Sonntag, 27. August 2006

Die Tonne lebt

Deutschland ist langweilig. Wenn hier die Mülltonnen geleert werden, gibt es nur Lärm, einen kleinen Stau hinter dem Müllfahrzeug und ein paar Essigfliegen suchen sich neue gärende Beute.

Ganz anders in UK. Da sind jetzt heimlich 500.000 Mülltonnen verwanzt worden. Jede der jeweils einer Mülltonne zuzuordnende Wanze wird beim Entleeren aktiviert. Auf diese Weise könnten sich Behörden über die Abfall-Gewohnheiten jedes einzelnen Haushalts informieren, schreibt "Mail on Sunday"

Was da jetzt wohl heimlich in der Mülltonne des Nachbarn landet, seit nun die Überwachung nicht mehr so heimlich ist? Die kleinen Überwachungsgeräte werden in Deutschland bei einer Firma Deister gefertigt.

Der neue Job

"Mensch Karl, ich habbet gut getroffen. Mit der Bahn stundenlang durch die Gegend gondeln und noch 1,50 Euro pro Stunde abgreifen. Nur schade, dass das nicht in den USA ist. Da bekäm‘ ich als Hilfssheriff noch’n Stern angehängt.

Nee, langweilig ist dat nich'. Guck Dich doch mal um. Zum Beispiel die da in der spacken Jeans. Die freut sich richtig, wenn ich die beschütze. Auch die Omas sind nicht schlecht. Die haben schon mal ‚en‘ Stück Kuchen und ‚en‘ Kaffee oben drauf. Sicher, da gibbet schon mal so ein paar Knasterköpp. Denen hebste mal de Zeitung auf und schon sind die mit nem Euro dabei. Oder Du besorgst denen ‚nen‘ Kaffee außer der Reihe. Da raschelt auch schon mal ‚en‘ Schein.

Un‘ wenn de mal ‚en‘ herrenlosen Koffer siehst. Da haste nix mit zu tun. Dat gibste einfach an die Bewaffneten, die Bundespolizei, weiter. Die kümmern sich dann. Is‘ ja doch nur Wäsche drin. Und noch längs‘ nich‘ wo en Draht rausguckt, is auch ‚ne‘ Bombe drin. Is doch allet übertrieben.

Aber du kommst rum. Erst wollt ich ja immer von Hamburg nach Berlin und dann nach München. Aber jetzt hab‘ ich wat besseres. Hamburg, Bremen, durchs Ruhrgebiet nach Köln und dann den Rhein runter nach Frankfurt, Stuttgart und München. Du glaubs‘ nich‘, wat Du da erlebst. Inzwischen kenn‘ ich ja auch die ganzen Taschendiebe. Mit ‚en‘ paar kann ich et ja ganz gut. Denen sach ich, wo die fetten Brieftaschen sitzen und bekomm‘ immer wat ab. Die sind ehrlich. Da kannste Dich drauf verlassen. Aber da gibbet natürlich auch die Anderen. Die, die Dich bescheißen wollen. Die hab‘ ich mir gemerkt. Die scheiß ich sofort bei die Bewaffneten an. Keine Gnade. Du kennst mich ja.

Von welchem Handy ich Dich anruf? Dat hab ich hier gefunden. Die tun‘s immer ne Weile. Dann nimmste de dich eben dat nächste. Wat die Leute alles liegen lassen. Du glaubst et nich‘: Da wirste richtig wählerisch. Schmuck und so wat, dat nimmste natürlich. Aber sonst, da musste Dir dat schon überlegen.

Saufen, nee, dat is nich. Mensch, da läufst de ja Gefahr, nich‘ mehr allet mitzukriegen. Un mit sonne Fahne brauchste bei die leckere Weiber erst gar nich‘ anzukommen. Immer adrett, sach ich Dir. Dat bringst. So, ich muss jetzt Schluss machen. Wir laufe jetzt in Köln ein. Da is immer der Teufel los. Also schüss denn. – Hey Karl hörste mich noch? Wenn ich mal wieder zu Hause bin, dann lad‘ ich Dich ein. Dann hauen wer mal richtig einen drauf. Jau! Also denn."

Arrgh!

Ich sitze im Bus. Von hinten tippt mir jemand kaum merklich auf die Schulter, so unmerlich, dass ich nicht weiß, ob da jetzt was war oder nicht. Dann eine Stimme von hinten. "Bei Ihnen guckt da was aus dem Kragen. An Ihrer Jacke." Mir sträuben sich die Nackenhaare. ‚Abwehr‘ signalisiert sich in mir. Ich denke nicht; es reagiert in mir: "Das hast Du nicht gehört". Dann aber rekapituliere ich die Stimme. Das war kein Befehlston, kein besserwisserisches Gemecker. Irgendwie nett. Ich drehe mich also halb um und schaue in ein zwar besorgtes aber nettes Muttchengesicht. Manche Frauen sind halt immer und überall und von jedem Mutter. "Nun gut", sage ich mir und greife an meinen Jackenkragen. "Nein nicht da – mehr in der Mitte", werde ich von hinten dirigiert. Ich streife also zur Mitte und finde dort einen Zipfel und drücke ihn nach innen unten. "Nee, guckt noch." Also noch mal. "Ja, jetzt ist es weg. Jetzt ist es wieder in Ordnung." Grrrhh! Ich sage der auch nicht, dass da an Ihrer linken Augenbraue das 33te, es kann auch das 34te Haar von der Nasenwurzel aus gesehen sein, gut 3 ° aus der allgemeinen Richtung steht. Ich kann mir das zufriedene Gesicht hinter mir vorstellen und sage mir: "War nett gemeint."

Es geht

Spazierstock

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Finden

 

Kalender

August 2006
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 
 

Aktuelle Beiträge

Hi, gibt's die Platte...
Hi, gibt's die Platte noch bei Dir - Zu spät Ihr Scheißer...
dischordzilla - 24. Mär, 18:24
Uschi Paranoia
Hallo,ich war zu der Zeit Panza einer der ersten Punx...
martinpanza - 18. Nov, 23:02
einfach ein schönes Plätzchen
...immer wieder gerne hier. Durch die Weitläufigkeit...
Stephan Miller - 25. Apr, 08:39
BIERPARADIES
Ein SUPER Laden!!! Der Laden heißt Bierparadies und...
loveme81 - 14. Jan, 22:11
Pervers !!
Wisst ihr eigentlich , wie scheiße dieses Bild ist...
MrsBabbyBobby - 7. Jan, 15:49
Was aus uns geworden...
Hallo zusammen, also, einer hat schon mal promoviert,...
lancelot0815 - 4. Dez, 21:22
?
Das mit dem mittelmäßig verstehe ich nicht.Die Tattoos...
heike7777 - 25. Nov, 11:19
Empfehlenswert.
Ein gemütliches und vor allem sauberes Studio.Eine...
gunther4000 - 18. Nov, 19:36

Status

Online seit 6794 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 6. Jul, 02:00

Impressum

Verantwortlich für Inhalte von gnogongo sind die Autoren. Verantwortlich i.S.d.P. ist Richard Gleim, Sternstr. 31, 40479 Düsseldorf, Fon: 02 11-2614298, mail: gleim@online.de Wir distanzieren uns in aller Form und in aller Unschuld von Inhalten verlinkter Sites und Inhalten von Kommentaren auf diesem Blog mit strafwürdigen oder verletzenden und geschmacklosen Inhalten, die von uns noch nicht entdeckt wurden und entfernt werden konnten, was nicht bedeutet, dass Geschmacklosigkeiten, die wir haben durchgehen lassen, unsere Billigung finden. Das © der jeweiligen Beiträge verbleibt bei den jeweiligen Autoren. Im Rahmen von Weblogs sind Zitate mit Autoren- bzw. Quellenangabe erwünscht.

Credits


Altstadt
Arkadien Bilk
Bruno, der Bär
Büdchen
Greifweg
Japan in Düsseldorf
Kölner Strasse
Musik
Rheinischer Backstein
Stadt- Industrieflora
Warten
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren