Triskaidekaphobie

So lautet der Fachausdruck für das Leiden derer, die sich vor der 13 fürchten. Kommt dann noch der Freitag hinzu, dann ist es um die Ruhe der unter Triskaidekaphobie Leidenden geschehen. Und tatsächlich. Sie scheinen Recht zu haben mit ihrer Furcht, stößt ihnen an einem solchen Tag doch wirklich so manches Unheil zu.

Da ist einmal die höhere Aufmerksamkeit für alles Unangenehme. Dann aber und vor allem erliegen sie einer self-fulfilling prophecy. Ihre Furcht bringt sie dazu, in jedem und allem ein Unglück zu sehen. Hinzu kommt noch, dass sie ob ihrer Furcht in einer Weise handeln, die einen Misserfolg wenn nicht Schlimmeres zur Folge hat.

Die Furcht vor der 13 soll weit zurück in vergangene Zeiten führen. Es ist der Wechsel vom Matriarchat zum Patriarchat. Damit einher ging eine neue Zeitrechnung, eine neue Beschreibung der Welt. Aus einem Jahr mit 13 Monaten – 13 mal 28 Tage der Mondphasen – wurden 12 Monate. Diese unhandliche Primzahl wurde durch eine mehrfach teilbare ersetzt. So konnten die Vierteilung des Jahres in zwei Tages- und Nachtgleichen und zwei Sonnenwenden besser dargestellt werden. Dabei verlor Freya, die Liebes- und Fruchtbarkeitsgöttin, welcher der 13. Monat gewidmet war, ihre Heimat.

Heute ist uns ein herrlicher, sonniger, sommergleicher Tag vorausgesagt. Und das Wochenende steht bevor. Was soll da noch schief gehen? Seien wir einfach nett zu einander.
Almujadilah - 13. Apr, 11:10

Ja? Das "Unglück" kommt vom Heidentum?* Was ist mit der Geschichte, dass an einem Freitag den 13. der damalige Papst Heretiker hinrichten ließ, ist das nur eine Legende? Und kommt das frei in Freitag also von der nordischen Freya?

*Aber, ich dachte, die Sache mit den Jahreskreisfesten reicht bis zum Matriarchat (gab es das? Nicht nur matrilinearität?) zurück. Da müsste das feiern doch auch bei 13 Monaten gut geklappt haben? Gut, ich bin Muslim, ich kann das eigentlich nciht unbedingt wissen aber...

knurps - 13. Apr, 12:16

Dass Freya und der Name Freitag, Friday etc. ursächlich zusammenhängen, dürfte geklärt sein. Außerhalb dieses Kulturkreises heißt dieser Tag anders.

So Papst- und andere religionsnahen Geschichten, mögen sie sich auch ereignet haben, werden gerne im Nachhinein schon bestehenden Mythen, Sagen und Gegebenheiten aufgepfropft. Das schon allein, um der Stellung des Glaubens eine verursachende und eine alles umfassende Stellung einzuräumen. Die katholische Kirche ist Meister darin, auch wenn ihr nicht Alles gelingt. Der Osterhase z.B. lebt lustig weiter, auch wenn er von der Schokoladenindustrie vereinnahmt worden ist.

Matriarchat oder Matrilinearität, das mag ich nicht entscheiden. Das eine schließt das andere nicht aus.

Bei den Jahreszeiten bzw. den markanten Stellungen der Sonne ging es den Männern weniger um das Feiern, als um das Beobachten und die Berechnung zwecks einer Vorhersage solcher Ereignisse. Das lässt sich wesentlich leichter mit teilbaren als mit Primzahlen bewerkstelligen. ‚Alles im Dienst der Wissenschaft’.

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