gnogongo

Ein wackerer Kämpfer, der Raps. Er hat seine Mission erfüllt, denn er erinnert mich daran, dass ich mal wieder rausfahren sollte, um ihn in Versammlung mit seinen Kollegen auf den Feldern vor Stadt zu bewundern.

Raps spaltet. Entweder liebt man ihn wegen der endlos gelben wogenden Felder, oder man hasst ihn wegen seines speziellen Duftes, den manche (z.B. ich) gar nicht gut ertragen können.

Ich kann da auch noch was zu Raps erzählen. (Ich mag übrigens die gelben wogenden Felder und verbinde diese mit Norddeutschland) Rehe fressen gerne Raps. Und seitdem es neu Sorten gibt, denen ein Großteil der Bitterstoffe weggezüchtet wurden, mögen Rehe Raps noch viel lieber. Das hat allerdings einen Haken.

Früher hatte das mit dem Rapskonsum bei den Rehen jeweils bald ein Ende, weil die Bitterstoffe dann doch zu viel wurden. Jetzt aber wird weit über dieses Maß hinaus gefressen und die Rehe bekommen ernsthafte Schwierigkeiten. Das Tannin in den Blättern des Raps ist nämich nicht reduziert. Tannin aber ist nicht oder nicht gut verdaulich und klumpt im Verdauungssystem. Ich meine gelesen zu haben, dass das in Einzelfällen sogar zum Tod der Rehe führen kann.

Aber zwischen Telefonzellen gibt es (noch) keine Rehe. Allein schon wegen des Autoverkehrs schaffen sie es einfach nicht bis in die Innenstadt. Und wenn, dann sind, meine ich, die Auslagen beim Türken viel attraktiver als Raps am Mörsenbroicher Ei.

Ich bin ganz ungespalten, was Raps anbelangt: Ich mag sowohl die gelben wogenden Felder als auch den süßlichen Duft des Rapses – besonders abends, wenn der Tag sehr warm war. Dass die Rehe sich an den Neuzüchtungen zu Tode fressen, gefällt mir allerdings nicht, darum setze ein wenig Hoffnung darauf, dass bei den Rehen vielleicht noch ein Lerneffekt einsetzt. Füchse trauen sich mittlerweile schon recht weit in die Stadt hinein, da kann es nicht mehr lang dauern, bis die Rehe kommen. Drücken Sie bitte auf den Auslöser, wenn Sie eines entdecken, dass sich an den Gemüseauslagen gütlich tut.