Freitag, 19. Mai 2006

Japantag Düsseldorf

Morgen ist Japantag in Düsseldorf. Für den, der sich für das fernöstliche Land und dessen Präsenz in Deutschland interessiert, ist das mit Sicherheit selbst ein weite Anreise wert. Es handelt sich nicht nur um ein folkloristisches Brimborium sondern bietet z.B. auch die Möglichkeit, mit etlichen Offiziellen wie auch dem privaten Japaner ins Gespräch zu kommen und auch einen ansonsten kaum möglichen Einblick in das japanische Dasein zu gewinnen.

Populärer Höhepunkt ist das inzwischen schon traditionelle japanische Feuerwerk. Ich kann nur dazu raten, sich das anzusehen. Diese japanischen Feuerwerke waren bisher traumhaft schön. Das gemeinhin übliche "Ah" und "Oh" wird durch mundoffenes Staunen ersetzt.

Nachtrag: Der Japantag, also auch das Feuerwerk, musste wegen Unwetters abgesagt werden.

Die Telekom sagt‘s

Ein Telekomsprecher eben zu den Aktivitäten der Telekom zur WM: "Jetzt gibt es neben Kabel, Satellit und Antenne noch ein weiteres Vertreibungssystem."

Was die Telekom von ihren Produkten hält, sei ihr überlassen. Die anderen Anbieter werden wohl nicht so begeistert sein, sich dem Niveau der Telekom dermaßen gleich geschaltet zu sehen.

Nach der Schule

Schulsc

Opel-Blogger

Da hat Opel eine Idee. So eine ganz zeitgemäße. So richtig nach vorne. Opel hat technorati oder so was entdeckt und sich die meistverlinkten, vielleicht auch die meistgelesenen Blogs rausgesucht, um sich damit für den stupiden Bloggisten in die vordere Reihe des Fortschritts zu katapultieren. Dabei geht es nicht darum, sich und seine Produkte beschrieben zu sehen. Das mögen die betroffenen Blogger meinen. Opel schafft es, sich sprachlich dominant einzubringen. Denn was bisher in von Bloggeritis befallenen Kreisen unhinterfragt A-Blogger genannt wurde, heißt jetzt Opel-Blogger.

Das ist Opel so viel wert, dass Opel diesen Ausgewählten vier Wochen lang ein Produkt des Hauses zur Verfügung stellt und sie das tun lässt, was wir alle gerne tun, zu schreiben. Damit dies leichter fällt, geben sie den Damen (sind überhaupt Frauen dabei, oder wird da mal wieder diskriminiert?) und Herren gleich auch das Thema vor und machen die Aufgabe somit leichter als diejenige, die sich jedesmal jenen stellt, die zu Bloggerlesungen eingeladen werden, bei denen, was die Thematik betrifft, bekanntlich Nerven zerrüttende Wahlfreiheit herrscht. Auch haben sie nicht vergessen, dem Auto eine Gebrauchsanleitung beizulegen, der man sämtliche Benennungen für die Hebelchen, Anzeigedisplays und Bauteile solch eines Gefährts entnehmen kann.

Jetzt die Frage aller Fragen. Würde ich da mitmachen, wenn ich gefragt worden wäre? Eine ganz klare Antwort. Ich würde sogar einen kritschgrünen Ford testen, wenn er nur groß genug ist, dass er mich hinter das Steuerrad lässt, vier Räder, einen Motor und Bremsen aufweist und mir der Sprit für die Zeit bezahlt werden würde. Dabei habe ich natürlich gut reden. Ich müsste ja nicht die Bezeichnung A-Blogger gegen Opel-Blogger eintauschen. gnogongo ist keine Kategorie und kann auch nicht kategorisiert werden, zumindest nicht dadurch, dass man mir einen Opel vor die Tür stellt, zumal ich keine allzu große Affinität zu Autos aufzuweisen habe.

Anders wäre es, wenn es darum ginge, Weine zu testen. Da fallen mir spontan eine Reihe Anbaugebiete und Produzenten ein, für deren Produkte ich keine Taste anrühren würde. Ich fürchte, die verbleibenden Produzenten kämen nicht auf die Idee, dem Tagesgeschehen via Bloggernarzissmus nachzuhetzen.

Opel bleibt halt Opel. Zu meiner Kindheit sagten wir kurz "Opel-Popel". Das sicher nur, weil sich’s reimte.

Aber wie angedeutet, sollten Winzer des Medoc und weiterer atlantiknaher französischer Lagen, ausgesuchter Anbaugebiete Spaniens und Italiens, des Rheingaus, der Mosel, spezieller Lagen auf dem Kaiserstuhl, Würtembergs und Badens oder Frankens auf die Idee kommen, mich ein Jahr lang mit ihren gut gelagerten, ausgereiften Weinen zwecks Verköstigung mit anschließender Schreibverpflichtung zu beliefern, dann könnte ich mich sicher damit anfreunden. Das selbst dann, wenn mir danach der Haugout eines Wein-Bloggers anhinge.

Bärenlosung

baer

Dass JJ2 kein Allerweltsbär ist, dürfte dem Leser gegenwärtig sein. Mir ist es gelungen, wieder Kontakt mit ihm aufzunehmen. Über das Wo und Wie wurde Stillschweigen vereinbart.

Was er mir mitzuteilen hatte, gleicht einer Sensation. JJ2 ist voller Überraschungen. Säuberlich in eine Papierrosette gehüllt überreichte er mir das, womit er versuchen will, die Deutschen für sich einzunehmen.

Schon in Österreich hatte er ein Konzept entwickelt, welches ihm die Salzburger, die er schon allein wegen der Musik zu gern aufgesucht hätte, zu Freunden machen sollte. Er hatte sich in den Kopf gesetzt, sie mit bärigen Mozartkugeln zu gewinnen und sich so mittlels einiger Einbrüche in Handelshäuser in den Besitz aller Zutaten für die süße Verführung gebracht.

Aus Salzburg aber wurde nichts. Doch die Zutaten hat er noch. Das brachte ihn auf die Idee, die süßen Köttel abzuwandeln, so dass sie mitten in das Herz der Deutschen träfen. Selbstverständlich hat er davon gehört, dass hier bald die Fußball-WM stattfindet. Mandeln aus einem Überfall in Vorarlberg, Honig aus etlichen Überrumpelungen diverser Bienenvölker und Spezereien, die er mal hier mal dort mitgehen ließ, setzen ihn in die Lage, die von ihm nun präsentierten WM-Bärenköttel zu fabrizieren. Er meinte, dass das mir überreichte Exemplar noch eine B-Version darstelle, die endgültige Version hingegen in Form und Färbung perfekt sein werde. Schließlich müsse sein gesamtes Verdauungssystem neu programmiert werden, was bekannter Weise seine Zeit dauere.

Er bat mich, diese Köstlichkeit nicht als Bärenköttel zu propagieren sondern als Bärenlosung. Er lege Wert darauf, der Mehrdeutigkeit, zu der die deutsche Sprache, die er bewundere, häufig verführe, seine Referenz zu erweisen und sie den Deutschen dankbar zu re-präsentieren.

Donnerstag, 18. Mai 2006

Bär nähert sich der deutschen Grenze

Der Bär, der dadurch von sich reden machte, dass er Schafe riss, sich der Schweizer Grenze näherte aber dann doch den dortigen Bedingungen keine große Sympathie abgewinnen zu können schien und sich wieder in alpine Wälder zurückzog (gnogongo berichtete), nähert sich Deutschland.

Entgegen bärischer Sitte zeigt er sich nach kurzer Denkpause in den Weiten österreichisch urtümlicher Topographie ungewöhnlich publicitysüchtig. So scheut er nicht, sich selbst in der Nähe menschlicher Siedlungen zu zeigen. Doch nicht nur das. Er weiß, wie man auffällt, nämlich indem man überfällt. Da ist kaum etwas sicher vor ihm. Selbst wehrhaften Bienenvölkern klaut er Honig und Wachs.

Beate Striebel vom World Wildlife Fund (WWF) in Österreich meint, er befinde sich in den Rabaukenjahren. Inzwischen wird er selbstverständlich erkennungsdienstlich behandelt. Dabei greift die Soko-Ursus nicht nur auf die zahlreichen Fingerabdrücke zurück, die der übrigens aus dem lebensfrohen italienischen Tretin kommende Halbstarke, so nimmt man an, hinterlassen hat, sondern erkundet auch seine Identität anhand seiner Genstruktur. Wie so mancher unvorsichtige Einbrecher hat er bei seinen Raubzügen hie und da Haare hinterlassen.

Diesen rotzfrechen Burschen treibt es immer mehr nach Norden. Er nähert sich jetzt der deutschen Grenze. Das muss man wohl seiner Unerfahrenheit zurechnen. Er hat sicher noch nichts von Schäuble, Schönbohm und Beckstein gehört und weiß somit nicht, welch erniedrigende Behandlung ihm hier zuteil werden kann. Auch wird er kaum über die Abschiebepraxis in diesem Land informiert sein sondern verleitet durch den Duft bayrischer Fleischtöpfe wähnen, da hinter dem Schlagbaum tue sich ein Bärenparadies auf.

Eins sollte ihn stutzig machen. Hat er doch schon eine erkennungsdienstlich eindeutige Nummerierung erfahren. In ursuralen Geheimdienstkreisen nennt man ihn kurz aber unbärisch JJ2.

Volker Homes, Artenschutzexperte vom WWF Deutschland zeigt sich überzeugt davon, dass ihm Deutschland soviel Respekt abnötige, dass er hier, sollte er die Grenze überschreiten, seine einem Bären gehörige Scheu wiedergewinnen werde. Angesichts der Konfrontation mit den Herren Schäuble, Schönbohm und Beckstein kann man solches in der Tat als wahrscheinlich annehmen. Roland Eichhorn vom Umweltministerium ist der gleichen Meinung. Dem Respekt vor den Deutschen soll erst einmal mit einem abschreckenden Beschuss mit Gummikugeln oder Knallkörpern nachgeholfen werden.

Beckstein, als bayrischer Minister als erster der drei Bärenjäger der Republik zuständig, hat JJ2 schon eine tückische Falle gestellt, eine Prachtstraße zum scheinbar glorreichen Empfang des ersten Bären seit 1835 in Deutschland, an dessen Ende sich selbstredend ein deutscher Leitkulturkäfig befindet.

Daraus kann ihn dann nur noch Ursula (!) von der Leyen retten, wenn es sich um eine Bärin handelt oder um einen Bären, der sich bereit erklärt, in den nächsten Jahren für 7-fachen Nachwuchs zu sorgen und sich - gleich wichtig - jeweils 2 Monate um die Brut zu kümmern.

Ein Ausweichen weiter in Richtung Norden, nach Brandenburg könnte für ihn gefährlich werden. Man sollte ihn warnen, ist er doch unarisch dunkel pigmentiert.

(Sollte es mir gelingen, ein Weilchen mit ihm zu verbringen, werde ich versuchen, ihm die Angst vor national-extremen Gesellen zu nehmen und beibringen, wie er solchen Krawallbrüdern das Fürchten lehrt. Bären sollen ja gelehrig sein und die Stärke eines 150 kg schweren Meisters Petz überzeugt jeden dieser Spring-weg-Stiefel)

Das farbige Brandenburg

Wie bekannt hat Uwe-Karsten Heye dunkelhäutige Bürger und Gäste davor gewarnt, Brandenburg zu besuchen. Inzwischen hat er Protesten brandenburgischer Politiker nachgebend seine Aussage relativiert.

Der Grund, weshalb ich das hier noch einmal breit trete, ist, dass ich auf eine kleine Passage der Aussage Heyes aufmerksam machen will. Sie meint, die Bereitschaft, wegzusehen, habe zugenommen. Dabei sei die Politik durchaus nicht hilflos. Niemand werde als Nazi geboren.

Das besagt, dass auch die Politik wegsieht und so tut, als sei sie hilflos. Wenn man Berichten des letzten halben Jahres glauben darf, so trifft zumindest Letzteres zu. Etliche Male wurde berichtet, wie nationalgesinnte Schlägertrupps auf den Dörfern oder in bestimmten Stadtvierteln gewalttätig geworden sind und die Polizei sich auffallend zurückgehalten hat oder sogar überhaupt keine Notiz davon genommen hat, was jeweils damit kommentiert wurde, dass die nationalen Horden das Sagen hätten, sich ganze Dörfer und Stadtteile fest in der Hand der Neo-Nazis befänden.

Das wären Verhältnisse, wie sie in Irak oder im Kongo vorzufinden sind und als unannehmbar gelten. Das kann man ändern, auch wenn die braunen Horden einen signifikanten Rückhalt in der Bevölkerung genießen sollten. Sollten wirklich einige Lokalpolitiker eingeschüchtert sein, so kommt doch der starke Verdacht auf, dass es eine Reihe Politiker gibt, die heimlich oder auch nicht ganz so heimlich mit den Nationalisten sympathisieren. Auch das lässt sich ändern und sollte geändert werden.

Insofern ist Uwe-Karsten Heyes Aufruf dann doch nicht so abwegig.
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Nachtrag: Die Zeit bläst in das gleiche Horn und zitiert Heye wie folgt: Heye, dem Boten der bösen Nachricht, ist daher zuzustimmen, wenn er zornig sagt: "Sich gegen solche Zustände zu wehren, ist Aufgabe der Mehrheitsgesellschaft. Diese Mehrheitsgesellschaft besteht aber unter anderem aus Politikern, die nichts lieber tun, als jeden Vorfall zu bagatellisieren, klein zu reden und zurückzuweisen, dass es sich überhaupt um einen Vorgang mit rassistischem Hintergrund handelt." Der Artikel enthält etliche weiterführende Links und sei empfohlen.

Panta Rhein

Mittwoch, 17. Mai 2006

Bilker Arcaden

In Düsseldorf soll wie in so vielen anderen Städten ein riesiger Einkaufskomplex entstehen. Wie bei solchen Shopping Centers des Investors, der mfi, üblich, soll der Komplex etwas niedlich den Namen "Arcaden" tragen. Das hört sich gut an und erscheint so seriös wie vertretbar. In Wirklichkeit zöge solch eine gigantische und nebenbei bemerkt architektonisch Kleinstadteinheitsbrei bietende Einkaufsmeile wesentliche Einzelhändler aus der Innenstadt ab und würde letztere teilweise verweisen lassen.

Das würde nicht nur den Einzelhandel treffen sondern das Leben der Stadt weitgehend negativ verändern. Deshalb hat man versucht, die Dimension des Bauvorhabens zu beschneiden. Nun aber stellt man fest, dass man keine wirkliche Handhabe hat, wenn der Investor, was man befürchtet, sich nicht an die neuen Rahmenbedingungen hält, diese durchzusetzen. Deshalb hat die städtische FDP sich gegen das Projekt gestellt, welches somit insgesamt zu scheitern droht. Die CDU und dort an der Spitze Düsseldorfs OB Erwin, der eine schon krankhaft zu nennende Neigung zu Großprojekten hat, halten noch dagegen.

Das Ganze ist ein trauriges Provinztheater. Kein Mensch in dieser Stadt braucht so ein Monstercenter. Es wäre gut, wenn dies das Aus bedeutete.

Ärgerlich

Es war gestern. Ich schlenderte die Straße entlang. Ich sah einen Arm vor meinem Gesicht und fast gleichzeitig zwei Finger, wie sie meine Brille nahmen und auf den Boden fallen ließen. Dann sah ich einen jungen Schnösel, gegeltes Haar, schwarze Lederjacke, von mal gerade 20 Jahren, der mich passierte.

Er entschuldigte sich und meinte amüsiert, er habe mich nicht gesehen, hob die Brille wieder auf und gab sie mir. Sie war heil geblieben. Ich meinte, um dem etwas Humoriges abzugewinnen, nur: "Wo ich doch so schmal bin.", wobei man wissen muss, dass meine Figur jenen Betongebilden gleicht, auf denen "Ich bin zwei Öltanks" zu stehen pflegt. Er bestätigte noch meine Aussage mokant lächelnd und verschwand in einem Haus, in welchem eine Firma residiert, die junge 'unabhängige' Leute rottenweise in Autos verfrachtet und so an die Verkaufsfront für Magazine, Staubsauger und ähnliches bringt und in dem immer wieder so ein "Tschaka-tschaka-Motivator" sein Wesen treibt.

Was mich daran ärgert, ist, dass ich nicht in der Lage war, schnell genug zu reagieren und so zu verhindern, dass der Bursche meine Brille nehmen konnte. Sicher, damit rechnet man nicht. Und so fast noch von hinten überrascht bleibt einem auch nicht viel Zeit zu reagieren. Trotzdem.

Mein Adrenalinspiegel hatte sich kaum erhöht. Hoffen wir, dass der möglicherweise etwas übermotivierte Bursche wenigstens auf seine Kosten gekommen ist.

Silberstreif am Horizont

Silberstreif

Der Silberstreif besteht, wie zu sehen ist, aus Aussicht auf Regen. Der ist hier in NRW dringend nötig. Der Mai ist bisher viel zu trocken gewesen. Das bisschen Regen diese Nacht war lediglich der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. Kommende Nacht soll es regnen. Auch morgen und übermorgen soll es immer wieder z.T. sogar ergiebige Schauer geben. Das ist gut so.

Süddeutschland geht es in dieser Hinsicht besser. Der Versteppung, was die Vegetation betrifft, ist dort vorerst Einhalt geboten.

Mertensgasse

Mertensga
Düsseldorf-Altstadt


Genannt nach dem Kirchenpatron der bei der Stadterweiterung 1384 von Herzog Wilhelm I. dort hin zwangsumgesiedelten Bilker, St. Martin.
Dort befand sich eine der renommiertesten Jazzkneipen der Republik der 60er Jahre, das Downtwown, und dort befindet sich nach wie vor der Senfladen. Man kann hier eines der wenigen, wahren Souvenirs Düsseldorfs erstehen, einen Pott ächt Düsseldorfer Mostert. Würzig, aromatisch, lecker.

Dienstag, 16. Mai 2006

Aus der Knurpsforschung

Nachdem der Zufall mich mit dem Namen Knurps versehen hat, gebe ich noch während der Gewöhnungsphase der sich unwiderstehlich einstellenden Neugier nach und versuche hin und wieder, die Herkunft des Namens zu erkunden. Dabei bin ich auf einen Artikel in der Zeit gestoßen.

Dort heißt es in einem Artikel von Harro Albrecht mit der Überschrift Diät im Höllenfeuer in welchem es um exotische Ernährung zwecks Gewichtsverlust geht: Nicht nur Geschmack, Geruch und Beschaffenheit des Essens können den Appetit bändigen, sondern sogar "das Geräusch des Kauens". Noch ist aber nicht klar, ob "crunch", "muntsch" oder "knurps" die größte klangliche Stütze beim Abnehmen ist.

Sollte es sich um einen Hinweis handeln, der mir nahelegt abzunehmen, dann wäre das in der Tat ein für mich gangbarer Weg. Scharfe, knurpsige Speisen und Kaffee. Das hört sich auch für mich als machbar an. Es scheint mir weniger abstoßend zu sein als Yo-Yo-Diäten. Und der Barbietrick funktioniert bei Knurpsens nicht, weil Knurps kein Mädchen ist. Allerdings ist es schon ein paar Jahrzehnte her, dass ich mir bei einer rassigen, beißwütigen Inderin blutige Lippen holte. Das war, als Bombay noch Bombay hieß. Nötig wär’s ja, das Abnehmen.

Ehre

Ehrens

Da gab es doch diesen Boxkampf um die Ehre. Man spricht von Ehrentätigkeiten. Man heimst Ehre ein.

Früher gab es eine Soldatenehre. Der Ausdruck Ehre war früher generell sehr verbreitet und bezeichnete etwas Hochstehendes, meist etwas Patriotisches. Auf gewisse Weise konnte Ehre etwas Stoffliches an sich haben. Man konnte jemanden an seiner Ehre packen. Jemandem wurde eine Ehre zuteil. Er bekam eine Auszeichnung, vielleicht einen Orden.

Heute bezeichnet Ehre eher ein Surrogat. Ehre kommt dort ins Spiel, wo es gilt, jemanden zu einer Leistung zu motivieren, für die es keinen Lohn gibt. Es gibt sie noch, die Orden. Die meisten im Karneval. Die vom Staat verliehenen Orden sind in Klassen eingeteilt. Schon das verweist sie in eine andere, vergangene Zeit. Angesehen sind sie lediglich innerhalb eines kleinen, nahezu hermetischen Zirkels. Darüber hinaus erscheinen sie lächerlich. Eine ordengeschmückte Brust verbindet man mit Kaisers Zeiten oder der UDSSR. Geschichte, die abstruse und meist sehr starre Wertesysteme aufweist.

Heute vegetiert der Begriff in negativer Form beim Militär. Man kann unehrenhaft entlassen werden. Oder er existiert als durchsichtig schmeichlerische Floskel im Österreichischen. "Ich habe die Ehre...."

Wie obsolet der Begriff ist, zeigt sich bei den Extremen, der Ansprache. "Ihro Erwürden" und beim Ehrenmord. Das eine hat den Wert von Lametta, das andere ist in höchstem Maße strafbar.

Das Wort "Ehre" hat sich in eine Vielfalt von Bedeutungen aufgespalten, Bedeutungen für die jeweils ein eigener Ausdruck zur Verfügung steht. Aus der Verehrung von etwas Nebulösem ist eine Reihe konkret fassbarer Begriffe geworden, sehen wir mal von so Publikationen wie der Bild-Zeitung und den Verfechtern einer deutschen Leitkultur ab.

Montag, 15. Mai 2006

Keine Chance für Migrantenkinder

Erschreckend ist schon die Sache an sich. Besonders erschreckend ist, dass vor allem die zweite Generation der Migranten spektakulär schlechtere Schulergebnisse zeigen, als solche, die einen Teil ihrer Schulzeit noch in ihren Heimatländern verbracht haben.

Ich habe diesem Bericht über die neueste Pisastudie nichts hinzuzufügen noch etwas zu kommentieren, außer, dass hier wohl eine grundsätzliche und weit greifende Ablehnung dessen, was bei uns als fremd angesehen wird, vorliegt. Ich erlebe, dass hier nicht nur Fremdheit erlebt wird sondern man in hohem Maß schon von Feindlichkeit sprechen kann. Schuld sind selbstredend allein die "Eindringlinge".

Mich dazu zu äußern, woher das kommt, damit würde ich mich zu weit ins Reich der Spekulation begeben. Die Sache, die wenigstens für diesen Tag eh auf Seite 1 aller Medien zu finden ist, sei hier nur erwähnt, damit ich und vielleicht noch ein paar mehr, das per Suchfunktion schnell und sicher wiederfinden können.

Ich bin gespannt, was meine Nachbarn, die Politik und die Mitmenschen auf der Straße dazu zu sagen haben und was für Konsequenzen daraus gezogen werden.

Apostrophitis

hm2a

Der Baum

Es war einmal. Lang ist’s her. Viele Schritte entfernt von den Kuhställen, bei denen ich damals in diesem von drei Bauernhöfen weitab von jeder dörflichen oder städtischen Menschenansammlung gestörten Tal mit seinen Wiesen, Äckern, Buchenhainen und dem plätschernden Bach wohnte, stand ganz für sich eine mir mächtig erscheinende Kastanie. Unter ihr gab es eine Bank.

Selten machte ich so weite Ausflüge. Nie habe ich dort jemand Anderen getroffen. Der Baum und die Bank waren nur für mich da. Und ich genoss es. Das war mein Baum und meine Bank. In meiner kindlichen Fantasie verkörperten sie den weitest vorgeschoben und schützenden Posten am Rande meiner Welt, meines Gebiets. So einen starken Baum hier weit draußen zum Freund zu haben, das war gut. Und es war ein Geheimnis. Niemand sonst wird diesen Baum entdeckt haben. Davon war ich überzeugt.

Der weite Weg dorthin war jedesmal ein Abenteuer. Der Baum war voller Güte. Er gab Schatten, er schützte vor Regen und erzählte alte, gütige Geschichten.

Jahrzehnte später in einem Anflug von Nostalgie machte ich mich per Auto von der Stadt aus auf, den Baum zu suchen und zu besuchen. Ich habe ihn gefunden. Er stand jetzt unmittelbar an einer Straße. Nicht weit davon gab es eine Siedlung. Reihenhäuser. Die Bank war verschwunden. Flaschen, Dosen und Papierreste fanden sich am Boden. Auf nicht näher festzumachende Weise wirkte er krank. Er war kaum wiederzuerkennen. Fremd und armselig stand er da, jeden Geheimisses beraubt, einer Vororträude ausgeliefert.

Jetzt gibt es ihn nicht mehr. Stattdessen befindet sich dort eine überdachte, gepflasterte Bushaltestelle. Niemand hier weiß von dem Baum. Ich denke, das ist auch gut so. Bei mir gibt es eine vage Erinnerung, eine durch den letzten Anblick des kranken Baumes zwischen vergangener Realität und unwirklicher Vorstellung nur ein ganz klein wenig schmerzende Leere.

Sonntag, 14. Mai 2006

Offenbarung - Fußball

Eben auf wdr. Es geht um Fußball. Irgendein Trainer meint mit bestimmend ernstem Gesicht und mit Nachdruck ausgesprochen: "Für einen Fußballer gibt es nur drei Dinge. Schlafen, Essen und Trainieren" Damit das auch verstanden wird, wiederholt er langsam und deutlich: "Schlafen, Essen, Trainiiiieeren"

Das erklärt Einiges.

Texter mit Hirn gesucht

Apollo, die Optiksektion von Quelle, lässt verlauten: "Wir haben nur Ihre Augen im Kopf" mit Betonung auf nur.

Ich frage mich, wie sie das wissen wollen. Schließlich fehlt ihnen lt. dieser Aussage das Hirn. Ich bin, was mich betrifft, ganz beruhigt und sicher, dass meine Augen sich in meinem Kopf befinden.

Rauchen soll ungesund sein...

...sagte die Schlotin dem Schlot und sie rückten aneinander noch ein wenig näher.

Schlot
Greifweg – Düsseldorf-Oberkassel

Deutsche

Deutsche, die aus Russland eingewandert sind, werden Russland-Deutsche genannt. Deutsche, die aus Afrika eingewandert sind, heißen Deutsch-Kongolesen, Deutsch-Äthiopier, Deutsch-Sudanesen usw. Sprachlich sind die aus Russland kommenden somit Deutsche, während die Deutschen aus Afrika weiterhin Kongolesen, Äthiopier, Sudanesen usw. bleiben.

Mein Tipp: Bei den Einwanderern aus Afrika einfach die Reihenfolge der Landesbegriffe und den Begriff Deutscher tauschen, wenn nicht Deutscher, Ingenieur, Autofahrer, Wissenschaftler, Vater etc. einfach reicht.

Das wäre kaum der Erwähnung wert, wenn in den Medien nicht nach wie vor und signifikant mehrheitlich Kongolesen, Äthiopier und Sudanesen mit dem Zusatz Deutscher kursierten. Ein Mensch mit deutschem Pass ist ein Deutscher. Die Zeit von Blut und Boden ist Vergangenheit. Das lässt sich ohne Weiteres auch sprachlich fassen. Das wiederum hat keine geringe Wirkung auf das Verhalten aggressiver, ausländerfeindlicher, nationalistischer Kreise. Wetten, dass?

Die korrekte sprachliche Behandlung beeinflusst das Bewusstsein weiter Bevölkerungsschichten und diese wiederum machen es den Deutsch-Nationalen schwer, in Deutschen Ausländer zu sehen. Der für das Dasein nationalistischen Gedankenguts notwendige Rückhalt einer dumpfen, schweigenden Mehrheit fehlt.

Jetzt unterstützen die Medien, ohne es zu wollen, die nationalistischen Rotten. Das lässt sich ändern und zwar ganz leicht.

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