Donnerstag, 17. August 2006

Abhörprogramm verfassungswidrig

Diesmal ist das von George W. Bush angeordnete Abhörprogramm zur "Terror"bekämpfung gemeint. Erfreulich zu sehen, dass die Gerichtsbarkeit in USA funktioniert.

Und wie ist das mit sog. "Lauschangriffen" bei uns? Wie ist das mit den Paragraphen 129, 129 a ?

Germanist(in)

Jetzt weiß ich wieder, wieso "Germanist" ein Schimpfwort sein kann.

Wort des Tages

Soeben in einem Beitrag zu "Frau und Beruf" gehört

Querschnittsaufgabe

Bei der Recherche, die das Vorkommen dieser Vokabel zum Ziel hatte, bin ich auf ein erstaunliches Vorkommen gestoßen. Zu der Vokabel "Querschnittsaufgabe" gesellt sich bei einem ganz anderen Themenkreis das Wort

Querschnittshema

ausführlicher: "... die Indigenenproblematik zum Querschnittsthema zu erheben - die Europäische Kommission wird sich ebenfalls mit aller Kraft dafür einsetzen und behandelt in ihrer Arbeit die Sache der Indigenen bereits als Querschnittsaufgabe",....

Aber damit nicht genug. Der Ausdruck kommt auch im Zusammenhang mit dem Thema "Eltern und Kinder" vor. Auch im Themenbereich "Integration" taucht unser Wort auf. Da überrascht es nicht mehr, dass der Ausdruck im Zusammenhang mit Lärmbekämpfung verursacht vom Straßenverkehr oder von Kirchenglocken zu entdecken ist.

Ist das nun Politiker- oder Soziologensprache? Sei es, wie es sei, trotz der Häufigkeit und offensichtlichen Geschmeidigkeit des Ausdrucks wird er kaum den Weg in meinen aktiven Wortschatz finden. Das vor allem weil ich nicht erkennen kann, was er meint. Ja, so ist das, wenn man mit begrenzter Begabung zur Einsicht (Intelligenz) geschlagen ist.

Berlusconi

Lange nicht mehr gehört, den Namen Berlusconi. Das muss den Mann mit dem gesteigerten Geltungsbedürfnis geärgert haben. Deshalb hat er sich etwas Besonderes einfallen lassen.

Auf einem vor seiner Villa in Sardinien liegenden Hügel hat er mit Hilfe von Lichtspielen, optischen Fasern und viel Rauch einen feuerspuckenden Vulkan samt Krater und dickem Lava-Fluss simulieren lassen. Auch das Grollen und Donnern eines vorgetäuschten Erdbebens hat er nicht ausgelassen und damit für Furcht und Schrecken in seiner uninformierten Nachbarschaft gesorgt.

Ganz nett. Aber an Nero, der ganz Rom brennen ließ, reicht er noch nicht heran. Also noch ein wenig üben, Berlusconi.

Qualle – warm oder kalt

Ein Blick in eine Düsseldorfer Küche.

Qualle

Steinbrück sorgt sich

Steinbrück schwingt sich zum Papa der Nation auf und macht sich Sorgen um unsere Zukunft. "Wir müssen im Zweifel auf eine Urlaubsreise verzichten, um für später vorzusorgen," meint er in seiner vorsorglichen Art.

Anders ist da die Frage von Stephen Hawkin gemeint, die jetzt von der Zeit aufgegriffen und an zehn deutsche Professoren weitergeleitet wurde. Da geht es um das nackte Überleben in den nächsten 100 Jahren. Die Situation spitzt sich zu. Wer das nicht liest, ist selber schuld. Die Autoren sind:

Hans Joachim Schellnhuber, Klimaforscher
Gerhard Thiele, Astronaut
Ernst Ulrich von Weizsäcker, Umweltwissenschaftler
Peter Sloterdijk, Philosoph
Michael Brzoska, Politikwissenschaftler
Aleida Assmann, Kulturwissenschaftlerin
Karlheinz Brandenburg, Informatiker
Margot Käßmann, Bischöfin
Klaus Stöhr, Virologe
Wolfgang Sofsky, Soziologe

Wenn ich mit Steinbrück angefangen habe, will ich mit einer puren Namensnennung enden: Frau von der Leyen. Das rahmt.

El Quaida in Irak

Immer mehr Anschläge auf Amerikaner

Die Auseinandersetzungen zwischen Israel und Libanon sind zwar eine Sache und die Amerikaner in Irak eine andere. Doch ist die Situation nicht so, dass man diesen Trennungsstrich durchgängig ziehen kann. Immerhin werden die Amerikaner als Freunde Israels und zu Recht oder zu Unrecht als treibende Kraft im Israel-Hisbollah Konflikt gesehen. Der bisherige Ausgang dieses Krieges glorifiziert die Hisbollah und scheint zu beweisen, dass die "westlichen" "Aggressoren" sehr wohl zu besiegen sind. Selbst die Bevölkerung des Irak steht mehr und mehr hinter der Guerilla, was deren Aktivitäten erheblich erleichtert. "Die Angriffe der Aufständischen haben eine historische Höhe erreicht", sagt ein US-Militär.

Es hershelt

"Wir kämpfen die gleiche Art von Krieg." sagt George W. Bush und meint Israels Krieg gegen den Libanon.

Es scheint evident, dass Israel diesen Krieg nicht ohne US-amerikanische nicht nur Duldung sondern Unterstützung führen konnte und eventuell weiter führt. Da gibt es in Argumentation und Kriegsführung derart auffallende Parallelitäten, dass es nahezu jeden Journalisten juckt, derartige Übereinstimmungen dazu zu nutzen, diese als Fakt zu behandeln und weitere Schlüsse daraus zu ziehen.

Für solcherlei Vorgehen gibt es in den USA den dort als "Starjournalist" gehandelten Seymour Hersh. Dieser behauptet, dass der Israel-Libanon Krieg ein Versuchsballon für einen ähnlich projektierten Krieg USA-Iran gewesen sei, wobei die sich im Libanon-Konflikt offenbarende Notwendigkeit, mit Fußtruppen nachrücken zu müssen, die Gelüste, den Iran mit dem Ziel zu überfallen, die Atomanlagen zu zerstören, dann doch gebremst worden sein sollen.

"Das Weiße Haus wollte durch die israelischen Angriffe die Raketen der Hisbollah loswerden, damit die Hisbollah diese Raketen nicht nach einer möglichen Attacke der USA auf den Iran gegen Israel einsetzen kann," sagt Hersh. So auffallend die Behauptungen Hershs sind, so auffallend ist die Menge und Schnelligkeit der Dementis seitens Sicherheitsberater, Regierungssprecher und sogar des Präsidenten selbst.

Wenn man hört, wie Bush feststellt, dass die Hisbollah besiegt sei, dann nimmt man Dementis eines solchen Präsidenten nicht sehr ernst, auf jeden Fall nicht ernster, als die Äußerungen eines "Starjournalisten"

s.a hier, hier und hier

Kastanien-Miniermotte

Cameraria ohridella

Miniermotte

Seit einigen Jahren beobachten wir von Jahr zu Jahr vermehrt, dass sich die Blätter der Rosskastanien weit vor dem Laubfall braun verfärben. Erst erscheinen kleine braune Punkte, dann Streifen und schließlich Flecken, die sich dergestalt ausbreiten, dass sie zusammenwachsen. Das Blatt ist braun. Dies stellt eine ernsthafte Schädigung des Baumes dar.

Verursacht wird dieser Schaden durch einen kleinen, kaum 5mm großen Schmetterling, aus der Familie der Miniermotten. Wissenschaftlich trägt er den hübschen Namen Cameraria ohridella, was keineswegs heißt, dass man eine Kameradin im Ohr hat und auch nicht, dass man eine ohrentragende Kameradin im Zimmer beherbergt.

Der Schmetterling findet sich nach dem Schlüpfen auf den Stämmen und unter der Rinde des Wirtes, der Kastanie, ein und beginnt unverzüglich damit, sich sexuell zu betätigen.

Das Weibchen legt 30 bis 40 Eier auf der Oberfläche des Kastanienblattes ab. Nach 2 – 3 Wochen schlüpfen daraus die Junglarven. Diese bohren sich in das Blattgewebe ein, schlürfen den Saft der Blätter auf und beginnen so, schmale linienförmige Kanäle zu minieren. Dann dermaßen gestärkt werden die Schlürfer zu Gewebefressern. Es entstehen 3- 8 mm große Flecken. Im Endstadium der Larve steigt deren Gefräßigkeit und wir sehen eine 3-4 cm lange, unregelmäßig geformte Mine. Diese durchläuft meist 2 Seitennerven. Bei starkem Befall können die Minen der einzelnen Larven zusammenfließen. Dadurch entstehen Gemeinschaftsminen, in denen sich mehrere Larven entwickeln können.

Es folgt das Puppenstadium. Vor dem Schlüpfen bohrt sich die bewegliche Puppe mit ihrem zugespitzten Kopf halb aus der oberen Blattepidermis heraus. Dies ist notwendig, da ja Schmetterlinge keine beißend-kauenden, sondern leckend-saugende Mundwerkzeuge besitzen und sich so nicht aus dem Blatt befreien könnten. Schließlich platzt die Kopfkapsel auf und entläßt den Falter. Zurück bleibt nur noch eine leere Puppenhülle.

Der Schädling bringt in unseren Breiten pro Jahr 3 bis 4 Generationen hervor. Bemerkenswert und interessant ist, dass schon die Puppen der ersten, der Frühjahrsgeneration teilweise Überwinterungsformen bilden, also bis zum nächsten Jahr innerhalb des Blattes ruhen. Die letzte Generation bildet ausschließlich Überwinterungsformen aus. Ein sehr geringer Teil der Puppen kann sogar über mehrere Jahre überliegen.

Diese Mottenart wurde erst 1985 in Mazedonien entdeckt. Sie war der Wissenschaft bisher unbekannt. Das nenne ich eine schnelle Karriere. Keine zehn Jahre von dem Stadium eines Nobody zu einem der auffallendsten Schädlinge in unseren Städten. Die Theorien über die Herkunft dieser Miniermotte schwanken zwischen Eiszeitrelikt, welches sich in den Gebirgen des Balkans hat halten können, bis hin zu einer Einschleppung aus Amerika. Die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) ist im Balkan beheimatet.

Da die Kastanie in unseren Forsten und Wäldern kaum eine Rolle spielt, macht man sich erst jetzt Gedanken über die Bekämpfung des Schädlings. Die Motte durch das Verspritzen von Insektiziden zu töten verbietet sich innerhalb der Städte. Systemische Gifte, Gifte, die in den Boden eingebracht und von der Pflanze aufgenommen werden, und so die Schädlinge durch Vergiften ihrer Nahrung quasi von innen her überlisten, anzuwenden, stellt zwar eine Möglichkeit dar, doch ist ein Auswaschen der Gifte und Eindringen ins Grundwasser nicht auszuschließen. Kaum eine Gemeinde wird dieses Risiko eingehen. Außerdem würde das auch andere Lebewesen gefährden. Bleibt nur das permanente und möglichst restlose Entfernen des abgefallenen Laubes, welches dann verbrannt werden sollte. Wo diese Maßnahme rigoros durchgeführt wurde, soll im Folgejahr ein um 97% geringerer Schädlingsbefall festgestellt worden sein.

Also bitte schon jetzt und dann bis zum Ende des Laubfalls Blätter der Rosskastanie einsammeln und verbrennen.

Es regnet

Solanum
Solanum nigrum – Schwarzer Nachtschatten

Es blitzt und donnert und es regnet. Es duftet, als wolle die Natur noch einmal erwachen. Vielleicht müssen wir uns daran gewöhnen, dass auf einen heißen, trockenen, die Pflanzen stressenden Sommer eine Art Regenzeit folgt, die noch einmal frisches Grün hervorbringt obwohl gleichzeitig die Früchte reifen. Vielleicht wandern auch solche Pflanzen ein, die an eine Sommerdürre angepasst sind. Spannend ist solch ein Klimawandel allemal.

Altstadtgasse

Altstadtgasse
Wimmer Gasse - Düsseldorf-Altstadt

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