Samstag, 19. August 2006

Jungfernlilie

Jungfernlilie

Was das jetzt soll, weiß ich auch nicht.

Warmduschen

Es blitzt und donnert und kracht. Es regnet Hunde und Katzen, wie man so sagt. Der Regen ist so warm, dass man sich ausziehen und darin eine warme Dusche nehmen möchte.

Morgen wird es noch grüner sein. Das nicht nur, weil der Regen den letzten Feinstaubkrümel von dem frischen Grün abgewaschen sondern auch weil das Gewitter von den Pflanzen unmittelbar aufnahmefähigen Stickstoff erzeugt hat, der sogar als Blattdüngung funktioniert, was meint, teilweise nicht den Umweg über die Wurzel nehmen muss sondern von den Blättern selbst aufgenommen werden kann. Da macht es wusch und das Grün ist so grün, dass es grüner nicht sein kann.

Das wäre die Gelegenheit, mal zu sehen, wie ein nasser Pudel aussieht, wenn es nasse Pudel noch gäbe. Die scheinen aus der Mode gekommen zu sein. Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich stattdessen sommerlich leicht bekleidetes Jungvolk beiderlei Geschlechts, das sich so sehr schütteln könnte, wie es wollte, ohne dass es hülfe, nimmt man an, es käme ihnen darauf an, zwischen den Stoff ihrer teilweise jetzt semidurchsichtigen Shirts, Blusen, Hosen und Höschen und ihrer Haut nur ein zehntel Millimeter Abstand zu schaffen. Man lacht und genießt es, während sich die reiferen Jahrgänge in Hauseingänge quetschen und nur bis in Kniehöhe bespritzt werden. Autos fahren mit leuchtenden Scheinwerfern um sich einen irisierenden Hof spritzenden Wassers bildend Schritt.

Der Wetterumschwung kam sehr plötzlich. Eben hatte noch die Sonne geschienen, was nicht heißt, dass zu der Zeit Pudel zu sehen gewesen wären, was wohl bedeutet, dass auch trockene, sog pudelwohle Pudel aus der Mode gekommen sind.

Ein Tropfen rinnt das Blütenblatt der fast noch knospigen Rose hinab.

Traurig

Waffenruhe in Libanon gebrochen

Ein israelisches Kommando griff Stellung der Hisbollah an. Es kam zu einem Gefecht . Es sind Tote zu beklagen. Israel flog auch wieder Luftangriffe.

Die Hisbollah versuchte vermutlich, Waffen aus Syrien und Iran einzuschmuggeln.

Abenteuerlich

Mit AKWs gegen Merkel?

Financial Times Deutschland lässt wissen:
Die Landesregierungen von Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Saarland fordern dem Bericht zufolge: "Kurzfristig muss eine Verständigung angestrebt werden, mit der die Abschaltung von Kernkraftwerken in den nächsten Jahren vermieden wird."
und
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Michael Müller, warf der Union vor, sie wolle "zurück zu altem Denken". Die Ministerpräsidenten hätten offenkundig die Debatte der letzten Jahre nicht verstanden, oder sie wollten Kanzlerin Angela Merkel schaden, "die sich koalitionstreu verhält"

Mit dä Jung

Zwei Frauen in der Straßenbahn

"Jetzt weiß ich et widder. - Wo wir da waren auf de Kirmes. - In Wanne-Eickel"
"Nee, dat is doch im Ruhrgebiet"
"Ja, da war dat. - Da wo wir waren."
"Wer wir?"
"Ich und dä Jung."
"Welcher Jung?"
"Da von dem mit dem Jung."
"Ach, der mit dem Jung"
"Ja, mit dä Jung"

"Da gibbet ja auch die Granger Kirmes"
"Wo?"
"Weiß ich nit. Abber die gibt’s. Hab‘ ich schon viel von jehört."
"Jo, Kirmes jibbet ja auch hier in Düsseldorf. – Da in Oberkassel. Da geh‘ ich aber nich hin"
"Nö"
"Aber da nach Wanne-Eickel da ware mer."
"Un, wie seid'r da hinjekomme?"
"Mit dä Zoch un dann noch zwei Statione mit‘em Bus."
"So weit?"
"Jo, war abber schön mit dä Jung"
"Un wat habt’er das so jemacht"
"So alles, übberall"
"Un dann widder zuröck."
"Jo, war schön mit dä Jung"

Fakt

Es ist Samstag.

Prognose

Weitgehend Sonnenschein.

Haltung

Haltung

Kein Interesse an Politik

"Die Bevölkerung ist mit der großen Koalition nach einem Dreivierteljahr so unzufrieden wie mit Rot-Grün nach sieben Jahren", so Manfred Güllner. der Leiter des Meinungsforschungsinstituts Forsa. Laut dem aktuellen Politbarometer des ZDF geht es mit der Meinung der Wähler über die Regierung abwärts. Das gleichzeitig mit Berichten über einen unerwarteten Konjunkturaufschwung.

Die Welt schreibt: Während das Vertrauen in die großen Parteien und die Regierung bröckelt, beurteilen die Deutschen die wirtschaftlichen Aussichten so optimistisch wie seit sechs Jahren nicht mehr. Laut der Politbarometer-Umfrage glauben 49 Prozent, dass es zurzeit mit der Wirtschaft in Deutschland eher aufwärts geht - im Juli waren es noch 39 Prozent. Nur 17 Prozent sehen einen Abwärtstrend.

Das hat es, soweit ich das sehe, noch nicht gegeben. Bisher war die Wertschätzung einer Regierung immer an die herrschende oder gefühlte Prosperität gebunden. Mir scheint, da spielen zwei Parameter eine Rolle. Der Aufschwung steht nach Meinung Etlicher auf zu wackeligen Füßen, was aber nicht die positive Haltung zur Zukunft erklärt. Das andere ist, der wirtschaftliche Aufschwung wird mehr und mehr unabhängig von der Regierung gesehen. Was das betrifft, kann also auf die Regierung verzichtet werden oder gar, trotz dieser miesen Regierung geht es wirtschaftlich bergauf.

In Mecklenburg-Vorpommern, wo am 17. September Wahlen anliegen, bezeugen 56% der Wähler, dass sie kein Interesse an der Politik haben, was als "Die können mich mal" ausgedrückt werden kann.

Es ist anzunehmen, dass die Abkoppelung der Politik von den Belangen der Bürger auch andere Felder als das der Wirtschaft umfasst. In der Deutlichkeit hat es das in der Geschichte der Bundesrepublik wohl noch nie gegeben.

Der verantwortungsvolle Wähler sitzt da allerdings in der Zwickmühle. Drückt er seinen Missmut mit Wahlverweigerung aus, stützt er die radikalen Kräfte, die er nicht haben will, wählt er, muss er etwas wählen, was ihm zuwider ist. Da hinzu kommt noch, dass durch Weggucken den nicht Wenigen die Türen geöffnet werden, die unsere Bürgerrechte bis hin zum Überwachungsstaat außer Kraft setzen und so selbst zur Radikalisierung beitragen.

Büdchen-Köter

Buedchenkoeter

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