Samstag, 31. März 2007

Stammesberg

Fährt man über die Knuppertzbrück sieht man weit unter sich ausgedehnte Kleingartenanlagen auf der einen Seite, die bewaldeten Gerresheimer Höhen auf der anderen Seite und davor grünes Weideland und einen Bauernhof mit großen Stallungen. Fährt man weiter, dann begleitet einen rechts und links Buchenwald und man verlässt Düsseldorf. Biegt man jedoch rechtzeitig noch vor Hilden links ab, dann passiert man ein grünes Tal mit Wiese, das von einem Bach, den man nicht sieht sondern nur an den jetzt braunen Röhrichtinseln, welche die Wiese durchschneiden, erahnt, durchflossen zu sein scheint. Darin findet man einen Gutshof, das Gut Rothenberg. Und dann landet man da.

Knutsch

Doch erst möchte ich den Flecken zeigen, an dem ich gelandet bin. So richtig schön spießig dieser Stammesberg, gleich welcher Stamm hier einst Bären jagte.

Stammesberg

Betrachten wir den Zentralpunkt, die Mitte Stammesbergs, einer Exklave Düsseldorfs, die anderswo von einer Kirche oder einem ausgedehnten Platz oder der Dorfeiche oder -Linde mit Bänken darunter eingenommen wird, auch von der anderen Seite,

Buedchen-Stammesberg6

bevor ich des Rätsels Lösung hier präsentiere. Das Büdchen von Stammesberg.

Buedchen-Stammesberg2

Menschen sah ich hier nur wenige und wenn mal welche vorbei schlichen, waren es, zumindest als ich dort eine halbe Stunde verbrachte, ausnahmslos harte Alkoholiker bis hin zum dementen Stammler, der keinen Satz mehr bilden und kein Wort mehr verständlich aussprechen kann. So einer kam auf mich zu, riss sich, nachdem er den Reißverschluss in einem Ruck geöffnet hatte, die alte Lederjacke auf und zeigte mir mit stolzer Brust sein vergammeltes T-Shirt, auf dem in stark verblassten Farben das Logo von Bayern München zu erkennen war und gurgelte etwas, was wie: „Bayern – Bayern München – wonnen. Ha! Gegen Schalte. Jaaa! Bayern – wonnen – Schalte“ und wiederholte das noch mehrmals mit solchem Nachdruck, als sagte er mir das jeweils zum ersten Mal. Er machte eine Pause und setzte sich mit in das Bushaltestellenwartehäuschen. Jetzt nahm er meine Kamera wahr, gestikulierte wild mit dem linken Arm, die Hand des rechten Arms hielt eine fast leere Bierflasche, und zeigte mit dem Finger in Richtung meiner Kamera. „Aufpassen, aufpaaassen. Au! Aufpassen. --- Nich mich! – Nich mich! --- Ich trinke“ er zeigte auf seine Bierflasche dann auf sich und fuhr fort mit: „Nich mich!“ Dann wankte er zum Büdchen, hielt seinen Kopf in das Büdchenfenster, rührte Arm und Zeigefinger in meine Richtung und sagte der Person im Büdchen: „Aufpasse – aufpasse – der da. Oh. Oh. Aufpasse!“

Mit dem Menschen im Büdchen kam ich etwas später ins Gespräch. Ich fragte ihn, ob er das Büdchen angemalt habe. Er sei nur Aushilfe heute. Die Frau, die das Büdchen betreibe, sei krank. Der Besitzer von dem Büdchen, der habe in der Verwandtschaft einen, der so hobbymäßig sprühe und der habe das Büdchen so gemacht. Aber die Chaoten würden das alles ja zerstören. Ich sah mich um und meinte, hier sieht es aber nicht noch Randale aus. Das sind doch alles so ganz bürgerliche Häuschen hier. Die kämen nicht von hier. Die kämen aus Gerresheim oder anders wo her. Die kämen nachts und machten Randale. In das Büdchen wär’ auch schon mehrmals eingebrochen worden.

Wenn man aus dem Fensterchen des Büdchens schaut, sieht man Ulrich Wickert in einer, so nehme ich an, für ihn ungewohnten Umgebung.

Ulrich-Wickert

Maske

Da bekommt gleich jemand ganz furchtbar eins auf die Maske.

Maske

Wer hat sich eigentlich einfallen lassen, den Typen dermaßen zu glätten und ihn mit hängenden Schultern diesen traumverlorenen Blick gen Himmel machen zu lassen? Das ist doch nur gut als Centerfold in einem Dääätläääff-Magazin.

Schule aus - Ferien

Schule-aus

Wer jetzt die Schulbank drückt, erlebt noch das Jahr 2057. Kann sich das jemand vorstellen?

Das Salz in der Suppe

Wie schlau ist Iran?

Iran ist ein altes Kulturland. Aber darum geht es nicht. Momentan haben dort ähnlich wie in den USA die einfach gestrickten Leute das Sagen. Und da die Welt sich jeweils im Rahmen der Vorstellungen, die man von ihr hat, darstellt, kommen da ganz simple Überlegungen zum Zuge.

Iran verfügt über Öl. Das nicht zu knapp. Öl aber ist, betrachtet man den Weltbedarf, knapp. Das Bestreben, für einen knappen Artikel möglichst viel Geld zu bekommen, versteht jeder und in besonderem Maß jeder einfach Gestrickte. Also provoziert der iranische Präsident Mahmud Ahmadineschad wann und wo er nur kann. Das treibt den Ölpreis in die Höhe.

Sanktionen gegen den Iran verpuffen. Embargos verpuffen. Der Iran kann sicher sein, über Syrien und so gut wie alle anderen Nachbarn genau das zu bekommen, was er braucht. Selbst wenn der Westen, das meint die USA, kein Öl mehr in Iran kauften, womit sie sich aber selbst mehr schadeten, als dass sie Iran beeindruckten, würde Iran nur mit der Schulter zucken, Ihr Öl nach China verkaufen und die Chinesen sorgen dafür, dass die iranische Ölindustrie technisch bestens ausgerüstet ist. Der Westen wird entgegen landläufiger Meinung gar nicht gebraucht.

Mahmud Ahmadineschad mag ein Despot, ein Unhold, ein Terrorist oder was noch sein, er hat ausreichend Unterstützung im arabischen und dem ganzen muslimischen Raum. Das nicht, weil er ein weiser, großartiger, bewunderungswürdiger Politiker ist, sondern weil die Ressentiments gegen den Westen dank der US-amerikanischen Politik so stark sind, dass sie jetzt das Bild und die Realität bestimmen. Bush gräbt eine Fallgrube nach der anderen, in die er und wir nacheinander selbst hineinpurzeln.

Sogar die Russen profitieren von der erregten Stimmung, wird doch auch ihr Öl und ihr Gas teuerer. Den Chinesen soll es eh recht sein.

Es ist zu befürchten, dass Bush die Lage erkennt, aber sie so begreift, dass es ihm notwendig erscheint, militärisch gegen Iran vorzugehen. Das überstrapaziert zwar selbst die USA aber erscheint solchen Simpeln wie Bush als der letzte Ausweg. Alles Andere hilft ja nicht. Isolation des Iran ist nun mal nicht möglich. Dann kämpfen die USA und, wenn Merkel ihren Schmusekurs mit Bush beibehält, auch wir nicht nur mit ein paar Tornados gegen die halbe Welt. Wenn England militärische Auseinandersetzungen mit Iran inszeniert, sind wir sogar verpflichtet, den Engländern beizustehen.

Deshalb bin ich dafür, bevor Mahmud Ahmadineschad gewaltsam abgeschafft wird, erst einmal Bush und die Riege der Dummen in USA abzuschaffen und dann dafür zu sorgen, dass das alte Kulturland Iran ihren Despoten abschafft. Wir müssen einen Weg zurück zur Verständigung mit den muslimischen Völkern finden, dort die Besonnenen und Gebildeten stärken und so für Frieden innerhalb dieser Länder und mit uns sorgen. Besonnene und Gebildete gibt es ja selbst in den weitgehend primitiven USA. An ihnen ist es, Bush abzusetzen. Unterstützen wir sie.

(Finde ich jetzt Aufnahme in Schäubles Terroristenliste?)

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