Bis zum Umfallen

London. Kensington. Noch zu der Zeit, als in ganz London um 23:00h Zapfenstreich war, die Glocke geschlagen wurde und der Ruf. „Last Order!“ durch die Pubs schallte.

Eines der vielen weiß gestrichenen Hotels. Eines, dessen Essen europäische Zungen nicht übermäßig beleidigte, weil dort ein spanischer Koch wirkte, der es zwar fertig brachte, Erbsen in diesem nur in der englischen Küche vorkommenden, unglaublichen Kritschegrün auf den Teller zu zaubern aber ansonsten britische Entgleisungen zu vermeiden wusste.

Aber das nur am Rande. Eigentlicher die Bar. So eine Hotelbar war der Ort, an dem man sich wie im übrigen Kontinentaleuropa gewohnt bis in die frühen Morgenstunden unterhalten oder auch besaufen konnte und das Bett nicht weit ist, ohne sich gleich dem Nepp und fragwürdigen Service einschlägiger Clubs anvertrauen zu müssen.

Es war gegen 2:00h morgens, als ein sich sukzessiv abfüllender Engländer in korrektem Anzug mit Schlips und Kragen mit dem Glas in der Hand unvermittelt vom Barhocker fiel. Ein Sturz, der nüchtern starke Blessuren bis hin zu Knochenbrüchen zur Folge hat, aber einen vom Alkohol weich Gespülten unwillkürlich zwar satt aber geschmeidig auf den Boden schmeißt. Der Mann lag verdutzt am Boden. Das Glas hielt er weiter aufrecht. Nichts war verschüttet. Er rappelte sich auf, trank neben dem Barhocker, den er wieder aufrecht an seinen Platz gestellt hatte, stehend das Glas aus, strich sich über den Anzug, um eventuelle Staubspuren zu entfernen, sagte ohne den Sitz seiner Krawatte zu kontrollieren, der selbstverständlich korrekt war, ein vernehmliches „God bless You!“ in die Runde, nahm seine stundenlang ruhig neben ihm sitzende Thailänderin an die Hand und verschwand.

Ganz Brite. Letztendlich aufrecht und formvollendet.

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