Donnerstag, 10. Mai 2007

IdeenBotschaft

Wo man so hingerät! Schaue ich auf das Gebäude, welches ehemals das Ministerium für Landwirtschaft, Forsten und Ernährung beherbergte und in welchem wir unseren ersten legalen Proberaum hatten,

Society

Leeres Haus

... dann schaut mich heute ein leeres Haus aus vielen leeren Fenstern an.

Leeres-Haus

IdeenBaustelle

Wende ich meinen Blick dorthin, wo so ein Haus gründet, dann sehe ich in ein tiefes Loch, das sich mit stahlgeformtem Beton füllt. Ein Baustelle.

Ideenbaustelle

Platz der Ideen

Ein Schild klärt mich auf und unterbreitet mir, dass sich hier die LEG (Landesentwicklungsgemeinschaft) [ist die nicht pleite?] und eine der großen und angesehenen Werbeagenturen, nämlich Grey,einen Platz der Ideen bauen.

Ideenplatz

Das inspiriert mich postwendend.

Ich will mir sofort im Tierheim drei Meerschweinchen besorgen, um sie frei rumlaufen zu lassen. Dabei denke ich mir, dass ein solches Handeln dermaßen unfassbar ist, dass die Schergen auf mich aufmerksam werden und mich als terroristische Zelle observieren, schließlich wegen des Gesichtsausdrucks des braun-weißen Meerschweinchens festnehmen und den Beweis meiner subversiven terroristischen Tätigkeit bestätigt finden, indem das schwarz-weiße Meerschweinchen beim Anblick eines verdeckt observierenden Schergen, der in meiner Abwesenheit in meine Wohnung eingedrungen war, unter dem großen Schrank im Schlafzimmer verschwand und dort gegen alle Erwartung aber nicht vorzufinden ist.

Nun gut, diese Idee ist noch sehr unausgegoren. Ich muss sie wohl noch einmal überarbeiten.

Bleiben wir lieber auf dem Gelände des neuen Bauwerks. Weiter hinten sieht man alte backsteinerne Gebäude mit einem ebensolchen Turm. Das ist noch nicht besonders merkwürdig; nur ein bisschen.

Eulenkunstkästen

Auch der Blick zur Seite auf ein altes aus schweren, großen Steinen gehauenes Gebäude ist an sich noch im Rahmen des Gewohnten, hingen da nicht so merkwürdige Kästen in der Platane seitlich des Hauses.

Eulenkunstkaesten

Ich sinne nach. Sind das nun Eulenkästen oder handelt es sich um Kunst. Ich entscheide mich für Kunst.

NRW Stiftung

Ich schau mir das Haus von vorne an und lerne, dass dies die NRW-Stiftung und die Kunststiftung NRW beherbergt, welche seit 1986 mit rund 200 Mio. Euro landesweit etwa 1600 Projekte für den Naturschutz- und die Heimat- und Kulturpflege gefördert hat.

NRW-Stiftung
http://www.nrw-stiftung.de/
http://www.kunststiftungnrw.de/index.php

Offizierspeiseanstalt

Sind die Kunst-Eulenkästen schon absonderlich, so wird mir ein wenig wunderlich, als ich dieses Schild lese und feststelle, dass ich vor einem Denkmal stehe. Ein Denkmal, welches einer Offizierspeiseanstalt, bitte, man lasse sich dieses Wort auf der Zunge zergehen „Offizier-Speise-Anstalt“, gedenkt.

Offiziersspeiseanstalt

Es scheint ein verwunschener Ort zu sein, an dem ich mich jetzt befinde.

Backsteinturm

Ich verlasse diesen Ort und begebe mich wieder den alten Backsteinbauten und dem Turm und den davor parkenden Autos zu.

Backsteinturm

Es geht weiter

Es geht weiter an von der Patina der Zeit gezeichneten Gebäuden vorbei, die da stehen, als seien sie ein Teil eines Märchenwaldes.

Weiter-Backstein

Parkplatz RZF

Jetzt interessieren mich auch die Schilder, die dort angebracht sind. Die meisten weisen auf Parkplatze hin. Das eine auf einen Parkplatz für das Rechenzentrum der Finanzverwaltung NRW, - wo mag das hier sein? -

Parkplatz-

Parkplatz Grundsteinlegung

... ein anderes auf den Parkplatz für eine Grundsteinlegung. Parkplatz für eine Grundsteinlegung? Ja doch, akzeptiert.

Parkplatz-Grundsteinlegung

Parkplatz ZPK | LKA !

Dann aber Parkplatz ZPD | LKA!

Parkplatz-LKA

Ich schaue mich um und überlege, ob ich meine Kamera verstecken soll, folge der Richtung, auf die das Schild verweist

Parkplatz der Geister

... und lande auf diesem Gerümpelplatz. Das ist also der Platz auf dem die Geister – Autos waren nicht zu sehen – der ZPD, wobei P mit Sicherheit ‚Polizei’ bedeutet, und des LKA parken. Das hat was. Doch, es wird mir zusehends mulmig so von Geistern umgeben.

Geisterparkplatz

Betonmischer

Wieder zurück auf dem Weg der Märchenwelt schaue ich in eine Gasse und sehe, wie ein Betonmischer in die Baustelle einfährt. Die Normalität scheint zurückgekehrt zu sein. Sichtblenden stehen da wie aufgehängte Wäsche.

Betonmischer

Schaeff

Noch ein leeres, aus leeren Fenstern schauendes Gebäude mit einem sich ‚Schaeff’ nennenden Fahrzeug davor.

Schaeff

Betonburg

Als nächstes sehe ich unter einem aus einer alten Häuserwand ragenden Galgen stehend eine Betonburg. Etwas, was man hier nicht erwartet.

Betonburg

RZF

Schließlich stehe ich vor dem Rechenzentrum der Finanzverwaltung NRW. Ganz verschwiegen steht es da, obwohl es mächtig groß ist. Doch hierhin verirrt sich kein normaler Mensch weder zu Fuß noch per Auto. Die alten Bäume tun ihr Übriges, so dass man den Betonklotz von der Straße aus nicht bemerkt.

RZF

Gelber Lerchensporn

Irgendwo dann ein Gruß aus einer anderen Welt. Ein Gelber Lerchensporn in trauter Zweisamkeit mit einem Farn zwischen Mauer und Straßenpflaster.

Gelber-Lerchensporn

Vermessungspunkt

Ganz in der Nähe ein Messpunkt, der zwar eine höhere Auflösung als ein Punkt aufweist aber für das Katasteramt sicher ausreichend präzise ist.

Messpunkt

Ernst

Doch dann wird es ernst. Der Idylle der verwunschenen Gebäude, die irgendwie an Schwarzbrot mit Schinkenrotwurst erinnerten, ist glattem, starkem Stahl gewichen, einer Drehtür, an der kein Schild darauf hinweist, was sich dahinter verbirgt, die aber dermaßen hermetisch ist, dass man sie nur mit Ausweis eines registrierten Fingerabdrucks ans Rotieren bringen kann.

Stahldrehtuer

Ich gehe langsam weiter. Ich begegne einzelnen Menschen, die weder mich noch meine Kamera registrieren sondern eilfertig ein für mich nicht erkennbares Ziel ansteuern. Ein Hauch Kafka schwappt in meinen Kopf.

Es werde Licht

Dabei sollte mich wieder solchen Schinkenrotwursthäusern begegnend Sprüche wie „Es werde Licht!“ in Kombination mit „Rettet unsere Erde!“ vielleicht heiter stimmen.

Es-werde-Licht

Schwummerig

Als mir schwummerig wurde und ich die Dinge nur noch verschwommen wahrnahm,

24-i

rettete ich mich wieder auf die Straße ...

Lachender Tannenbaum

... und sah mitten im Mai einen lachenden Tannenbaum,

Tannenbaum

was mich auch nicht gerade an meine Wahrnehmung als einer gesunden glauben ließ.

Ein Plastikrohr

Ein Plastikrohr voller Hexenbesen tat sein Übriges.

Besenrohr

Gepuderte Wagendächer

Es folgten mit giftigen Robinienblütenresten gepuderte Wagendächer.

Gepuderte-Wagendaecher

Denkmal des einsamen Terroristen

Den Rest hat es mir gegeben, als ich diesem Denkmal eines einsamen Terroristen begegnete ...

Terroristendenkmal
Franklinplatz - Düsseldorf-Derendorf

Niederrheinisches Füsilierregiment 39

... und die dort angebrachte Tafel las.

Kolonialkrieg

Dieses Kolonialkriegerdenkmal erinnerte in seiner ersten Textfassung von 1909 an fünf namentlich genannte Mitglieder des Niederrheinischen Füsilierregiments Nr. 39, die im Kolonialkrieg 1904 – 1907 in „Deutsch-Südwest-Afrika“ gefallen waren. Es stand ursprünglich auf dem Exerzierplatz der Regimentskaserne an der Tannenstraße. 1935 wurde es auf Betreiben des Düsseldorfer Kolonialvereins und der nationalsozialistisch geführten Stadt auf den jetzigen Standort am Frankenplatz gebracht. Die Inschrift wurde entsprechend geändert, um ihm die Funktion eines „Allgemeinen Kolonialkriegerehrenmales“ zu geben.

Uns ist es ein Symbol für die Verantwortung, die uns aus der Geschichte erwächst. Es ist und eine Mahnung, für die Würde aller Menschen, Völker und Rassen einzutreten.

In diesem Sinne gedenken wir der Menschen Namibias, die während des Kolonialkrieges 1904 – 1907 in „Deutsch-Südwest-Afrika“ dem Völkermord durch deutsche Truppen zum Opfer gefallen sind.

Diese Tafel wurde auf Initiative der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Evangelischen Kirche in Düsseldorf angebracht.


Da lag ich mit meiner Geschichte mit den Meerschweinchen doch ganz daneben. Die Ideen, die hier geboren werden, sind ganz andere.

Pfeifenstrauch

Philadelphus
Philadelphus coronarius

wegen seines Duftes auch Falscher Jasmin genannt. Er gehört zu der Familie der Hortensiengewächse (Hydrangeaceae) und ist in Europa heimisch.

Terror im Lande?

In den letzten Tagen sind an mehreren Stellen Razzien vorgenommen worden, bei denen festgestellt werden sollte, ob und wo in Zusammenhang mit dem G-8 Gipfel Straftaten geplant werden.

Die Sprachregelung nennt aber Vokabeln wie ‚Verdacht auf Terroranschläge’, ‚terroristische Vereinigungen’ und sonstiges, wenn nur der Ausdruck ‚Terror’ darin vorkommt. Dabei zeigt sich, dass der Terrorbegriff nicht definiert und damit einer weitgehenden Beliebigkeit ausgesetzt ist. Dem gegenüber steht jedoch eine Form des Vorgehens gegen solche ‚Terroristen’ und ‚terroristischen Vereinigungen’, die sich vom Vorgehen gegen andere Straftäter wesentlich unterscheidet. Darüber hinaus ist der Terrorbegriff ein Werkzeug in der Hand von abgeschmackten, populistisch Angst verbreitenden und damit eine das Volk knebelnde Rechtsprechung durchsetzen wollenden Politikern.

Die Medien nehmen diesen Terrorismusbegriff fast lückenlos und ohne Anführungszeichen zu benutzen auf. Liebe schreibende Mitmenschen, bitte, denkt an Eure Verantwortung und geht mit solchen Begriffen bewusster um. Nicht jeder, der mit den Gegebenheiten nicht zufrieden ist und das sich strafbar machend ausdrückt oder ausdrücken will, ist gleich ein Terrorist. Die meisten sind doch einfach nur Wirrköpfe, die gerade mal Parolen nachsprechen können und nebulösen Vorstelllungen folgen. Und die anderen, die einfach nur demonstrieren wollen und verbal ihre Meinung aufzeigen, sind ehrenwerte Mitbürger, deren Meinung man teilen kann oder auch nicht.
Hier ein Beispiel, wie man sauber damit umgeht:
http://www.zeit.de/online/2007/19/g8-razzia-proteste
http://www.zeit.de/online/2007/20/G8_Sympathien

Niederrhein

Verlässt man den Nordpark durch die Hintertür, der dem Rhein zugewandten Pforte, so sieht man unmittelbar vor sich die Schnellenburg, eine alte Pferdestation. Hier wurden die Pferde gewechselt, als die Schiffe auf dem damals teilweise mäandrierenden Strom noch getreidelt wurden.

Schnellenburg1

Heute ist die Schnellenburg ein beliebtes Ausflugziel mit internationaler Küche und ein ganz in der Nähe des Ausstellungsgeländes liegendes und deshalb und auch wegen des einzigartigen Blicks auf den Niederrhein begehrtes Hotel.

Ein paar Schritte über die Rotterdamer Straße und ich blicke von km 748 her auf meine Stadt am Niederrhein.

Rhein-km-748

Ich vergesse sofort die strangulierten Pflanzen im Park und freue mich, wild wachsende Flockenblumen zu sehen

Flockenblumen

oder auch einen wilden Holunder und viele, viele andere Blumen, Kräuter und Gräser. Es atmet sich gut am Niederrhein.

Rhein-Holunder

Die Sonne bricht durch die Wolken und spiegelt sich im bewegten und doch eine Fläche bildenden Wasser des Stroms.

Niederrhein

Hier könnte ich auf dem Mäuerchen, das auf der Krone des Deichs den Weg unter Kastanien vom steilen Ufer trennt, sitzen bleiben und die Stadt, den sich permanent wandelnden Strom, dieses nie enden wollende Fließen des Wassers, die Pflanzen um mich herum oder die Weiden auf dem gegenüber liegenden Ufers um ihre weit den Kies und Sand durchdringenden und sich am Rheinwasser delektierenden Wurzeln, die nicht selten vom Strom überspült werden, wissend betrachten und die Sonne rot im Rhein versinken lassen.

Doch, will ich nicht den Weg zurück durch den Park mit den geometrisch geschnittenen Hecken, der in die Landschaft so fremd und massig wie sabbernde Bulldoggen auf seidenen Kleidern sitzend wirkenden schweren und schwermütig machenden Nadelgehölzen nehmen, muss ich jetzt rüber zu den Parkplätzen vor dem Südeingang der Messe, um den für heute letzten der Messebusse zu erreichen, der mich bis fast vor die eigene Haustür bringt.

Messe

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