gnogongo

Wenn Sie das tun wollen?....

Dortmund, eine traditionsreiche Bierstadt. Aber für ganz andere Biere.
Hat mal jemand gesehen, wie Alt im Ruhrgebiet gezapft wird? Es ist das Grauen.
Da steht kein Fass auf der Theke. Dass Fass Alt steht im Keller neben Export- und Pilstonnen angeschlossen an so ein Kohlensäuredrucksystem. Und wenn so ein jetzt schon seines Charakters verlustig gegangenes Bier gezapft wird, dann hält so ein Unmensch am Zapfhahn das Glas senkrecht unter den druckvollen Strahl, so dass eine gewaltige Schaummasse oben aus dem Glas quillt - all das schöne Alt! - und wird jetzt mit einem hölzernen Brettchen abgestreift. Das Glas wird jetzt erst einmal beiseite gestellt, dann aber doch nach etwa einer Minute wieder mit diesem Druckstrahl malträtiert, so dass der Schaum nochmals weit über den Glasrand quillt und abgestrichen wird. Das Glas wird noch ein paar mal beiseite gestellt, druckbehandelt und abgestriffen bis, ich weiß nicht nach dem wievielten Mal, der Sache mit einem letzten Spritz eine Schaumkrone aufgesetzt wird und man diese Brühe dann stolz serviert bekommt, es aber nicht mehr trinken kann, weil man inzwischen verdurstet ist.

Dann noch was: Solche Kneipen beschäftigen ausschließlich blinde Kellner. Man muss sein Bier erst umständlich bestellen, anstatt dass ein weithin sichtbar leeres Glas einfach durch ein volles ersetzt wird, so wie sich das gehört. Man fühlt sich recht unangenehm berührt und wähnt sich in einer Alkohol-Entzugsanstalt. Und noch eine Unsitte. Diese Kellner versuchen nicht selten, einem den guten Geschmack, den man eigentlich an einem Altbier finden kann, noch dadurch zu versauen, dass sie einem dazu einen Korn, oder wie das heißt, anzudienen. Da wendet man sich doch mit Schaudern ab.