gnogongo

Dazu muß ich jetzt etwas erzählen, weil ich mir nicht sicher bin, ob das die Wiener Krähen (ich glaub, bei uns sind es eher Saat- als Rabenkrähen, aber ich kann mich auch täuschen) erfunden haben, oder ob das unter diesen prächtigen Viechern eine verbreitete Technik ist. Also. Eines Tages im Herbst spaziere ich so durch den Park zwischen oberem und unterem Belvedere, als mir plötzlich eine Walnuß vor die Füße fällt. Ich bleibe verdutzt stehen und schaue mich um, als zwei Meter neben mir eine Krähe landet, umständlich herumhüpft und sich an die Nuß ranpirscht. Da ich diese Viecher so mag, gehe ich ein paar Schritte zur Seite und schaue ihr zu, wie sie sie an sich nimmt. Die Nuß ist geschlossen. Die Krähe fliegt damit hoch und - läßt sie wieder fallen. Blöderweise landet sie in der Wiese. Beim nächsten Mal dann auf dem Asphalt, wo sie aufgeht. An diesem Nachmittag wurde mir bewußt, daß im Gelände des Belvedere die Nüsse nur so herunterprasseln. Die Krähen holen sie sich im benachbarten Botanischen Garten und knacken sie dann auf den asphaltierten Wegen der weitläufigen Parkanlage. Das Phänomen konnte ich übrigens noch nirgendwo sonst beobachten - mag aber auch daran liegen, daß es in Schönbrunn etwa, oder auf der Jesuitenwiese weit und breit keine Walnußbäume gibt...