Büdchen Heubesstrasse
Düsseldorf-Benrath
Ein Büdchen an dem Ort, an dem es gebraucht wird, an dem für Benrath zentralen Treffpunkt der Angebote des ÖPNV, der Haltestelle ‚Urdenbacher Allee’. Von dort aus kann man die City und viele vor allem südlich gelegene (Vor)Orte erreichen.
An erster Stelle ist hier die Linie 701 zu nennen. Die Straßenbahn mit der längsten Fahrstrecke in Düsseldorf. Mit ihr erreicht man das Zentrum der Stadt, Graf Adolf Straße – Kö, Schadowstraße, mit ein bisschen Fußweg auch die Altstadt, Derendorf, das vor allem in Verkehrsnachrichten oft erwähnte Mörsenbroicher Ei und dann endlich Düsseldorf-Rath, einen Stadtteil, in dem sich eine ganz eigene Sprache entwickelt hat. Dort wohnen seit Langem Menschen mit vielerlei Herkünften, so dass sie, um sich zu verständigen, darauf angewiesen sind, Deutsch zu sprechen. Dabei hat sich ein Misch-Masch-Deutsch herausgebildet, welches sich von der Wortbildung bis hin zur Grammatik ganz hübsch vom ansonsten üblichen Deutsch unterscheidet.
Fährt man mit dieser Linie, kann man fast das ganze Spektrum der in Düsseldorf lebenden Bevölkerung Revue passieren lassen. Jedem interessierten Touristen zu empfehlen.
Aber was rede ich da von Rath. Wir sind doch in Benrath. Dazwischen liegen mehr als 30 Kilometer. Die 701 ist die einzige Straßenbahn, die hier verkehrt. Der Rest sind Busse und da vor allem die Linie 730, http://www.mehrzweckbeutel.de/comments.php?id=A2478_0_1_0_M
die in einem eleganten Bogen die Innenstadt umfährt, mit der man aber auf der weiten Strecke von Urdenbach bis Lohausen vor allem die östlich gelegenen Stadtteile einschließlich des alten Gerresheims erreichen kann.
Die Buslinie 778 vollführt eine Rundreise zum südlichsten Zipfel Düsseldorfs, dem Stadtteil Garath, welcher durch diese Linie genauso erschlossen wird, wie die ansonsten vernachlässigten Teile Benraths selbst.
Ganz ähnlich macht es die Buslinie 779. Sie fährt die Rundreise lediglich in der entgegen gesetzten Richtung.
Die Buslinie 815 versorgt auf dem Weg nach Lierenfeld das idyllische aber dann doch verlorene Hassels.
Die Buslinie 817 kommt mitten aus der Stadt, von der Heinrich Heine Allee, über Kö und Hauptbahnhof Wersten und Holthausen nicht auslassend über Benrath ganz Garath erfahrend wieder zurück nach Benrath und umgekehrt.
Die Buslinie 818 startet ebenfalls an der Heinrich Heine Allee, nimmt ihren Weg dann aber über die Uni und verliert sich endlich in dem rosengeschmückten Urdenbach.
Es fährt auch ein Bus nach Monheim. (ein nicht zu Düsseldorf gehörender Ort, der die Klammer, die der Kreis Mettmann um Düsseldorf legt, auf der anderen, der linken Rheinseite fast zu einem Kreis schließt)
Wem das nicht reicht, der geht ein paar Schritte bis zum Bahnhof Benrath und findet dort S-Bahnverbindungen nach Köln, Düsseldorf, Essen, Neuss, zum Flughafen und ins gesamte Ruhrgebiet bis nach Dortmund und Regionalexpress-Züge bis nach Bielefeld und Aachen und Koblenz und Emmerich.
All die hier auf ihre Linie wartenden Reisenden haben die Gelegenheit, sich in diesem Büdchen mit dem zu versorgen, was man auf so einer mitunter abenteuerlichen Fahrt braucht. Da kommt es schon mal vor, dass an einem Sonntag Nachmittag der Vorrat an bestimmten Artikeln ausgeht. So konnte ich sehen, wie eine junge Frau aus dem Büdchen kommend, ihren wartenden Kumpanen eine Schachtel Zigaretten der Marke ‚Fairplay’ entgegenhaltend meinte: „Das waren die letzten“ und hören musste wie gleich zwei aus der Clique unisono: „Und was rauchen wir dann?“ fragten. Die Entscheidung, die in dieser Hinsicht getroffen worden ist, wird mir für immer verborgen bleiben, da sie, ohne diese offene Frage zu beantworten, in ihren inzwischen vor ihnen haltenden Bus stiegen.
argee gleim - 5. Mär, 18:11
Kino
Und wo wir schonmal bei Benrath und Kino sind: Harry Piel, gerne mal als "Deutschlands erster Action-Held" betitelt, wurde 1892 in Benrath an der Ecke Hauptstraße/Börchemstraße geboren, an dem heute an dieser Stelle stehenden Haus befindet sich eine Plakette.
Früher, ganz früher, Ende der 50er Jahre war ich dort öfters, um an der nächsten Ecke in die Straßenbahnlinie V einzusteigen. Die fuhr als Schmalspurbahn den weiten Weg nach Wuppertal-Vohwinkel. Ich musste aber schon in Oberhaan raus. An das Kino kann ich mich nicht erinnern.