„Halt! Ordnung!“ Der Frühling ist da.
Das Wochenende soll warm werden. Der „Frühling!“ oszilliert durch die Ganglien und wird von den Medien transportiert. Bei vielen löst dieser Ruf das Bedürfnis aus, für Ordnung zu sorgen. Nichts gegen den radikalen Frühlingsputz, der sich aus alter Zeit herübergerettet hat. Auch nichts dagegen, die Hecke zu schneiden. Das muss bis zum 15. März geschehen sein. Der Gesetzgeber will es so und schützt damit Vögel, die ihre Nester bauen und brüten.
Aber was soll das alljährlich stattfindende Herummetzeln an Bäumen und Sträuchern? Da wird den Gehölzen eine Ordnung aufgezwungen, die sich aus den Köpfen meist ahnungsloser aber umso willenstärkerer Hirne Unbedarfter herausquält und in sinnlose Aktivität mündet. Da muss es sich um eine wie auch immer geartete Ventilfunktion handeln. Wofür? Danach setzt man sich in trauter Runde bei Kaffe und Kuchen und Bier und bayrischer Brotzeit, bergischer Tafel, westfälischem Schinken und Köm oder Aal mit Aquavit hin, hat das seltene Gefühl, etwas getan zu haben und bewundert sein Werk. Dabei hat man nichts Anderes getan, als die jeder Pflanze eigene Ordnung zerstört zu haben. Die Übertragung eigener Kastrierung auf Pflanzen ist pervers. Den Herstellern von Messern und Sägen ist es recht. Die sind es auch, die derlei Zwangsneurosen der Ordnung medial forcieren.
Da stehen oft längst vermoderte, einstens gepuderte Könige Pate, die sich teure Gartengestalter und Rudel von Gärtnern leisteten und so der damals noch als feindlich empfundenen Natur, wenigstens der, ihren Willen aufgezwungen haben. Rudel von (Klein)Gartenbesitzern kaprizieren sich dergestalt zu kleinen Königen in ihrem kleinen Reich.
Ein Dialog mit diesen sowieso eher stummen Lebewesen ist dann erst recht nicht möglich. Schade. Denn sie haben uns etwas zu erzählen. Jede Minute neu. Und in 10 und 50 Jahren kann das zu einem Kennen-Lernen führen. Ich meine hier nicht ein entzücktes oder sentimentales Blümchengucken. Gehölze haben uns Reiferes mitzuteilen.*
Interessant war das kleine Portrait Markus Lüpertz’, welches das Erste diese Nacht ausstrahlte. Lüpertz hält die Welt, wie sie ist und vor sich hin trudelt, für nichtig und baut sich seine ganz eigene Welt. Meint er. Egozentrik so rein zu kultivieren, das hat was, so infantil es letztendlich sein mag.
*Ich erlaube mir den belehrenden Ton als ehemaliger Gärtner, der diesem Business den Rücken kehrte, als er die praktizierte Perversität bemerkte und dann sah, dass er nicht stark genug war, der Macht, von der sie geleitet ist, etwas Wirkungsvolles entgegen zu setzen.
Aber was soll das alljährlich stattfindende Herummetzeln an Bäumen und Sträuchern? Da wird den Gehölzen eine Ordnung aufgezwungen, die sich aus den Köpfen meist ahnungsloser aber umso willenstärkerer Hirne Unbedarfter herausquält und in sinnlose Aktivität mündet. Da muss es sich um eine wie auch immer geartete Ventilfunktion handeln. Wofür? Danach setzt man sich in trauter Runde bei Kaffe und Kuchen und Bier und bayrischer Brotzeit, bergischer Tafel, westfälischem Schinken und Köm oder Aal mit Aquavit hin, hat das seltene Gefühl, etwas getan zu haben und bewundert sein Werk. Dabei hat man nichts Anderes getan, als die jeder Pflanze eigene Ordnung zerstört zu haben. Die Übertragung eigener Kastrierung auf Pflanzen ist pervers. Den Herstellern von Messern und Sägen ist es recht. Die sind es auch, die derlei Zwangsneurosen der Ordnung medial forcieren.
Da stehen oft längst vermoderte, einstens gepuderte Könige Pate, die sich teure Gartengestalter und Rudel von Gärtnern leisteten und so der damals noch als feindlich empfundenen Natur, wenigstens der, ihren Willen aufgezwungen haben. Rudel von (Klein)Gartenbesitzern kaprizieren sich dergestalt zu kleinen Königen in ihrem kleinen Reich.
Ein Dialog mit diesen sowieso eher stummen Lebewesen ist dann erst recht nicht möglich. Schade. Denn sie haben uns etwas zu erzählen. Jede Minute neu. Und in 10 und 50 Jahren kann das zu einem Kennen-Lernen führen. Ich meine hier nicht ein entzücktes oder sentimentales Blümchengucken. Gehölze haben uns Reiferes mitzuteilen.*
Interessant war das kleine Portrait Markus Lüpertz’, welches das Erste diese Nacht ausstrahlte. Lüpertz hält die Welt, wie sie ist und vor sich hin trudelt, für nichtig und baut sich seine ganz eigene Welt. Meint er. Egozentrik so rein zu kultivieren, das hat was, so infantil es letztendlich sein mag.
*Ich erlaube mir den belehrenden Ton als ehemaliger Gärtner, der diesem Business den Rücken kehrte, als er die praktizierte Perversität bemerkte und dann sah, dass er nicht stark genug war, der Macht, von der sie geleitet ist, etwas Wirkungsvolles entgegen zu setzen.
knurps - 9. Mär, 10:00