Samstag, 13. Mai 2006

Frauchen oder die Zeugen Jehovas

"Sie können doch nicht einfach auf den Hund zugehen!" raunzt mich eine etwa 40-jährige Frau an und gibt ihrem mich wütend ankläffenden Cockerspaniel noch etwas mehr Leine.

Ich muss das Gesagte und den Tonfall erst einmal sortieren und komme ja sowieso nicht weiter, weil dieser Kläffer mir den Weg versperrt, schaue erst einmal verdutzt aus der Wäsche und dann wieder auf die bloßgelegte obere Zahnreihe mit zwei großen Reißzähnen in der Schnauze des kläffenden Schlappohrs. Dann frage ich höflich: "Aber hier her gehen, das darf ich doch?"

Jetzt ist mein Gegenüber an der Reihe mit dem verdutzten Gesichtsausdruck und einem: "Selbstverständlich." Der Hund kläfft weiter. Kein beschwichtigendes Wort in Richtung Hund. Kein Zurücknehmen der Leine.

"Mh, dann habe ich aber ein Problem. Ich darf hier her aber nicht auf ihren Hund zu gehen. Wenn ich mir das so angucke, komme ich zu dem Schluss, das ich erst hier her gehen darf, wenn ihr Hund den Weg geräumt hat."

Der Hund bellt noch lauter und ist weitere 5 Zentimeter näher gekommen. Frauchen schaut jetzt auch ganz entschieden böse.

"Also hat ihr Hund die Entscheidungskraft und erteilt die Erlaubnis, ob ich nun hier weitergehen darf oder nicht" mache ich das eben Gesagte noch einmal deutlich.

"Sie dürfen auf keinen Fall auf den Hund zugehen" bekräftigt mein Gegenüber jetzt fast selbst bellend die schon anfangs geäußerte Ansicht.

"Dann seien Sie doch bitte so freundlich, Ihren Hund um 180° zu drehen. Den Hund parallel zum Pflaster und nicht seinen Hals. Soweit will ich nicht gehen."

Die Frau zeigt jetzt ebenfalls die Reihe ihrer weiß geputzten Oberzahnreihe und schreit mich mit: "Sie, Sie Unhold! Sie Tierfeind!" an

"Können wir das jetzt beenden, indem Sie ihren Hund bitte an die kurze Leine nehmen und ich da vorbei kann?", frage ich jetzt nicht mehr so verdutzt und das ‚Bitte‘ nicht vergessend.

Die Frau rührt sich nicht und schaut mich feindlich an.

Ich habe keine Zeit abzuwarten, bis der Frau Schaum aus dem Mund wächst, nehme einen Stock, der zufällig griffbereit herumliegt, gebe dem unschuldigen Kläffer damit dezent eins auf die Nase und gehe weiter. Die Dame hat’s fast umgerissen, als im nächsten Moment die Leine plötzlich in einer ganz anderen Richtung an ihr zog und ihr Hund sich heftig und weit weg von mir in die Leine stemmte.

Man kann so was auch ausdiskutieren. Der Hund hätte nichts davon und ob Frauchen zu überzeugen wäre, kann bezweifelt werden. Das wäre wie zwei überraschend klingelnde Zeugen Jehovas in die Wohnung zu lassen. Man hat Unmengen Zeit zur Verfügung und unbändige Lust zu reden und sich Unsinn anzuhören. Aber nichts hätte sich danach geändert.

Nun ja, es gibt einen Unterschied. Die Hundehalterin war ein Einzelfall, die Zeugen Jehovas sind es nicht.

Geschmiedet und lackiert

Nicht nur die Wurst hat zwei Enden

schmiede
Greifweg - Düsseldorf-Oberkassel

Äskulap-Bohrer? Oder was?

Freitag, 12. Mai 2006

Bärenalarm

Schon 2005 wurde berichtet, dass ein Bär im österreichischen Graubünden ein Schaf geschlagen hat. Jetzt hat er im Voralberger Montafon wieder einen Einbruch begangen. Er ist in den Schafstall eines Hotels eingedrungen und hat ein Schaf getötet und zwei schwer verletzt.

Danach hat er seinen Weg in Richtung Schweiz fortgesetzt aber kurz vor der Schweizer Grenze wieder kehrt gemacht.

Bären haben die gleichen Rechte, Grenzen zu überschreiten, wie Mauersegler. Doch im Gegensatz zu den meisten dieser Segler soll er möglichst bald mit einem Ausweis versehen werden. Anstatt biometrischer Daten im Pass soll ihm ein Sender angeheftet werden.

Dann wird man wissen, wo er sich aufhält und wann er wieder einmal im Begriff ist, die Schweizer Grenze zu überschreiten. Ob die Schweizer einige Zöllner auf der grünen Grenze postieren, um so dem Bär zu verdeutlichen, dass er nicht nur eine Grenze überschreitet sondern auch, dass Schafe reißen in der Schweiz verboten ist und zur unverzüglichen Ausweisung führt, ist nicht bekannt.

Offensichtlich hat der Bär die Schweiz riechend schon Vorsorge getroffen und sich eines Anwalts versichert, immerhin des prominenten WWF- Bärenanwalts Georg Rauer.

Normalerweise gut unterrichtete Kreise berichten, dass der BND dem Bär schon seit geraumer Zeit auf der Spur ist. Man sagt, die deutsche Bundesregierung wisse nichts von diesen dunklen Machenschaften des Nachrichtendienstes. Immerhin ist diese Aktivität des BND nicht dermaßen erschreckend, wie die Bespitzelung deutscher Journalisten. Ein Legitimität atmendes Faktum dabei ist, dass es sich um einen Auslandseinsatz handelt.

Der BND soll den Bären schon in den Neunziger Jahren im Kaukasus aufgespürt haben. Ihm wird nun vorgeworfen, dass er weder die österreichischen Behörden noch die der Schweiz unterrichtet hat. Da droht aus dem Bärenalarm ein Geheimdienstalarm zu werden. Bundeskanzlerin Merkel hat sich noch nicht dazu geäußert.

Ixia bulbifera

Ixia

Die hat sich in meinen Balkonkasten verirrt. Ixia gehört zu der Familie der Iridaceae und ist, meine ich, in Südafrika beheimatet. Wer weiß mehr?

Lache, Bajazzo!

Bajazzo

Momentaufnahme

Ich habe gestern seit etwa 3 Monaten mal wieder ferngesehen und festgestellt, dass Harald Schmidt gealtert ist und Angela Merkel viel redet aber kaum etwas sagt und dabei recht gut wegkommt. Das jedoch vor allem weil die anderen noch schlechter davonkommen. Welch eine Auswahl haben wir da mit unseren Politkern getroffen? Was für ein Panoptikum!

Atelier

Atelier
Greifweg - Düsseldorf-Oberkassel

BND Skandal

Trau schau wem?

Der Bundesnachrichtendienst (BND) bespitzelt Journalisten eindeutig rechtswidrig. Dass ist das, was bekannt geworden ist. Erfahrungsgemäß wird, wenn so was im Meer der legitimen und illegitimen Aktivitäten der Geheimdienste bekannt wird, nur die Spitze eines Eisberges gesichtet. Es handelt sich hier nicht um eine vernachlässigbare Unregelmäßigkeit sondern um einen ausgewachsenen Skandal.

Wo und wie spionieren Geheimdienste in unserem Leben herum? Wer sind diese Geheimdienste? Wem dienen sie? Offiziell sind sie dazu da, uns zu schützen. Aber wenn sie sich gegen uns wenden, wem dienen sie dann?

Genau, diesem nicht nur abstrakten Gebilde Staat. Das Konkrete an so einem Staat sind die Menschen, die ihn repräsentieren. Es ist unvermeidbar, dass einige dieser Menschen, dann aber auch ganze Cliquen und dann immer mehr Institutionen des Staates sich bewusst werden, dass sie Macht in den Händen halten und erliegen diesem Wissen. Macht korrumpiert.

Wir wissen nicht, wie weit wir in Datenbänken erfasst sind. Bestrebungen der Wirtschaft in dieser Richtung aber auch des Staates sind evident. (Telefonüberwachung, RFID, Scanbare Ausweise und, und , und)

NSA Dass das Argument, die Sammlung von lückenlos die Bevölkerung erfassenden Daten führe zu einer derart großen Datenmenge, dass sie nicht mehr erfassbar und verwertbar sei, wird ad absurdum geführt, wenn man sich die Aktivitäten der NSA in USA ansieht. Die Erfassung der Telefonate aller Bürger ist nur daran gescheitert, dass nicht alle Telefongesellschaften mitgemacht haben. Die Datenbanken, die mit so großen Datenmengen umgehen können, existieren.

Was dabei herauskommt, ist ein Überwachungsstaat, ein Machtgebilde, für das wir nur noch manipulierbare Nummern sind. Da dergleichen droht, zu Unruhen zu führen, bedarf es sehr bald Garnisonen schlagkräftiger Gesellen, die die Macht der Machthaber durchsetzen und Opposition liquidieren. Damit bin ich wieder bei Schäuble und seiner Vorstellung, Militär im Inneren einzusetzen. Das ist keine kleine, nebensächliche Angelegenheit. Die illegitimen Handlungen nicht nur der Geheimdienste zeigen, dass man dem Staat nicht trauen kann, dass Machtmissbrauch nicht nur eine Gefahr am Horizont darstellt sondern täglich und wo auch immer stattfindet.

Noch haben wir eine unabhängige Rechtsprechung. Die gilt es einzusetzen, damit sie uns erhalten bleibt. Schäuble und Andere sind sehr flott und so leicht dahin mit ihren Vorhaben, das Grundgesetz zu ändern. Wenn das einreißt, wird es zur normal empfundenen Übung. Das Ende des Rechtsstaats, das Ende der Bürgerrechte.

Man verängstige die Bevölkerung und sie fordert sogar solch skandalöse Machenschaften. Zukunft? Nein, eine Beschreibung der aktuellen Lage. Etwa 80 % der Bevölkerung plädiert für die Einschränkung der Bürgerrechte, auch wenn dieser Vorgang anders genannt wird.

Ich bin kein Schwarzmaler, der motzend in der Ecke sitzt und seine Paranoia pflegt. Ich spreche auch nicht von Anfängen, gegen die es sich zu wehren gilt. Wir sind mitten drin im Prozess der Entmündigung des Bürgers. Die Phase, in der so was schleichend vor sich ging, ist vorbei. Jetzt hat die Geschichte schon ganz hübsch Fahrt aufgenommen. Solche Vorgänge haben es an sich, eine dann kaum noch zu stoppende Beschleunigung an den Tag zu legen. Das Mooresche Gesetz gilt nicht nur im technologischen Bereich sondern ebenso im politischen.

NSANachtrag: BND bespitzelt Journalisten und auch die NSA ist dabei. Ernst Uhrlau, Präsident des BND meint dazu, dass das nicht zum Kerngeschäft des BND gehöre. (ARD Morgenmagazin)

Donnerstag, 11. Mai 2006

Cool ist uncool

Nationales, die xte

Die Forderung des Bundes der Vertriebenen nach einem Gesetz zum Schutz der deutschen Sprache findet die Zustimmung der CSU. Seine Partei wolle Deutsch als «Staatssprache» in der Verfassung verankern, kündigte am Mittwoch CSU-Generalsekretär Markus Söder an.

Was machten wir bloß ohne unsere Vertriebenenverbände, ohne die CSU und die kleine aber aufrechte und laute Schar nationalbewusster(Latinismus) Patrioten(Latinismus)? Deutschland, sähe es in den Spiegel(Latinismus), würde sich nicht wiedererkennen.

Welsche Essenssitten, orientalische Gerüche, arabische Ziffern, türkische Sofas, polnische Wirtschaft, jüdische Hast, spanische Mañana-Mentalität, russischer Alkoholismus und vor allem diese US-Anglizismen, diese einer unwerten Sprache entlehnten Wörter und Ausdrücke, welche die deutsche Sprache und damit das deutsche Wesen überschwemmen, würden überhand nehmen und Sprache und Wesen bis zur Unkennntlichkeit verfremden.

Ist es doch schon schlimm genug, dass wir unter einer Fahne ohne Adler und Eichenlaub hinvegetieren müssen und unser tradionelles schwar-rot-weiß so einem republikanischen Farbfiasko weichen musste. (Wenn man dem Link nachgeht, stellt man fest, dass auch Schwarz-Rot-Gold nicht ohne ist, sieht man durch die nationalistische Brille)
[Granteln Ende]

Mit Sicherheit können manche Anglizismen nerven. Aber gleich eine "Staatssprache" in die Welt zu setzen und diese in der Verfassung zu "verankern", also ihrer Entwicklung zu berauben, geht nun wirklich zu weit. Dat is voll uncool, Mr. Söder. (Abhaken unter "Leitkultur")

Reichensteuer

Dass das eine Lachnummer ist, ist klar. Lediglich 127 bis 128 Millionen Euro Mehreinnahmen. Für mich wäre das eine Riesensumme. Doch gemessen am Bundeshaushalt ist das weniger als Peanuts.

Aber wie schafft es der Besserverdienende, sein versteuerbares Einkommen auf unter 250.000 Euro zu drücken? Er und sein Steuerberater werden es wissen. Sind die Einnahmen aber so hoch, dass alle Steuerschlupflöcher den Überschuss nicht auffangen können, dann bietet es sich an zu heiraten. Bei einem Einkommen in der Nähe von 500.000 Euro sind das immerhin 15.000 Euro Ersparnis. Das reicht zwar nicht, den Mehraufwand völlig abzudecken, aber es ist mehr, als eine Putzfrau kostet.

Fortschritt

Das Telefon kingelt. Ich melde mich. Es überfällt mich eine Euphorie vor sich her wallende, schallende Stimme von einem digitalen Speicher mit: Sie haben gewonnen!!! Laut ihrer Anmeldung beim.... Weiter habe ich mir das nicht angehört.

Da sind also selbst die Telefonisten/innen im Callcenter eingespart und das Anwählen ist automatisiert worden. Rationalisieren nennt man das wohl. Das erleichtert mir das sofortige, erklärungsbefreite Auflegen bei Telefonspam. Also auch auf meiner Seite ein kleiner Rationalisierungseffekt.

Next, please

nxt

Pollenallergie

Wie bei so Vielem trifft es oft die Falschen, darunter auch ganz unschuldige Blogger, wie etlichen Notizen zu entnehmen ist.

Für wünschenswert halte ich hingegen, die Mücken in Finnland bekommen eine Birkenpollenallergie – Birken gibt es reichlich in Finnland – und zwar mit so stark tödlichem Ausgang, dass sich die Mückenpopulation dort auf ein in Mitteleuropa übliches Maß reduziert.

Wer je solch einen Mückenschwarm des Ausmaßes einer Gewitterwolke gesehen hat und erlebt hat, wie es dunkel wird am moorigen See, weil eine solche Wolke die Sonne verdeckt, während Ausläufer dieser Wolke schwarz surrend und silbern sirrend keinen Quadratmillimeter Haut auslassend ihren Saugapparat in die Blutbahnen eines selbst senken und wer weiß, wie sinnlos jede Gegenwehr ist und dann mit Juckreiz überflutet und mit geschwollenen Ohrläppchen begabt hinter Mosquitonetze, in die Sauna, unter Wasser oder zumindest in das von Mückendreck verklebte Auto flüchtet, der weiß, was ich meine.

Damit einhergehen sollte eine Reduzierung der allergischen Erkrankungen bei unschuldigen Bloggern.

Mittwoch, 10. Mai 2006

Zuviel ist zuviel

27°C im Schatten. 17:15 h. Die Bahn ist ölsardinendosenvoll. Die Sonne scheint schräg in das Gedränge und heizt die Kiste noch mehr auf. Das reicht eigentlich für Fluchtgedanken und aufkommende Kopfschmerzen. Aber das ist Hosianna, denn da ist:

Alle, ich sage alle Frauen sind frisch parfümiert. Die, die um dich herumstehen, die die sitzen, die alten, zerfurchten mit Kapotthütchen und grau-beigem Mantel, die in T-Shirts, die jungen, die glatten, die dicken, die dünnen, die mit fuchsroten Haaren, die mit kastanienroten Haaren, die Brünetten, die Blonden, die Schwarzen, die mit Plastiktüten, die mit Papiertüten, die mit Handtäschchen, die die sich schnäuzen, die die lachen, die die schweigen, die die lächeln, die die dösen, die in Turnschuhen, die in Pumps, die in Sandalen, die in Gesundheitslatschen, die in Kleidern, die in Rock und Bluse, die in Jeans, die Tätowierten, die gänzlich verhüllten, alle, alle, und vor allem die, die an jeder Haltestelle neu rein kommen.

Jedes Parfum ist anders. Jedes dieser Parfums weist mindestens 5 Duftnoten auf, manche 20. Pppft. Abkrghr, schwifff. Sjkwio√ kfjtöl ˜^fi0}Çfu°Æ≥π¿Í”1t‚.nnnn

Tücken der Globalisierung

Ein Symbol und seine Bedeutungen

Symbol
WZ 04.05.06

Mehr dazu gibt es nebenan beim lawbog

Taschen

Taschen

Dienstag, 9. Mai 2006

Kippenschnipper

Die Kriminalität in Düsseldorf nimmt überhand. Da sind doch bei einer kürzlich durchgeführten Aktion 168 Handgranatenwerfer Kippenschnipper dingfest gemacht worden. Die Dunkelziffer soll enorm sein. Man vergegenwärtige sich das mal. In nur 14 Tagen, so lange dauert solch eine Aktion, wurde diese ungeheuerliche Zahl hoch gefährlicher Täter geschnappt. Das bedeutet 12 Kippen pro Tag. Das sieht man. Düsseldorf verdreckt zusehends. Alle 2 km tritt man auf so eine Kippenmine.

Andere 159 Täter wurde die Rote Karte gezeigt, ein extra für diese Aktion hergestellte Karte, die den Ausschluss aus der menschlichen Gesellschaft symbolisieren soll.

Weitere 237 Täter erhielten zur Warnung je einen Taschenaschenbecher. (Leider gehörte ich nicht dazu. Wo auch soll man die Rächer der Ordnung finden? Die arbeiten ja verdeckt. Und was muss man tun, um mit einem Taschenaschenbecher belohnt bestraft zu werden und nicht die Rote Karte zu bekommen oder gar 10 EUR Strafe zahlen zu müssen?)

Eine höchstkriminelle Kategorie stellen die "Wildpinkler" dar. Denn es ist ja nicht so, dass in die Stadt eingewanderte Wildtiere einfach an der Laterne ihr Bein heben oder Stadtbewohner ungehöriger Weise die Wildnis aufsuchen, um dort ungeniert auf Farne und Gräser zu pinkel, nein, gemeint sind diejenigen, die solch Frevelhaftes verdeckt in den Büschen städtischer Parks erledigen. Aber auch hier weiß die Stadt, solche Schwerverbrecher aufzuspüren. Genaues weiß man nicht. Schließlich arbeitet die Soko Pinkel ebenfalls verdeckt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass praktisch hinter jedem Busch ein SokoPi steht. (Tarnanzug, geschwärztes Gesicht)

Nur so kann wieder Ordnung in diese Stadt einkehren und wir Bürger über blank geputzte Bürgersteige schweben und, wenn es nicht regnet, trockenen Fußes im Park unseres Weges gehen und sich dort nachts ausrauben lassen oder woanders niederschlagen und blutig treten oder sich von etlichen Ämtern ausnehmen lassen. Ein reines Vergnügen. Schließlich leben wir ja in einer Großstadt.

Wer das Alles nicht glaubt, der klickt hier > Pressemitteilung

Besser als wenn

"Ich sitz hier besser, als wenn ich da steh", sagt die Nachbarin auf den Bürgersteig drei Meter weiter zeigend, als ich nach Hause komme und sie außen auf dem Fensterbrett der Erdgeschosswohnung sitzen sehe, und lächelt.

Intergrationsunwillig

"Integratiosleistung erbringen. Sanktionen. Nachzugsalter." Das sind ein paar Vokabeln, mit denen Migranten motiviert werden sollen, sich hier in Deutschland wohl zu fühlen, in diesem Deutschland eine neue Heimat zu sehen, was so weit gehen soll, dass sie deutsche Staatsbürger werden.

Wir Deutschen sind ja á priori die besseren Menschen und so Herren wie Kauder und Stoiber in ihrer herrischen Weisheit sagen, was diese ausländischen Tölpel verdammt endlich mal kapieren müssen. Dieses integrationsunwillige Pack!

Das macht Laune. Da möchte Özmir Öktamez spontan dabei sein und er wird alles in Bewegung setzen, Bürger dieses freundlichen, herrlichen Landes zu werden. Diese Toleranz, diese unermessliche Freiheit, diese Herzlichkeit, dieses Verständnis – geradezu ein Paradies!

Selbstverständlich sollen deutsche Bürger die Landessprache beherrschen und sich der demokratisch freiheitlichen Grundordnung verpflichtet fühlen. Das ist nicht die Frage. Die Frage ist, wie man den Neubürgern es erleichtert, diese Voraussetzungen zu erfüllen. Willkommen heißen geht anders.

Und da in der Ecke sitzt noch der Herr Schäuble, der dem mit Militär im Inneren Nachdruck verleihen will.

Raps

Raps

Irgendwie hat der Raps den Weg vom Acker in die Stadt und zwischen zwei Telefonhäuschen seinen Nischenplatz am Mörsenbroicher Ei gefunden.

Montag, 8. Mai 2006

Rückfallzieher

Für diesen Begriff gibt es bei google 279 Einträge. Bei den Ergebnissen finden sich etliche Seiten von Fußballvereinen bis hinauf in die Deutsche Bundesliga.

Haltestelle

Er schlurft vorsichtig einen randvollen Plastikbecher heißen Kaffees am oberen Rand zwischen Daumen und Zeigefinger balancierend langsam zum Straßenbahn-Wartehäuschen. Dort stellt er seinen Plastikbecher auf dem zweiten der vier weißen Plastiksitze ab. Er setzt sich ächzend und mühselig auf den Außensitz.

Eine seiner knöchernen, von dicken Adern überzogenen Hände fährt umständlich in seine Hosentasche und fördert eine Packung Filterzigaretten hervor. Eine weiß-rote Hardbox mit goldener, erhabener Prägeschrift. Diese wird mit der Längsseite parallel zur Sitzkante vor den Kaffeebecher positioniert. Ein weiterer Griff in die Hosentasche gilt einer Schachtel Streichhölzer. Auch diese landet parallel zur Sitzkante auf der gedachten Linie der Verlängerung der Zigarettenpackungskanten, so dass Kaffeebecher, Zigarettenpackung und Streichholzschachtel in gleichen Abständen eine parallele Flucht zur Kante des Plastiksitzes bilden.

Er selbst rückt sich auf seinem neben seiner Ablage befindlichen Plastiksitz erst einmal gerade, bevor er zur Zigarettenschachtel greift, diese öffnet, das Silberpapier beiseite zieht und eine Zigarette entnimmt, welche er wieder parallel zur Sitzkante in der gedachten Flucht von Kaffeebecher, Zigarettenschachtel und Streichholzschachtel so ruhig und vorsichtig hinlegt, dass sie nicht weg rollt, obwohl der Plastiksitz zur Außenkante des Sitzes hin etwas nach oben angeschrägt ist.

Das Silberpapier wird wieder über die Filterenden der Zigaretten gezogen, die Schachtel geschlossen. Dann findet die Zigarettenschachtel ihren Platz parallel zur Siitzkante in der Flucht der übrigen dort platzierten Gegenstände.

Die Zigarette wird mit zwei Fingern zum Mund geführt, wo sie zwischen zwei trockenen, etwas blauen, schmalen Lippen ihren Halt findet. Jetzt wird mit allen fünf Fingern die Streichholzschachtel genommen, von der einen in die andere Hand gegeben, mit einem Finger der freien Hand aufgeschoben, dann wird mit zwei Fingern ein Streichholz entnommen, während die Zigarette zwischen den blauen, schmalen Lippen zittert, und an der Reibfläche der jetzt schmalseitig zwischen der halb geschlossenen Hand gehaltenen Streichholzschachtel entzündet und etwas zitternd zur zitternden Zigarettenspitze geführt.

Endlich der erste Zug aus der Zigarette. Ein Blick auf die Baumkronen und den dunstig blauen Himmel, dann erst wird der Rauch wieder ausgestoßen. Ein Blick auf die Straßenbahnschienen kurz vor seinen kaputten Schuhen. Eine fast unmerkliche Bewegung des Sich-Gerade-Setzens. Erst dann greift die Hand auf der Seite seiner Ablage zum oberen Rand des Kaffeebechers. Die andere Hand entfernt die Zigarette aus dem Mund und hält sie über den der Ablage gegenüberliegenden Rand des Sitzes auf dem er sich geradehält, führt den randvollen Becher mit seinem noch dampfenden Inhalt ruhig und kaum zitternd an die trocken Lippen, die er schürzt und saugend ein wenig des braunen, heißen Getränks in sich hinein schlürft.

Meine Straßenbahn kommt und ich finde sogar einen Sitzplatz. Ich bin mir sicher, dass der Kaffeebecher wieder seinen Platz an erster Stelle in der Flucht der übrigen Gegenstände gefunden hat.

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