Brombeere
Rubus fruticosus
Rosaceae
Jeder kennt sie, die schwarze, süße Sammelsteinfrucht. Jetzt blühen die meisten dieser Spreizklimmer.
Die Brombeere ist, was ihre Vermehrung angeht, recht variantenreich. Zum einen vermehrt sie sich auf die bekannte sexuelle Art und Weise, wobei ihr Insekten behilflich sind. Zum anderen aber kommt es auch zu Hybridbildung zwischen verschiedenen Brombeerspecies, welche dann Samen ohne Befruchtung der Eizelle ausbilden. Stattdessen kommt es zu einer Befruchtung einer anderen Zelle, die den für den Embryo notwendigen Nährboden bildet. Schließlich kann sie sich rein vegetativ durch Ausläufer und Absenker vermehren. Letzteres ist die Methode, welche von Gärtnern genutzt wird, um sortenreine Nachkommen zu erzeugen.
Die Früchte reifen einmal gepflückt nicht nach. Deshalb ist es ratsam, nur reife Früchte zu pflücken. Da Brombeeren recht unregelmäßig reifen, ist die Erntezeit recht lang. Reife Früchte sind komplett schwarz gefärbt, lassen sich leicht zerdrücken und lösen sich wie von selbst vom Fruchtbett.
Wie man die blauschwarzen Finger und die deutlichen, blauschwarzen Zeichnungen um den Mund, wenn man will, sofort entfernt, weiß ich nicht. Doch mehrfaches Waschen hilft. Wenn man also beim Nachbarn Brombeeren nascht, sollte man sicher sein, dass der Nachbar einen nicht erwischt. Man ist für eine Weile gezeichnet und es bedarf keiner Hunde oder anderer aufwändiger, kriminalistischer Verfahren, um das Stibitzen nachzuweisen.
Ich erinnere mich, dass wir als Kinder, bevor wir zur ersten Zigarette griffen, getrocknete Brombeerblätter in Tonpfeifen, mit denen die Weckmänner zu St. Martin ausgestattet waren, rauchten. Dass wir dabei Gerbstoffe, Flavone, Anthocyanidine, und ätherische Öle aufnahmen, haben wir nicht gewusst. Es hat uns auch nicht interessiert.
argee gleim - 23. Mai, 19:05
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