Da sind die USA unter George W. Bush, die ein Problem mit sich selbst und El Quaida haben und da ist Putin und Russland, der Probleme mit sich selbst und Tschetschenien hat. Aus beiden Lagern schallt in erstaunlicher Übereinstimmung ein Wort: "Internationaler Terrorismus". Beide Lager maßen sich faktisch und expressis verbis an, auf Grund dieses "Internationalen Terrorismus" überall in der Welt "eingreifen" zu wollen und dies auch zu dürfen.
Die Medien plappern dieses Wort nach und bei uns wird es hingenommen und teilweise geglaubt. Aber es gibt keinen internationalen Terrorismus. Es gibt terroristische Gruppen und es gibt lokal begrenzbaren Fundamentalismus. Es gibt hin und wieder erfolgreiche Versuche dieser Fundamentalisten, außerhalb ihres Territoriums verwerfliche Anschläge zu verüben. Es gibt unterdrückte und geknebelte Völker, die Widerstand leisten.
Von internationalem Terrorismus sprechen zwei Großmächte, die mit Worten Politik machen. Folgen wir dieser Wortwahl, erhalten wir ein nicht zutreffendes Bild und reagieren und agieren falsch. Hier dienen Worte dazu, Interessen auf internationalem Feld durchzudrücken und gleichzeitig davon abzulenken.
"Word power is world power" und ein Wort dient hier – Vorsicht! jetzt benutze ich ein Wort - ‚imperialen‘ Interessen. (bitte aus dem englischen Sprachgebrauch heraus und nicht im marxistischen Sinn verstehen) Wir sind so gewohnt, mit generalisierenden (und verschwommenen) Begriffen um uns zu schmeißen, dass uns der Missbrauch kaum noch auffällt.
Das hatte ich am 09. Sept. 2004 geschrieben. Ich könnte es fast genauso stimmig heute geschrieben haben. Das mit einem Zusatz; die Einführung bestimmter Vokabeln bewirkt eine sich selbst erfüllende Prophetie. Wenn ich sehe und höre, wie z.B. heute mittag im Presseclub argumentiert wurde, dann kann ich nichts anderes sagen, als dass die Selbsterfüllung der Prophetie schon weitgehend eingetreten ist. Die Köpfe sind verraucht von diesem Wort. Das Wort kommt den Herren wie selbstverständlich von den Lippen und sie sind überzeugt davon, dass sie damit etwas Existentes benennen. Auch so schweißt man ein Konglomerat kleiner Gruppen zu etwas einheitlich Großem zusammen. In den Hirnen der Herren bewirkt das Wort ein ausschließliches Denken in Richtung Gewalt. Ein anderes Umgehen mit dem nicht zu leugnenden Problem wird erst gar nicht mehr erörtert. Das obwohl auch diese Herren wissen und sogar sagen, dass das Problem militärisch nicht zu lösen ist. Die Vorstellungskraft Vieler sitzt im Gefängnis dieses Begriffs, der sein verheerendes Werk vollführt.
Stadttor - Düsseldorf-Unterbilk
(Zwei Jahre altes Bild. Die Dekoration an der Hochgarage gibt es nicht mehr.)
Sieht Koch schon jetzt seine Chance?
Sonntags leiste ich mir ausnahmsweise mal eine saftige Spekulation. Immerhin lässt sie ahnen, wie ich Roland Koch einschätze. Natürlich bleibt Spekulation Spekulation.
Angela Merkel hat abgewirtschaftet.
Kochs Nominierung zum stellvertretenden Parteivorsitzenden der CDU scheint perfekt.
Schon jetzt greift er den Koalitionspartner in einer ungewohnt scharfen Weise an. Es scheint, als wolle er die Koalition ganz schnell vorzeitig scheitern lassen. Was liegt näher, als anzunehmen, dass er die Schwäche Angela Merkels nutzen will, um sich selbst die Krone aufzusetzen? Ein Roland Koch wartet nicht, bis er gebeten wird. Die Ergebenheitsverlautbarungen, die er in Richtung Merkel abgibt, sehen sehr nach Brutusschwüren aus – und sie halten ihm lästige Konkurrenten vom Leib.
Je nachdem in welcher Beschreibung der Welt man lebt, bekommt sogar eine
Caps-Lock Taste einen entscheidenden Wert.