Heinrich Heine in der Walhalla
Ein Paradoxon
Heinrich Heine soll in die Walhalla einziehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihm das gefiele.
Diese von König Ludwig I. von Bayern nach dem Ableben des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen dem Nationalen gewidmete "Ruhmes- und Ehren"-Halle hat bei mir ähnlich der ausschließlich der Repräsentation dienenden Institution Bayreuth ein gehöriges Geschmäckle.
Wenn ich so Vokabeln wie "rühmlich ausgezeichnete Teutsche", "Erstarkung und Vermehrung deutschen Sinnes", "Im 19. Jahrhundert war die Nation ein Glaube, die Kunst gab ihr Ausdruck", "teutsche Zunge", "germanische Sprache" (als Voraussetzung), lese, dann hilft es mir auch nicht, dass z.B. Sophie Scholl dort Aufnahme gefunden hat. Auch die konnte sich nicht wehren und schmückt oder verkleistert jetzt die aus einem Minderwertigkeitsgefühl geborene nationale Erweckung.
Leider kann Heine keine Spottverse über seine Inthronisation in der "marmornen Schädelstätte" mehr verfassen. Leider.
Heinrich Heine soll in die Walhalla einziehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihm das gefiele.
Diese von König Ludwig I. von Bayern nach dem Ableben des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen dem Nationalen gewidmete "Ruhmes- und Ehren"-Halle hat bei mir ähnlich der ausschließlich der Repräsentation dienenden Institution Bayreuth ein gehöriges Geschmäckle.
Wenn ich so Vokabeln wie "rühmlich ausgezeichnete Teutsche", "Erstarkung und Vermehrung deutschen Sinnes", "Im 19. Jahrhundert war die Nation ein Glaube, die Kunst gab ihr Ausdruck", "teutsche Zunge", "germanische Sprache" (als Voraussetzung), lese, dann hilft es mir auch nicht, dass z.B. Sophie Scholl dort Aufnahme gefunden hat. Auch die konnte sich nicht wehren und schmückt oder verkleistert jetzt die aus einem Minderwertigkeitsgefühl geborene nationale Erweckung.
Leider kann Heine keine Spottverse über seine Inthronisation in der "marmornen Schädelstätte" mehr verfassen. Leider.
knurps - 9. Aug, 06:58