karriere. Keine zehn Jahre von dem Stadium eines Nobody zu einem der auffallendsten Schädlinge in unseren Städten. Die Theorien über die Herkunft dieser Miniermotte schwanken zwischen Eiszeitrelikt, welches sich in den Gebirgen des Balkans hat halten können, bis hin zu einer Einschleppung aus Amerika. Die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) ist im Balkan beheimatet.
Da die Kastanie in unseren Forsten und Wäldern kaum eine Rolle spielt, macht man sich erst jetzt Gedanken über die Bekämpfung des Schädlings. Die Motte durch das Verspritzen von Insektiziden zu töten verbietet sich innerhalb der Städte. Systemische Gifte, Gifte, die in den Boden eingebracht und von der Pflanze aufgenommen werden, und so die Schädlinge durch Vergiften ihrer Nahrung quasi von innen her überlisten, anzuwenden, stellt zwar eine Möglichkeit dar, doch ist ein Auswaschen der Gifte und Eindringen ins Grundwasser nicht auszuschließen. Kaum eine Gemeinde wird dieses Risiko eingehen. Außerdem würde das auch andere Lebewesen gefährden. Bleibt nur das permanente und möglichst restlose Entfernen des abgefallenen Laubes, welches dann verbrannt werden sollte. Wo diese Maßnahme rigoros durchgeführt wurde, soll im Folgejahr ein um 97% geringerer Schädlingsbefall festgestellt worden sein.
Also bitte schon jetzt und dann bis zum Ende des Laubfalls Blätter der Rosskastanie einsammeln und verbrennen.
knurps - 17. Aug, 07:59
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