Donnerstag, 22. März 2007

Stille Örtchen

Da hat sich jemand die Mühe gemacht, die fantasievollsten oder skurrilsten und blumigsten Örtchen abzulichten und ins Netz zu stellen. „Was es nicht alles gibt?“, sage ich da verwundert. http://www.secretsites.de/joblog/?p=281

Gefunden über werbeblogger http://www.werbeblogger.de/

Amen

Amen
Hüttenstraße - Düsseldorf-Friedrichstadt

Amen, so nennt man doch keine Sattlerei! Sattlerei? Gibt es das noch? Amen hat so was Schlussendliches. Amen gibt es in der Kirche aber doch nicht auf dem Rücken eines Pferdes. Solche Gedanken scheinen diese Sattlerei nicht zu tangieren. Sie nennt sich einfach Amen, ohne eine Erklärung abzugeben.

Dort werden Schuhe repariert, spezielle Taschen gefertigt, repariert und renoviert. Dort gibt es Steigbügelschuhe. Dort werden Ledergürtel in jeder Breite und Länge und mit den großartigsten Schnallen versehen gefertigt. Und, und und.

Nirgends sonst habe ich je solche Berge von Leder säuberlich zu Rollen gedreht in ausgedehnten Regalen lagern sehen. Die eifrigen Leute dort müssen versessen sein, aus Leder zu fertigen, was möglich ist.

Rentenerhöhung

Wie sähe ein Streik der Rentner aus? Das Einzige, was Rentner bestreiken könnten, wäre ihr Dasein, ihr Vorhandensein. Das aber wäre die reine Freude für den Rentengeber. Rentner können nicht streiken. Das ist der Grund dafür, dass sie nach drei Nullrunden sich jetzt mit 0,54 Prozent Rentenerhöhung bescheiden müssen, während Gewerkschaften für ihre Klientel aktuell bis zu 6 Prozent fordern. Der Status des Rentners ist insofern einfach miese.

Feuerwache Hüttenstraße

Feuerwache1
Düsseldorf-Friedrichstadt

Die hier abgebildete Feuerwache wurde 1898, also zu einer Zeit, zu der die radgebundene Fortbewegung von der Pferdekutsche dominierte wurde, erbaut. Das Gebäude mit seinem großen Toren ist einerseits ein funktionaler Bau, andererseits hat man sich Mühe gegeben, dem mit ocker-gelben Ziegeln verkleideten Bau eben mittels dieser Ziegel, Backsteinzierlagen und Friese, ein schmuckes Aussehen zu verleihen. So verzichtete man auch nicht darauf, es mit gleich zwei Risaliten zu versehen.

Nur wenige Jahre später und man hätte auch dieses Gebäude in jenem dem Jugendstil aufgepfropften Zuckerbäckerstil erbaut, den Wilhelm II so mochte. Noch mal gut gegangen. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz.

Feuerwache3

Dieses Foto hatte ich gemacht, weil dort zu sehen ist, wie dekorativ anno 1898 Klinker verarbeitet wurden. Hinzu kommt allerdings, dass dort zu sehen ist, dass fein säuberlich gebündelt leicht Entflammbares dort lagert. Spielt die Feuerwehr mit dem Feuer?

Die Feuerwehr löscht nicht nur Feuer. Das zeigt dieser Bericht vom Wirken des Sturms 'Kyrill'
http://eins.jtruckenmueller.de/2007/20070118/kyrill.htm

Eckhäuser

Ich stelle fest, dass Eckhäuser in letzter Zeit eine besondere Anziehungskraft auf mich ausüben. Nicht jedes Eckhaus aber solche, die eine Straßenecke in besonderer Weise markieren oder solche, die einen Winkel von deutlich weniger als 90° umschreiben (oder deutlich mehr als 270°, je nach dem, wie rum man das sieht). Ich weiß nicht mal, warum das so ist.

Ist es die Abweichung vom rechten Winkel? Ist es die Exposition am Anfang zweier Straßen gleichzeitig? Ist es der Umstand, dass sich Architekten mit der Gestaltung solcher Gebäude besondere Mühe gegeben haben? Ist es die Vorstellung, dass solch eine Zweifrontenwohnung durch die zusätzliche Reihe Fenster mehr Licht bekommt oder sich für die Bewohner der exponierten Wohnungen oft ein Panoramablick ergibt?

Es sind zumeist ältere Häuser. Die moderneren sind oft parabolisch gerundet oder mit postmodernen Glaserkerchen versehen, also recht ideenlos und langweilig. Haben solche Gebäude Vorgärten, sind diese nicht selten mit Flusskieseln überstreut, aus denen nicht etwa feuchtigkeitsliebende, Flüsse und Flussränder besiedelnde Pflanzen wachsen sonder sich Steppen- und Macchien-, Garrigue- und Chaparralpflanzen quälen. Wem das mal eingefallen ist und wer dafür gesorgt hat, dass das Schule macht, den sollte man auf ein frisch mit Bambus eingesätes Stück Erde liegend fesseln und gut ernähren, damit er lange etwas davon hat, mit zu bekommen wie die Bambussprossen ihn langsam durchwachsen.

Was immer es mit den Eckhäusern auf sich hat, sie springen mir in letzter Zeit in besonderem Maße ins Auge. Das findet dann auch hier seinen Niederschlag. Ob das Freunde findet? Egal. Ich kann nicht anders.

Eckhaus

Eckhaus-Pionier
Pionier-/Hüttenstraße - Düsseldorf-Friedrichstadt

Eckhaus

Eckhaus-Huetten
Hütten-/Pionierstraße - Düsseldorf-Friedrichstadt

Wortwahl

Die Offensive der israelischen Armee im Sommer 2006 soll jetzt einen offiziellen Namen erhalten, in dem das Wort „Krieg“ vorkommt. Zur Auswahl stehen "Nordkrieg", "Krieg am Nordschild" und "Zweiter Libanonkrieg"

Wir erinnern uns: Israel hatte nach der Entführung zweier israelischer Soldaten im Libanon im Juli 2006 eine Offensive gegen die Schiitenmiliz Hisbollah gestartet. Bei den einen Monat dauernden Angriffen waren mehr als 1100 Libanesen, meist Zivilisten, und mehr als 160 Israelis getötet worden.

Die Einführung des Wortes „Krieg“ hat vor allem juristische aber auch formale Gründe. Juristisch ergibt sich aus dem Kriegsrecht der Wegfall von Entschädigungszahlungen und formal sehen die Angehörigen der Soldaten und Gefallenen in dieser Wortwahl eine Aufwertung. An einem Krieg teilgenommen zu haben, gilt nun mal als ehrenvoller, als bei einem Überfall mitgemacht zu haben und im Krieg sein Leben für das Vaterland verloren zu haben, erscheint weit ehrenvoller, als bei einem Überfall erwischt worden zu sein.

So ein „Nordkrieg“ oder „Libanonkrieg II“ macht die Sache weit respektabler. Da sag’ einer, Worte seien Schall und Rauch. Geschichte wird mit Worten geschrieben.

Friseursalon „Salam“

Friseur-Salam1

Friseur-Salam3
Duisburger Straße - Düsseldorf-Pempelfort

Der Name dieses Salons hat mit Sicherheit nichts mit Salami zu tun. Wenn wir den Ausdruck jedoch mit ‚Salem’ bzw. ‚Shalom’ assoziieren, dann dürften wir der Sache gerecht werden. Also Friseursalon „Frieden“. Wir Deutschen würden dem gern noch ein „zum“ vorsetzen.

Wenn man sich das Schaufenster des Ladens anschaut, könnte man den Namen „Salam“ auch lautmalerisch verstehen. 'Salam', 'salam', 'salam' als das Geräusch, welches sich ergibt, wenn der Glibber aus den dort ausgestellten Styling Gel-Bottichen in den Hahnenkamm des Kunden einmassiert wird, der sich dann möglicherweise mit einem ‚Salem aleikum“ verabschieden mag, aber auf der Straße kaum als Friedensapostel erkannt wird.

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