Konisches Dasein
Einst, in vorgeschichtlicher Zeit, ging es uns so wie dem Bambus. Kaum war die Brut hochgezogen, erwischte es einen. Das Leben war zu Ende. Nur einige wenige Exemplare des Homo sapiens überlebten diese reine Reproduktionsphase, machten Erfahrungen darüber hinaus und waren in der Lage, einen Blick auf das Leben zu werfen, Zusammenhänge, Wirken und Wirkungen, Taten und Folgen zu betrachten und zu erkennen und wurden zu weisen Frauen und Männern und konnten ihr Wissen an die kommende Generation weitergeben.
Erst in jüngerer, geschichtlicher Zeit haben wir alle die Chance, in dieser Weise weise zu werden. Doch wenigen von uns ist es vergönnt. Manchmal sind wir es selbst schuld. ‚Gesellschaft’ und Politik legen keinen Wert darauf, verehren jedoch die wenigen Weisen bis hin zum Abgöttischen.
Wir werden erzogen, um zu funktionieren. Das zeigt sich auf allen Ebenen bis hin zur Hochschulreform mit ihrem Bachelor. Zwischen einem vielleicht brillanten Handwerker am Instrument und einem Musiker liegen Welten. Das Beherrschen eines Handwerks ist Voraussetzung sine qua non und doch keine Erfüllung.
Ich beherrsche nicht einmal das Handwerk. „Scheißladen!“
Wer’s glaubt: Morgen kommt der Geist über uns.
knurps - 26. Mai, 15:00
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