Noch einmal Holzpellets

Weil Holzpellets ununterbrochen als Lösung vermeintlich aller Heizprobleme hingestellt werden, noch einmal ein paar Worte dazu. Dass das Verbrennen von Holz pro Wärmeeinheit ebenso viel CO2 erzeugt wie andere Brennstoffe, das hatten wir schon. Jetzt aber wird in nicht kleinem Stil umgerüstet. Neue Kessel speziell zum Verbrennen von Holzpellets werden installiert, ohne darüber nach zu denken, wo denn die dafür benötigte Menge an Holz herkommen soll. Das, was an Sägespänen von selbst anfällt, reicht schon jetzt nicht mehr. Diese, da sie eh anfallen, zu verbrennen, mag noch angehen. Aber was dann? Jetzt.

Bäume fällen? Unsere Wälder, die der Hauptentsorger für CO2 sind, verfeuern? Sibirien noch mehr entwalden, Sibirien, wo es unendlich lange dauert, bis Wald wieder nachgewachsen ist, was bedeutet, dass einmal abgeholzter Wald nie mehr wiederhergestellt werden kann?

Die Preise für Holzpellets sind jetzt schon derart gestiegen, dass die Kosten für diesen Brennstoff mit den traditionellen gleich ziehen. Noch einmal: So schnell wie Holz verbrennt, wächst kein Wald nach. Für mich ist das ein Rückfall auf vorindustrielle Zeiten, als Wälder vernichtet wurden, um den sich kaninchenartig vermehrenden Menschen Brennstoff zu liefern. Das wurde dann irgendwann als geradezu sündhaft dumm erkannt. Haben wir das vergessen? Wir erleben einen Treppenwitz wie gerade bei der Gerste. Die Bierbrauer wissen nicht mehr, woher sie die Gerste herbekommen sollen, weil der Anbau von Getreide zur Herstellung von Biogas lukrativer ist als der Markt für Lebens- und Futtermittel es hergibt.

Das eigentliche Problem ist die ungebremste Vermehrung des Menschen. Das betrifft nicht nur die Brennstoffe sonder sämtliche Ressourcen. Europa hat das erkannt. Die Menschen, nicht die Politiker. Die Bevölkerungsdichte in Europa nimmt ständig ab. Das hilft jedoch nicht, so lange anderswo die Bevölkerungszahl explodiert und das grade dort, wo der Klimawandel das Leben bald unmöglich macht. Kriege um die letzten Ressourcen und eine große Völkerwanderung sind unvermeidbar und bereits im Gange.

Holzpellets, nachwachsende Rohstoffe. Blödsinn. Wo sollen die denn wachsen? Wo denn bitte?
Nielsson - 19. Mär, 11:02

Die Befürworter von Holzheizungen sagen, dass es genügend Holzabfälle gibt. Im Moment verrotten die im Wald und geben dabei ihr CO2 frei.

Die Sibirieschen-Wald-Verheizen-Theorie habe ich aber auch schon gehört.

knurps - 19. Mär, 11:36

Das Holz, das beim Verrotten CO2 abgibt, tut dies in einer wesentlich langsameren und verträglicheren Geschwindigkeit als derjenigen bei Verbrennen des Holzes. Während es verrottet, bietet es Nahrung und Lebensraum für unzählige Lebewesen. Was dann übrig bleibt, ist Humus und Nährstoff. Es schließt sich ein ausgewogener Kreislauf des Werdens und Vergehens. Bis zu der manchmal hysterischen CO2-Diskussion wurde dieses Alt- oder Fallholz positiv gesehen und wurde bewusst liegen gelassen, um den Kreislauf einigermaßen zu erhalten. Für die Gesundheit und Aktivität des Bodens ist dieses Holz unerlässlich.

Es geht bei der Pellet-Euphorie wohl eher um das Vortäuschen von Aktivität seitens der Politiker. (s. Glühbirnen)

So nebenbei. Wer füllt die Öfen mit Pellets und wer entsorgt und wie oft die Asche und wohin? Es werden ja Zentralheizungen mit Pelletfeuerung propagiert.
pathologe - 19. Mär, 12:46

< ironie an >
Wenn sich Europa schon entvölkert, kann man ja den Platz nutzen und Wälder "anbauen". In Sachsen könnte man wohl sofort beginnen...
< ironie aus >

So lange der Preis für Pellets sich noch unterhalb dessen des Erdöls sich bewegt, werden die Vermarkter nicht aufhören, ihre Öfen anzupreisen. Auch wenn man den dreifachen Platz benötigt, um dieselbe Menge an Brennmaterial zu speichern wie bei einer Ölheizung.

Aber jede Art der Verbrennung, ob Öl, Holz oder Gas, wäre doch idealerweise zu vermeiden. Um einerseits die Umwelt zu schonen und andererseits den Raubbau an der Natur zu stoppen. Kann man diese "Energieverschwendung" nicht besser nutzen um beispielsweise Kollektorflächen herzustellen? Nur mal so primitiv gefragt...

Und ich sitze hier in Afrika, das per se idealer Platz für die Nutzung der Sonnenenergie wäre, und plane mit beim Aufbau von sieben gasbetriebenen Elektrizitätswerken plus angeschlossenem Verteilernetz...

argee gleim - 19. Mär, 13:12

Sonnenenergie kann in warmen Ländern am Ort des Bedarfs in nutzbare Energie umgewandelt werden und braucht keine Netze. Verluste durch Leitungswiderstände fallen weg. In Ballungsräumen kann man das dann auch sinnvoll vernetzen.

Ein zusätzlicher Vorteil.

Wenn es um das CO2-Problem geht, ist Vermeidung von Verbrennung die einzig wahre Methode. So ist das mit der Physik.

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