Antiisraelische Propaganda?

Ich bin wahrlich kein Freund von Wieczorek-Zeul. Ich habe sogar eher eine deutliche Aversion gegen diese Frau. Das rührt aus den 70er Jahren und hat seine Gründe.

Jetzt hat sie Kritik an dem militärischen Verhalten Israels geübt, indem sie israelische Angriffe auf zivile Einrichtungen und die Bewohner des Libanons als "völkerrechtlich völlig inakzeptabel" bezeichnet hat. Da muss ich sie ausdrücklich unterstützen.

Aber es passiert das, was immer passiert, wenn Kritik an israelischer Politik geübt wird. Man wird in die antisemitische Ecke gesteckt. Wieczorek-Zeul bekommt eine Menge ernsthaften Gegenwind. Das beginnt bei dem Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, der die Ministerin als "nicht länger tragbar" bezeichnete. Kramer sagte, die Ministerin betreibe antiisraelische Propaganda und bediene Klischees gegen den jüdischen Staat. Doch dabei bleibt es nicht. Die Aufregung ist allgemein und hat auch die Grünen erfasst.

Philipp Mißfelder, Vorsitzender der Jungen Union, plappert die stehende und hier bereits öfters kritisierte Redensart Angela Merkels nach und mahnt: "Wieczorek-Zeul sollte nicht vergessen, wo bei dem Konflikt die Ursache und die Wirkung liegen."

Ähnlich argumentierte der grüne Abgeordnete Jerzy Montag: "Eine Ministerin der Bundesrepublik Deutschland muss sich in dieser Situation schon fragen, ob das berechtigt, sinnvoll und politisch nützlich ist" und reiht sich damit in die Riege der Bushjünger und Merkeleleven ein.

Wann endlich können wir israelische Politik, wenn man sie kritisieren muss, kritisieren, ohne gleich mit der übergroßen Moralkeule Antisemitismus geprügelt zu werden? Ich schätze, dass das auch der Grund ist, weshalb das Thema in den Blogs hierzulande kaum behandelt wird.

Zum Ausdruck "Propaganda", hier "politische Propaganda", empfehle ich nachdrücklich den entsprechenden Eintrag bei wikipedia.
Ebola - 18. Jul, 20:16

Es muss Mode sein, jemanden Antisemitismus zu bescheinigen der sich negativ über das Verhalten des israelischen Staates ausdrückt.

Ich hatte gerade vor ein paar Tagen eine recht unkonstruktive Diskussion darüber:
http://www.extremefarming.de/pivot/entry.php?id=1887

Ich wurde schon mit viel betitelt - angefangen von scheiß Türke, Antifasau, Esoglesek etc. -, aber Antisemit, nannte mich noch keiner. Bravo der Ignoranz, kann ich da nur sagen. Man wußte gar nicht was Ignoranz alles kann (frei nach Man in Black).

knurps - 18. Jul, 20:39

Ja, so sieht sowas aus. Das kann dann unendlich sein. Aber besser das als gar nichts.
chayenne - 18. Jul, 21:07

Die Reaktion ist berechtigt, wenn auch vielleicht Übertrieben

Denn, wie sollen sie anders reagieren, wenn sie sich aus einem Gebiet zurückziehen und kurz danach aus jenem Gebiet beschossen werden. Was lernt man wohl daraus ?
Die entführten Soldaten haben letzendlich nur das Fass zum Überlaufen gebracht.

Jeder misst die Politik dort immer mit europäischen maßstäben aber dort gelten andere Gesetze und Israel muss sich danach richten.

Und zu dem Zitat:
Jerzy Montag: "Eine Ministerin der Bundesrepublik Deutschland muss sich in dieser Situation schon fragen, ob das berechtigt, sinnvoll und politisch nützlich ist"

Nun, er hat doch recht. Wem ist damit geholfen ?

Laut rausplärren bringt in solchen Situationen garnichts.

knurps - 18. Jul, 22:38

Es geht einigen Regierungen um die Vernichtung Israels. Das können sie jedoch nur durchsetzen, wenn sie ihre Völker hinter sich haben.
Israel tut alles, die Völker hinter ihre (Ver)Führer zu scharen.
Den Tod von Zivilisten hinzunehmen, lässt sich nicht vermitteln und schon werden moralische Argumente ins Spiel gebracht; gegen Israel.

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