Montag, 19. März 2007

EKO-Haus

Wenn man mit der Buslinie 834 über den Rhein nach Oberkassel fährt, sieht man durch Bäume hindurch das Dach des Tempels in dieser deutsch-japanischen Begegnungsstätte. Das hat mich neugierig gemacht. Deshalb bin ich zwar etwas zu früh im Jahr, die Kirschblüte hat noch nicht voll eingesetzt und auch die meisten Azaleen blühten noch nicht, aber doch zu einem günstigen Zeitpunkt, nämlich an einem Montag bei schlechtem Wetter dort hin gegangen.

Lediglich eine Japanerin, die gerade aus der Bibliothek kam, begegnete mir.

EKO-Haus1

Als ich vor dem Eingangstor stand, wusste ich nicht, ob ich diese Schwelle überschreiten durfte, fand ich doch an der Seite ein Schild, welches mir sagte, dass es Besuchszeiten gab und zwar von Dienstag bis Sonntag jeweils nachmittags und dass € 2,50 Eintrittsgeld verlangt werden.

Der Garten lag geradezu kontemplativ vor mir. Ruhe, soweit das Ohr hörte und idealistisch gestaltet und geordnet, was das Auge sah. Langsam näherte ich mich den Steinen, Lampen, Gebäuden und vor allem dem Tempel und endlich dem Glockenhaus.

In einem kleinen Teich schwammen zwei Enten und hinter einer Azalee am Teichrand versteckt lauerte eine Katze, die diese Enten fest im Visier hatte. Das Fressen und Gefressenwerden war also auch hier nicht gänzlich außen vor. Ich musste lächeln.

So ganz der Kontemplation konnte ich mich nicht hingeben, rechnete ich doch jeden Moment, dass da jemand kam und mich des Geländes verwies.

Als es zu regnen begann, stellte ich mich unter ein Tor. Der Regen passte gut zu dieser Kulisse. Als ein Graupelschauer einsetzte, verloren sich die Konturen mehr und mehr. Das Bild veränderte sich in eine dahingewischte Tuschzeichnung. Die Farben flossen an Intensität verlierend ineinander.


EKO-Haus2

EKO-Haus9

EKO-Haus5

EKO-Haus6

EKO-Haus3
Brüggener Weg - Düsseldorf-Niederkassel

Der Scheinhasel (Corylopsis pauciflora) blühte über und über in seinem fahlen Geld. Hier fand ich sogar Scheinhaselbüsche in Reih und Glied gepflanzt und zu niedrigen Hecken geschnitten. So was fiele uns nicht ein. Ist der Scheinhasel hier doch wenig bekannt, selten und, will man ihn erwerben, recht teuer. Ich habe sowieso Schwierigkeiten mit der Disziplinierung der Pflanzen um eines Idealbildes willen. Nicht nur bei Pflanzen. Fremde Welt, auf eine andere Weise als es Rokoko-Gärten für mich sind.

http://www.eko-haus.de/d_home.htm
http://duesseldorf.de/presse/amt/basis/ekohaus.shtml

Japanische Internationale Schule

Jap-Schule
Niederkasseler Kirchweg - Düsseldorf-Niederkassel

Bei der japanischen Schule in Niederkassel handelt es sich, wie es dem japanischen Bildungssystem entspricht, um eine Ganztagesschule. Bildung wird in Japan als sehr wichtig angesehen. Hier herrscht Leistungsdruck. Enorme Lernpensen werden per Frontalunterricht vermittelt. Konformität ist gefordert. Wir würden von Drill sprechen.

Wenn die Schulglocke am Schultagesbeginn erklingt, sitzen die Schüler schon seit 20 Minuten auf ihren Plätzen und bereiten sich auf den Unterricht vor. Es herrscht Disziplin.

Die Lehrer kommen außer denjenigen für Deutsch und Englisch aus Japan und werden nach drei Jahren ausgetauscht. Das entspricht auch dem, was in den Firmenrepräsentanzen geschieht. Allzu viel Assimilation an das deutsche bzw. europäische Verständnis, sein Leben einzurichten, kommt da nicht auf.

Die japanische Schule in Niederkassel umfasst die Grundschule und die Mittelschule. Höhere Abschlüsse müssen auf deutschen Gymnasien erworben werden. So lassen einige Japaner ihre Kinder die Oberstufe eines deutschen Gymnasiums besuchen, auch wenn sie selbst bereits wieder zurück in Japan sind. Die Söhne und Töchter werden nach dem Abitur nach Japan zurückgeholt. Dort werden sie dann daran erinnert, was japanische Konformität und Disziplin ist. Ich habe es mehrmals erlebt, dass diese Söhne und Töchter auf einmal wieder hier auftauchten, weil sie das japanische System nicht aushielten. Für das japanische System waren sie hier versaut worden. Manchmal reichen dazu allerdings auch die drei Jahre, die ein Angestellter hier verbringt.


http://www.jisd.de/

Bookstore Nippon

Bookstore-Nippon
Immermannstraße - Düsseldorf-Mitte

GarantiBank

Garantibank
Schadowplatz - Düsseldorf-Mitte
http://www.forium.de/unternehmensinfo-detailansicht.htm?institutsId=10008

Noch einmal Holzpellets

Weil Holzpellets ununterbrochen als Lösung vermeintlich aller Heizprobleme hingestellt werden, noch einmal ein paar Worte dazu. Dass das Verbrennen von Holz pro Wärmeeinheit ebenso viel CO2 erzeugt wie andere Brennstoffe, das hatten wir schon. Jetzt aber wird in nicht kleinem Stil umgerüstet. Neue Kessel speziell zum Verbrennen von Holzpellets werden installiert, ohne darüber nach zu denken, wo denn die dafür benötigte Menge an Holz herkommen soll. Das, was an Sägespänen von selbst anfällt, reicht schon jetzt nicht mehr. Diese, da sie eh anfallen, zu verbrennen, mag noch angehen. Aber was dann? Jetzt.

Bäume fällen? Unsere Wälder, die der Hauptentsorger für CO2 sind, verfeuern? Sibirien noch mehr entwalden, Sibirien, wo es unendlich lange dauert, bis Wald wieder nachgewachsen ist, was bedeutet, dass einmal abgeholzter Wald nie mehr wiederhergestellt werden kann?

Die Preise für Holzpellets sind jetzt schon derart gestiegen, dass die Kosten für diesen Brennstoff mit den traditionellen gleich ziehen. Noch einmal: So schnell wie Holz verbrennt, wächst kein Wald nach. Für mich ist das ein Rückfall auf vorindustrielle Zeiten, als Wälder vernichtet wurden, um den sich kaninchenartig vermehrenden Menschen Brennstoff zu liefern. Das wurde dann irgendwann als geradezu sündhaft dumm erkannt. Haben wir das vergessen? Wir erleben einen Treppenwitz wie gerade bei der Gerste. Die Bierbrauer wissen nicht mehr, woher sie die Gerste herbekommen sollen, weil der Anbau von Getreide zur Herstellung von Biogas lukrativer ist als der Markt für Lebens- und Futtermittel es hergibt.

Das eigentliche Problem ist die ungebremste Vermehrung des Menschen. Das betrifft nicht nur die Brennstoffe sonder sämtliche Ressourcen. Europa hat das erkannt. Die Menschen, nicht die Politiker. Die Bevölkerungsdichte in Europa nimmt ständig ab. Das hilft jedoch nicht, so lange anderswo die Bevölkerungszahl explodiert und das grade dort, wo der Klimawandel das Leben bald unmöglich macht. Kriege um die letzten Ressourcen und eine große Völkerwanderung sind unvermeidbar und bereits im Gange.

Holzpellets, nachwachsende Rohstoffe. Blödsinn. Wo sollen die denn wachsen? Wo denn bitte?

Frisch

Ich war gerade am Büdchen. Die Vögel zwitschern. Frische Luft da draußen. Das Thermometer zeigt 4°C an. Es ist windstill. Nur vereinzelt Wolkenfetzen. Es stimmt mich heiter, dass es um 06:00h bereits fast taghell ist. Doch das währt nur ein paar Tage. Dann stoßen sie uns wieder in schwarze Nacht. Sommerzeit.

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