Wal-Mart adé!

Walmart Der Namenszug Wal-Mart wird in Deutschland nicht mehr zu sehen sein und, wie es aussieht, durch real ersetzt werden. Metro hat sämtliche Filialen des US-amerikanischen Anbieters übernommen.

Die Trennung vom Deutschland-Geschäft begründete der stellvertretende Vorsitzende Michael Duke damit, dass es "unter den derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland schwierig ist, die von uns angestrebte Größe und angestrebten Ergebnisse zu erzielen." Der Verkauf gebe Wal-Mart die Möglichkeit, sich verstärkt den Märkten zu widmen, auf denen das Unternehmen die gesteckten Ziele schneller erreichen könne.

Es könnten auch nicht ganz unumstrittene Namenszüge wie Media Markt und Saturn sowie Galeria Kaufhof auftauchen
real ist sicher auch nicht das Gelbe vom Ei (man erinnert sich an Daten-Manipulationen bei verderblicher Ware [Ekelfleisch]) , aber Wal-Mart aus dem Land entfernt zu haben, das ist schon eine beachtenswerte Leistung des deutschen Verbrauchers.

Das war’s, kommentiert Express.
Die Metro AG hat im Zuge der Übernahme der Deutschland-Aktivitäten von Wal-Mart Assets übernommen, die den Kaufpreis deutlich überschreiten, meint die FAZ
"Wal-Mart beschenkt Metro" und "Wal-Mart geht, Metro jubelt" titelt die ARD
Ich meine: "Wenn Amis etwas unter Wert verkaufen, muss der Frust ganz, ganz tief sitzen."

Metro

Ganz ähnlich kann man sich auch einer desolaten Regierung entledigen. Da gibt es zwar keinen Käufer, aber etliche frische Kräfte, die es besser und sauberer machen.
neo-bazi - 28. Jul, 18:04

Verraten Sie mir doch mal, wo sich diese frischen Kräfte verstecken. Ich bin schon ganz verzeifelt. Muß ich zum Augenarzt?

knurps - 29. Jul, 10:03

Irgendwo laufen sie herum. Die Mehrheit in Deutschland ist mit der Regierung unzufrieden. Das alleine zeigt jedoch noch keine neue Möglichkeit auf. Denn Neuwahlen würden ja nur die alten, verknasterten, sich im Gewürge der Parteiengefängnisse hoch gedienten oder sich hoch geboxten Parteifuzzis neu sortieren. Am verknöcherten, sich an sog. Sachzwängen abarbeitenden Wesen der Politik änderte sich nichts. Das ist keine Perspektive.

Nein, ich will keine Revolution. Aber ich erinnere mich, wie und dass die Bevölkerung der DDR auf einmal auf den Plätzen stand und "Wir sind das Volk" skandierten. Sicher, das war zu einer Zeit, zu der der Osten eh zusammenbrach. Trotzdem. Ich erinnere mich auch, wie Schröder, dem ich ansonsten gar nicht so zugetan bin, sich geweigert hat, den neuen Kriegen zuzustimmen und sich Bush und Konsorten zu verweigern, sehr wohl sehend, dass das eine Sackgasse wäre. Merkel hüpft lustig in dieser Sackgasse rum.

Ich meine zu sehen, dass sich unsere Regierung und etliche eingefahrenen "Umgangsformen" ebenso überlebt haben. Mit Derartigem können wir nicht neu anfangen.

Wo haben sich die frischen Kräfte versteckt? Ich meine, verstecken müssen sie sich nur innerhalb der real existierenden Parteien. Deshalb wird man auch wenige dort finden. Nein sie sitzen ganz offen beim Frühstück unter dem Apfelbaum, laufen am Rhein, dem Neckar, der Donau, die Iller, der Ems und sogar der Spree lang. Man findet sie überall. Manche von denen mögen nicht mal ahnen, dass sie bald die Geschicke des Landes und Europas in die Hand nehmen. Vielleicht gehört Neo-Bazi dazu? Es sind Mitbürger, denen es nicht darauf ankommt, sich im existierenden Apparat zurecht zu finden und dort ihre Eitelkeit zu pflegen, sondern solche, die auch den Apparat in Frage stellen.

Wie lockt man diese fähigen, frischen Leute aus ihren Behausungen in die Öffentlichkeit? Indem man deren Existenz voraussetzt. Indem man eine positive, den alten Krempel behutsam beiseite schiebende Veränderung für möglich hält.

Die Crux ist ja nicht, dass wir diesen Politbalast von diesen Politkapparatschicks repräsentiert beiseite räumen müssen, sondern die Crux ist, dass jeder nur wie ohnmächtig und gebannt wie das Kaninchen vor der Schlange auf diesen Haufen Scheiße starrt und ihn für naturgegeben ansieht.

Mir kommt es darauf an, diesen Blick, diese Perspektive zu verrücken und frei für einen Neuanfang zu machen. Mit meinem kleinen, gerade mal etwas mehr als 100 Tage alten Blog wird mir da wenig gelingen. Und doch mache ich das, was ich mache, ist es doch so, dass nichts passiert, weil die große Mehrheit meint, es ließe sich nichts machen und jeder Einzelne sei zu klein. Wenn die Mehrheit derer, die eine Veränderung wollen, nicht resignierend hinter dem Ofen säßen, sondern sich äußerten, sähe Deutschland und Europa anders aus.

Ich sehe darin, nicht nur den Seufzer "Die Hoffnung stirbt zuletzt" sondern eine reale Chance. Es gibt etwas zu tun, packen wir es an. Ohne Blutvergießen, ohne Parolen, ohne Ideologien. Einfach machen. Auch mit dem Mut zum Risiko und zum Fehler. Das Wiederaufstehen ist der Akt, nicht das Hinfallen. Auf jeden Fall mit der Freiheit, die sich aus umsichtigen Handeln ergibt, und einem Handeln, welches Freiheit im Sinn hat, auch wenn sich das etwas pathetisch anhört.

Deshalb, um nicht pathetisch rum zu schleimen, sei’s das für heute. Demnächst mehr Häppchen im gnogongo. Ich habe kein fertiges Weltbild.

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