Dienstag, 18. Juli 2006

Kaffeebüdchen

Kaffeebuedchen
"Am Honigheim" - Düsseldorf-Rath

Antiisraelische Propaganda?

Ich bin wahrlich kein Freund von Wieczorek-Zeul. Ich habe sogar eher eine deutliche Aversion gegen diese Frau. Das rührt aus den 70er Jahren und hat seine Gründe.

Jetzt hat sie Kritik an dem militärischen Verhalten Israels geübt, indem sie israelische Angriffe auf zivile Einrichtungen und die Bewohner des Libanons als "völkerrechtlich völlig inakzeptabel" bezeichnet hat. Da muss ich sie ausdrücklich unterstützen.

Aber es passiert das, was immer passiert, wenn Kritik an israelischer Politik geübt wird. Man wird in die antisemitische Ecke gesteckt. Wieczorek-Zeul bekommt eine Menge ernsthaften Gegenwind. Das beginnt bei dem Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, der die Ministerin als "nicht länger tragbar" bezeichnete. Kramer sagte, die Ministerin betreibe antiisraelische Propaganda und bediene Klischees gegen den jüdischen Staat. Doch dabei bleibt es nicht. Die Aufregung ist allgemein und hat auch die Grünen erfasst.

Philipp Mißfelder, Vorsitzender der Jungen Union, plappert die stehende und hier bereits öfters kritisierte Redensart Angela Merkels nach und mahnt: "Wieczorek-Zeul sollte nicht vergessen, wo bei dem Konflikt die Ursache und die Wirkung liegen."

Ähnlich argumentierte der grüne Abgeordnete Jerzy Montag: "Eine Ministerin der Bundesrepublik Deutschland muss sich in dieser Situation schon fragen, ob das berechtigt, sinnvoll und politisch nützlich ist" und reiht sich damit in die Riege der Bushjünger und Merkeleleven ein.

Wann endlich können wir israelische Politik, wenn man sie kritisieren muss, kritisieren, ohne gleich mit der übergroßen Moralkeule Antisemitismus geprügelt zu werden? Ich schätze, dass das auch der Grund ist, weshalb das Thema in den Blogs hierzulande kaum behandelt wird.

Zum Ausdruck "Propaganda", hier "politische Propaganda", empfehle ich nachdrücklich den entsprechenden Eintrag bei wikipedia.

Büdchen am Reeser Platz

Buedchen-Reeser
Reeser Platz - Düsseldorf-Golzheim

Heute bisher 23 Tote im Libanon

Allein heute bisher 23 Tote bei Luftangriffen im Libanon. Die Kämpfe sollen noch wochenlang anhalten, sagte der israelische Vize-Militärchef Mosche Kaplinski.

Am Büdchen

Buedchen-Rondell7
Graf-Recke/Vautierstraße - Düsseldorf-Düsseltal

Jerusalem sagt Nein

Israel will es alleine machen und lehnt UNO-Truppen im Libanon ab. Bush will auch, dass Israel "reinen Tisch" macht. "Scheiß Hisbollah!" Die Jungs wollen den Krieg. Sie haben Spaß an dem Sandkastenspiel: "Der hat angefangen! Der hat mir mein Förmchen geklaut!" Fakt ist, US-amerikanische Interessen werden durch Israel besser vertreten als durch die UNO, die Bush eh nicht mag. Dann werden halt weiter reichende Raketen von seiten der Hisbollah eingesetzt. Das wiederum bestätigt die "Terrorismus"-Theorie des Herrn Bush und der Kampf um die Demokratie ums Öl kann rücksichtsloser fortgesetzt werden.

Wie fühlen Sie sich, Frau Merkel?

Krämers Büdchen

Kraemers-Buedchen
Sandweg - Düsseldorf-Heerdt
Über das Apostroph sehen wir mal weg

Wüstenheiss

Ich hoffe, bis jetzt wurden noch nicht die ultimativen Superlative ausgepackt, um das Erleben der herrschenden Temperatur zu beschreiben. Denn heute wird noch einer drauf gesetzt. Für Düsseldorf sind 35°C angesagt. Momentan, gegen 10:00 Uhr, also 08:30 h Ortszeit, herrschen in meinem Zimmer 26°C und draußen im Schatten in 7 Meter Höhe in einer allerdings baumlosen Straße 28°C.
Aber die eigentliche Hölle gibt es dann ab Morgen, wenn das trockene Wüstenklima mit 25% rel. Luftfeuchtigkeit sich ins tropisch maritime wandelt und bei ähnlichen Temperaturen Luftfeuchtigkeiten nahe 90% gemessen werden und nicht nur Alten, Schwachen und Herzkranken das Leben zur Hölle machen. Da geben dann die Kühe gleich saure Milch und Pudding bereiten zu wollen, dürfte sinnlos sein. Der wird einfach nicht fest werden. Mit diesem Hinweis habe ich die Problematik doch voll erfasst. Oder?

Nur die Mauersegler fliegen in großen Verbänden lustig zirpend durch die insektenreiche Luft und scheinen sich dabei sehr wohl zu fühlen.

Büdchen am Schwanenspiegel

Buedchen-Schwanen
Elisabethstraße - Düsseldorf-Friedrichstadt

Montag, 17. Juli 2006

Überhitzt

Ich traute meinen Augen nicht, als ich das las. Pädophile in den Niederlanden machen ihr Verlangen zu einem politischen Anliegen, fordern die Herabsetzung des Alters von Minderjährigen, mit denen sie straffrei Sex haben können, von 16 auf 12 Jahre und gründen eine Partei. Geht’s noch?

Büdchen auf dem Brehmplatz

Buedchen-Brehm2
Brehmplatz - Düsseldorf-Düsseltal

G8, Armut, Aids und Angie

Sie hat sich lang genug kapriziert im internationalen Ballgerausche und Treffen der politischen Prominenz in geschützten Räumen. Engelchen Angela wird jetzt an die Kandarre genommen. Sie ist es, die dafür sorgen soll, dass die Armutsbekämpfung weltweit das hält, was die reichen Nationen einst versprochen bisher aber noch nie gehalten haben. Auch Bono, der Sänger von U2, hält sie für die richtige Frau und nimmt sie in die Pflicht. "Mal sehen, was passiert", sagt er. Das meint etwas Anderes als "Schaumer mal"

Büdchen Endhaltestelle

Buedchen-Rath
Düsseldorf-Rath

Heiss

Da saß doch gerade ein Weib um die 20 bekleidet mit einer knappen Badehose und einer Sonnenbrille in der Straßenbahn. Ihr gegenüber ein massiger Typ in Sandalen mit Söckchen, kurzer Hose, Polohemd und ebenfalls Sonnenbrille, der sie ständig fotografierte.
Kein Aufstand in der Straßenbahn. Lediglich einige Frauen über 40, die an einer Haltestelle einstiegen, warfen einen deutlich strafenden Block auf das Weib. Doch es war nichts auszusetzen an der Figur. Gleichmäßig braun. Überall.
Man kann aussehen, wie man will und sich antüddeln, dass es anderen die Fußnägel hochkrempelt, hat man was attraktiv Weibliches um sich, geht das in Ordnung.
Als die Beiden ausgestiegen waren, verschwanden sie Händchen haltend in einem Textil-Kaufhaus. Man fragt sich, ob sie Klamotten für Sie oder für Ihn gekauft haben. Er hatte es nötiger.

Nachschub für's Büdchen

Nachschub

Hitzewelle, Dürre und Vitalstoffe

Der G8-Gipfel beschließt eine Deklaration, mit welcher die Hisbollah aufgefordert wird, die israelischen Soldaten zurück zu geben und die Angriffe auf Israel einzustellen. Dann solle Israel ebenfalls seine Angriffe einstellen. In dieser Reihenfolge. Damit hat sich die Bushsche Linie durchgesetzt, die auch von Frau Merkel mit dem schon leierartig vorgetragenen Satz über Ursache und Wirkung verteidigt wird. Das erlaubt, so sieht es aus, auch Angriffe auf die Zivilbevölkerung. Nach Sprachregelung Bushs und Blairs ist das Teil des Kampfes gegen den "Terrorismus". Schwarz/Weiß, wobei Weiß natürlich die Seite der eigenen Interessen beschreibt. Da muss zumindest irgendwo Blutrot reingemalt werden, meine ich.

Wir erleben momentan eine Hitzewelle, die noch etliche Tage anhalten soll. Dieser Juli ist schon ca. 2°C wärmer als der des Jahres 2003, des sog. "Jahrhundertsommers". In Norditalien kommt es zu einer regelrechten Dürre. Der Fluss Po führt so wenig Wasser, dass die dort arbeitenden Kraftwerke kaum noch Strom produzieren können. Auch die Landwirtschaft ist hart getroffen. Auch bei uns macht sich Dürre breit. Betroffen ist vor allem der Rheingraben in Baden-Württemberg. Die Waldbrandgefahr ist in ganz Deutschland so hoch wie nie. Doch ist es dank der dann doch noch existierenden Waldflächen in Deutschland erträglich. In der Sahelzone sieht es wesentlich anders aus.

Heileweltmäßig wird nach wie vor die deutsche Familie und ein "Kindersegen" beschworen aber dann freut man sich doch über die Milliarden (2007 1,2 Milliarden, 2020 13 Milliarden Euro), die auf Grund der geringen Geburtenraten im Bildungswesen eingespart werden werden. Man rechnet also entgegen aller Beteuerungen fest mit einem weiteren Rückgang der Geburten und frohlockt. Ein Streit zeichnet sich nur dort ab, wo es darum geht, ob mit dem Geld Haushaltslöcher gestopft werden sollen oder ob das Geld der Bildung erhalten bleibt.

Norddeutschland kann aufatmen. Ist es doch neuerdings von dem Stigma befreit, ein Landstrich zu sein, in welchem kein Wein produziert werden kann. Und sie trumpfen auf, die Norddeutschen. Nicht nur, dass ihr neues aus Algen, der nach Fußbodenbelag klingenden Braunalge Laminaria saccharina, gewonnenes Getränk 12 bis 13% Alkohol enthält, es liefert zusätzlich eine Menge Vitalstoffe, so dass ein ordentlicher Gesundheitseffekt anzunehmen ist. Eine Flasche des Getränks soll den Dreiwochenbedarf eines Erwachsenen mit Vitalstoffen decken. Na, denn man Prost!

Wo man so hintritt

Es gibt Pflanzen, auf denen kann man herumtrampeln, und es macht ihnen so gut wie nichts aus. Sie haben sich darauf eingerichtet. Das haben sie mit der Regierung unter Frau Merkel gemeinsam. Aber um Merkel & Co geht es hier nicht.

Bruchkraut
Herniaria glabra

Wenn wir uns zu Fuß in der Stadt bewegen, fühlen wir meist festes Pflaster unter unseren Schuhen. Doch hin und wieder treten wir bewusst oder unbewusst auch auf jene Pflanzen, die zwischen den Ritzen von Steinplatten oder Fugen am Rand eines Bürgersteigs oder auch üppiger am Rand eines Schotterweges oder Trampelpfades wachsen.

Bruchkraut3

Das ist so und das ist auch nicht beunruhigend. Schauten wir interessiert hin, würden wir feststellen, dass es sich in der Mehrzahl um die immer gleichen Pflanzen handelt. Hier wachsen Pflanzen, die es aushalten, dass man auf ihnen rumtrampelt. Man kann sogar so weit gehen zu sagen, dass diese Pflanzen, abgesehen davon, dass nur wenige Pflanzen geeignet sind, sich mit so geringem Lebensraum wie Spalten und Ritzen sie nun mal darstellen, zu begnügen, ohne dass auf ihnen rumgetrampelt wird, nicht diesen speziellen Lebensraum besiedeln könnten. Gemeint ist, dass sie dort nur deshalb existieren, weil andere Pflanzen, die sich ebenfalls mit einem Spalt, einer Ritze oder Fuge begnügten aber eine höhere Vitalität aufweisen, das auf ihnen Rumtrampeln nicht vertragen, dort eben nicht gedeihen können. Hier kommen also Genügsamkeit und das Ertragen häufiger Störung zusammen. Im Zuge des gnadenlosen Kampfes um die Existenz hilft Ihnen dieser Umstand jene Lücke zu finden, die ihnen und eben nicht den anderen das Überleben ermöglicht.

Da der Mensch und die Wissenschaft, hier die Pflanzensoziologie, gerne erkennbare Zusammenhänge und Phänomene benennen, hat auch diese Gesellschaft einen Namen bekommen: Trittpflanzen-Gesellschaft. Man spricht auch bei der Waldwegvegetation, die sich im Trittbereich der Spaziergänger oder Waldarbeiter oder auf und neben Wildwechseln etc. befindet, von Trittpflanzen. Je nach äußeren Bedingungen (Licht, Bodenbeschaffenheit, Feuchtigkeit) entwickeln sich unterschiedliche Trittpflanzen-Gesellschaften, die jeweils typisch für bestimmte Umweltbedingungen sind.

Sie werden nach ihrer Leitpflanze an erster Stelle und typischen Begleitpflanzen in der Folge benannt. So unterscheidet man z.B. in der Eifel vorzugsweise diese 5 Vogelknöterich-Trittgesellschaften:

1. Vogelknöterich-Trittgesellschaften (Polygonion avicularis Br.-Bl. ex Aich 33)

a. Mastkraut-Trittgesellschaft (Bryo-Saginetum procumbentis Diem., Siss.
et Westh. 40 n. inv. Oberd.)
b. Lolch-Vogelknöterich- Trittgesellschaft (Lolio-Polygonetum arenastri Br.-
Bl. 30 em. Lohm. 75)
c. Trittgesellschaft der Zarten Binse (Juncetum tenuis Diem., Siss. et Westh. 40) Schwick. 44)
d. Trittgesellschaft des Einjährigen Rispengrases (Poa annua-
Gesellschaft)
e. Wegerich-Brunellen-Gesellschaften (Prunella vulgaris-Plantago major-
Gesellschaften)

Wen es interessiert, kann hier und hier einen kleinen Einblick in die Methodik der Feldarbeit einer Gruppe von Pflanzensoziologen gewinnen.

Vogelknöterich, der Breitblättrige Wegerich, verschiedene Gräser und etliche mehr sind typische Pflanzen der bei uns vorkommenden Trittpflanzengesellschaften.

Hier in Düsseldorf ist mir in diesem Zusammenhang eine Pflanze aufgefallen, die so unscheinbar ist, dass man sie kaum wahrnimmt. Man spürt sie nicht, es knirscht nicht, wenn man auf sie tritt und sie liegt dem Boden dermaßen flach auf, wie ich es von kaum von einer anderen Pflanze unserer Breitengrade kenne.

Zuerst bereitete es mir Schwierigkeiten, sie zu bestimmen, zumal sie derart fein gegliedert ist, dass ohne Lupe nicht allzu viel zu erkennen ist. Die mastigen, wasserspeichernden Zweiglein und das äußerst sparsame Vorkommen von winzigen, wasserhaltenden Blättern weist auf eine Anpassung an Trockenheit hin und ließ mich zuerst annehmen, dass dies eine Fette Henne (ein Sedum) sein müsse.

Sedumrubro
Sedum rubrotinctum

Die äußerst zahlreichen, mehr als Knöllchen denn als Pracht vorkommenden Knospen und Blüten, welche die ganze Pflanze dicht bedecken, und die in Sektionen gegliederten Zweige jedoch ließen diese Einordnung nicht zu.

Bruchkraut5

Ich bin auf die richtige Einordnung gestoßen, als ich ein Kompendium über Arzneipfllanzen aufschlug. Es handelt sich um das Bruchkraut. Dies ist eine seit alters her bekannte und in der Volksmedizin geläufige Pflanze. Der botanische Name lautet Herniaria glabra. (herniaria von lat. hernia = Bruch, glabra = glatt, kahl, ohne Haare) Sie wurde in der Volksmedizin gegen Bruch angewendet. Daher der Name.

Für meine erste Fehldiagnose wurde ich mehr als entschädigt, als ich feststellte, dass etwa 80% der Veröffentlichungen sie zu den Cariophyllaceen (Nelkengewächse) zählen, während sie richtiger Weise den Illecebraceae (Knorpelkrautgewächsen), die allerdings wohl eine enge Verwandtschaft zu den Cariophyllaceae aufweisen, zuzurechnen sind. Die Familie ist nach Illecebrum (Knorpelblume), einer der Herniaria ähnlichen, hier (in Düsseldorf und Umgebung) jedoch nicht vorkommenden Pflanze benannt.

Dies sei ein Beispiel dafür, dass nicht eine mehrfach beschriebene Pflanze nachträglich nach der ersten gültigen Beschreibung umbenannt wurde, sondern die Wissenschaft eine neue Familie einführt, welche von einer lange bestehenden abgetrennt wurde. Neuere Erkenntnisse müssen dazu geführt haben, hier enger zu differenzieren.

Außerhalb der Stadt kommt Herniaria verstreut auf Triften, Heiden und sandigen Böden vor.

Wer sich für die medizinische Anwendung und die Inhaltsstoffe interessiert, kann hier nachsehen. A propos Sehen. In den Momenten größerer Muße beim übers Pflaster schreiten und wenn man den Anblick geradeaus, zur Seite und nach oben nicht so reizvoll findet, Herniaria findet man häufig. Da unten vor und unter den Füßen.

Sonntag, 16. Juli 2006

Niedlich

Die Arbeit der Koalition ist derart schlecht, dass es selbst unserem Bundespräsidenten nicht nur auffällt sondern ihn dazu veranlasst, den Mund in kritischer Weise aufzumachen.

"Die Koalition packt nicht die richtigen Dinge an" titelt Die Welt Das ist eine Verniedlichung. Die Regierung ist einfach unfähig und modelt ein wenig am Gegebenen rum, ohne wirklich etwas anzupacken. Ermöglicht wird das durch den "Führungsstil" von Angela Merkel. Angela Merkel aber handelt skrupellos nur zum Nutzen ihres eigenen Fortbestehens in einem hohen Amt. Das färbt natürlich ab, bzw. ermöglicht den übrigen Mitgliedern der Regierungsmannschaft nicht nur ungestraft sondern sogar mit einem wissenden Augenzwinkern für sich selbst zu sorgen. Ins Lot geschwätzt wird das dann wieder von Angela Merkel.

Irgendwo in diesem Sumpf wird es ein paar Politiker geben, die bestrebt sind, ihre Aufgabe zu erfüllen. Wahrscheinlich werden sie als nützliche Idioten gehalten oder aber sie rennen gegen Wände.

Es gibt keinen Grund, diese Regierung und deren Mitglieder auch in einer neuen Mischung ertragen zu müssen. Wir brauchen einen kompletten Neuanfang und Volksvertreter, die sauber denken und arbeiten.

Die Wärme greift den Darm an

Es gibt da einen Bazillus, der die Wärme so liebt, dass er nicht mal durch Kochen zu eliminieren ist. Bei uns in der Küche ruht er vor allem in Nudeln und Reis. Wie alle Gifte entwickelt er seine toxische Wirkung erst ab einem mengenmäßig größeren Vorkommen. Er vermehrt sich in warm-feuchtem Milieus besonders gut und schnell.

Dieser stäbchenförmige Bacillus cereus wird somit besonders aktiv, wenn wir Speisen aus Nudeln oder Reis oder solche, die mit Nudeln und Reis in Berührung gekommen sind, nicht sofort sehr stark kühlen. Ab 4°C stellt er seine Vermehrung ein. Das Aufwärmen von Nudeln und Reis kann problematisch sein und die Vermehrung des Bazillus stark fördern.

Also Nudeln und Reis entweder sofort aufessen oder aber wegschmeißen und wenn von der Nudelsoße zuviel übrig geblieben ist, diese sofort in den sehr kühlen Kühlschrank stellen.

Bacillus cereus wirkt zweifach. Der Keim selbst verursacht Durchfall, seine Toxine verursachen Übelkeit und Erbrechen. Das gilt auch für Milchreis und sollte uns nicht davon abhalten, die Demission der Regierung unter Frau Merkel zu betreiben.

Samstag, 15. Juli 2006

Deutschland, November 1944

Wieder dieses auf- und abschwingende Wolfsheulen unzähliger Sirenen über der Stadt. Pechschwarze Nacht. Keine Laterne leuchtet, aus keinem Fenster dringt Licht. Niemand auf der Straße. Kein Auto fährt. Leere Ruhe. Man ahnt das Zimmer um sich herum mehr, als dass man etwas sieht. Zusammen mit dem noch fernen aber bedrohlich anschwellenden, sonoren Grollen eines Verbandes großer Bomber erscheinen rote und grüne Leuchtkugeln am Himmel. Ein Schein des davon ausgehenden Lichtes lässt Konturen der Stadt erkennen. Doch die Blicke sind gegen den undurchdringlich schwarzen Himmel gerichtet. Dort kommt der Feind.

Ferne Detonationen krepierender Bomben. Jähes Aufblitzen von Explosionen. Der Horizont, ein rot flammendes Feuerband vor schwarzen Silhouetten einer noch intakten Skyline aus Häusern. Das gebündelte, weiße Licht von Flakscheinwerfern zeichnet schnurgerade Lichtfinger in die rauch- und staubgeschwängerte Luft. Ein silbernes Blinken. Ein, zwei, drei Lichtfinger haben ein Flugzeug erfasst. Ein leuchtender Punkt ganz da oben. Dann ein kurzer Feuerschein am schwarzen Firmament. Treffer! Geschäftiges Zusammenraffen und Packen im Zimmer. Kurze. halblaute Rufe. Das Wichtigste soll mitgenommen werden. Schwarze Rauchschwaden, Detonationen, das Prasseln von Feuer erfüllen die durch den Feuerschein nunmehr schwach erleuchtete Nacht. Dort trudelt sich langsam drehend ein abgeschossener Flügel eines feindlichen Flugzeugs nicht weit vom Haus durch die Luft. Ein schwarzer Schatten im Anthrazit der unheilvollen Nacht. Ein brennender Flugzeugmotor folgt. Der mächtige Propeller beschreibt noch seine vorwärtstreibenden Kreise. Ein Feind war abgeschossen. Dieser Feind war ein Flugzeug. Dass dabei Menschen ums Leben kamen, war mir nicht bewusst oder aber es war normal für mich. Oder Feinde waren keine Menschen. Ich weiß es nicht.

Ich werde genommen, in ein Körbchen gelegt und in den Luftschutzkeller getragen. Erst jetzt schrei ich. Nicht vom Schrecken übermannt, nein, man hatte mich des phantastischen Schauspiels beraubt. War ich mir doch ganz sicher, dass mir nichts zustößt. Und so etwas Tolles wie diese brennende Stadt, das Schlagen von Feuersbrünsten, die schwarze Silhouette stehengebliebenen Mauerwerks, die sich wie Finger vor dem Feuerwall abzeichnete, der überwältigende Geruch eines gigantischen Feuers, die Gewalt von Detonationen und darüber das gleichmäßige Dröhnen der feindlichen Bomber. Einfach großartig. Und das sollte ich mir nicht ansehen dürfen? (dass es mal Fensehen geben würde, wo alles noch viel schöner dargestellt wird, konte ich ja nicht ahnen) Zweimal habe ich mein Körbchen umgekippt, um dem geflochtenen Gefängnis zu entkommen, und versucht, wieder das Fenster zu erreichen. Doch es half nichts. Rücksichtslos wurde ich die unsichtbare, enge Treppe mein Körbchen an der backsteinernen Wand schürfend in den bedrückenden Keller getragen und dort in mein bereitstehendes drahtvergittertes Kinderbett gelegt. Im Schein weniger Kerzen dieses oder jenes Gesicht wenn auch matt dann doch schlaglichtartig, tiefe Schatten werfend beleuchtend sah ich noch die Leute aus dem Haus auf irgend Etwas längs der Kellerwände sitzen. Dunkles Schweigen, mal ein kurzes, wenn auch fast gehauchtes, dann doch festes Wort und hin und wieder ein schamhaftes, ängstliches Wimmern einer Frau, die nicht an sich halten konnte. Kaum zu hören das detonierende und prasselnde Geschäft des nächtlichen Krieges da draußen. Nichts als Angst erfüllte den Raum, über dessen Größe und Beschaffenheit ich mir keine Vorstellung machen konnte. Ich konnte diese Angst, die ich um mich herum wahrnahm, überhaupt nicht teilen. Ich wusste nur: Weil diese blöden Leute da völlig überflüssigerweise Angst hatten, durfte ich mir dieses einmalige, sensationelle Schauspiel nicht angucken! Ich war sehr aufgebracht darüber und litt unter meiner Ohnmacht, mich nicht gegen eine solche Beschneidung meiner Freiheit wehren zu können. Wenn ich schon hier unten eingesperrt war, dann wollte ich auch nicht diese lächerlichen Angstgrimassen sehen, noch das gelegentliche Wimmern und die beruhigenden, kurzen Worte dieses oder jenes Mannes hören, die doch so klangen, dass ich ihnen deutlich deren eigene Angst entnahm. Diese Onkel lügen. Trotzig und enttäuscht zog ich mir die Decke auch über das Gesicht. Dieser Jammer hier unten war einfach lächerlich und entwürdigend. Ich muss dann wohl eingeschlafen sein, während Mutter meine Hand unter der Bettdecke hielt.

Krachen und Bersten, ein dumpfes aber machtvolles Geräusch eines aufschlagenden, schweren Gegenstands. Gellendes, hemmungsloses Entsetzensschreien der Frauen, in das sich wie ein wildes Heulen auch Männerstimmen mischten. Dann eine angespannte Ruhe. Das Warten auf die Explosion, auf den jähen Tod. Aber nichts geschah. Staub drang in den Keller. Noch eine Erschütterung begleitet von einem merkwürdigen, mächtigen Geräusch, das ich keiner mir bekannten Ursache zuordnen konnte. Das war schon bedrohlicher. Aber mir und keinem hier unten war etwas geschehen. Dann lautes, stakkatoartiges Durcheinanderreden, laute Rufe, klagende und zur Vorsicht mahnende Rufe der Frauen.

Einer der Männer wollte nachsehen, was passiert war und wollte die Tür nach Oben öffnen. Dies gelang nicht sofort. Herabgestürztes Mauerwerk wurde weggeräumt.

Hier verlässt mich meine Erinnerung und kehrt erst wieder, als ich mich in einer Ecke, die zwei stehengebliebene Mauern bildeten, in eine Wolldecke gehüllt, frierend und hungrig nur einen kurzen Rest der Zimmerdecke über uns, Regen und Wind eines kalten Spätherbsttages ausgesetzt sah; ein großes rundes Loch im parkettbedeckten Fußboden vor mir, durch das ich später zwei Etagen tiefer eine große. schwere Bombe liegen sah, und in meiner Hand ein Löffel, den ich in einen Teller Suppe tauchen sollte, die aus Wasser, gekochten Graupen und drei winzigen Kartoffelstückchen bestand und für mich mit einem Löffelchen Zucker gewürzt war. Nicht ein Fettauge schwamm auf dieser klaren, scheußlich schmeckenden Brühe, die ich essen musste. Ob ich wollte oder nicht. Ich wollte nicht. Aber ich musste. Und das jedesmal, wenn ich in den nächsten Wochen hungrig nach etwas Essbarem verlangte. Da half kein Weinen. Der Hunger blieb. Später gab es auch undefinierbare, graue, schleimige Erbsen- oder Linseneintöpfe, die einem in mitgebrachte Henkel-männer auf dem Hof eines etwa 2 km entfernten Wirtshauses in der ehemaligen Idylle eines Kleingartenvereins zugeteilt wurden. Oft machte ich an der Hand meiner Schwester diesen Gang entlang der zerstörten Häuser, den Schuttbergen auf dem schmalen, verbliebenen Weg, der einstmals eine Straße war, ausweichend und dann entlang zerrupfter Hecken die da und dort den Blick auf Bombenkrater in den Gärten freigaben. Ich wurde zu dieser Besorgung wohl mitgenommen, damit ich überhaupt ein wenig rauskam und gleichzeitig unter Aufsicht stand. Bald vernahm ich einen merkwürdigen, etwas süßlichen Geruch auf dem Weg durch die Schuttberge, die sich von den zerstörten Mauern mit ihren flatternden Tapetenresten und verbogenen Eisenträgern auf die Straße ergossen. Dieser unangnehme Geruch sollte sich sehr bald in einen penetranten, ekligen, süßlichen Gestank vergrößern, der mir den Atem nahm und der an mir haften blieb, so dass ich nicht wusste, ob ich diesen nur erinnerte oder ober die ganze Luft also auch die zu Hause, zwischen den zwei stehengebliebenen Mauern erfüllte. Für mich waren diese Schuttberge auf dem Weg lediglich stinkende Trümmer. Dass es sich um Leichengruch handelte, wurde mir erst Jahre später bewusst; zu einer Zeit, als es aus diesen Trümmern nicht mehr stank, auch wenn mir jedesmal, wenn ich dort vorbeikam, dieser durchdringende, atembeklemmende Gestank in der Nase lag.

Die Bombe dort unten sah ich, als ich neugierig auf allen Vieren an das große Loch im Fußboden herankroch und auf dieses friedlich daliegende und doch hochgefährliche Gebilde herabschaute. Die Leute, die dort unten wohnten, bekamen jedesmal einen Schrecken, wenn sie meinen kleinen Kopf über den Rand des Bombenloches da oben ragen sahen, gestikulierten und riefen mir zu, ich solle ja von diesem Loch weggehen. Ich konnte nicht unterscheiden, ob sie fürchteten, dass ich herabzustürzen, oder ob die Bombe durch mein Anschauen zu explodieren drohte, was mir eher gefährlich für diese Leute als für mich erschien.

Es war jedoch nicht diese gewaltige, schwere Bombe, die für das Fehlen der Mauern um unsere Wohnung verantwortlich zu machen war. Sie hatte lediglich ein wenn auch großes, dann aber doch klar definiertes, fast kreisrundes Loch vom Dachstuhl bis ins Parterre gerissen. Eine Luftmine, die auf einem Sportplatz hinter dem Haus detoniert war, hatte das halbe Haus weggefetzt. Allerdings hätte diese Bombe ihre Aufgabe erfüllt und wäre explodiert unser aller Leben wäre in einem Moment ausgelöscht gewesen Ich lernte das Wort 'Blindgänger', welches für mich den Klang von Verlierer und Versager hatte, obwohl ich diese Worte mit meinen drei Kinderjahren noch gar nicht bilden konnte. Aber eine Vorstellung hatte ich davon. Sie deckte sich mit den Begriffen 'Tommies', verächtlich verstandener Spitzname der englischen Soldaten, Pollaken und anderen Ausländern, die, wie ich zwischen Marschmusik und Fanfaren von den Frontberichten aus dem Radio oder wer weiß woher fortwährend hörte, unfähiger Abschaum waren und im Kampf mit uns glorreichen Deutschen immer nur verloren, die wir von Sieg zu Sieg zogen.

Ich konnte weder wissen, wie es wirklich aussah, noch konnte ich wissen, was meine Eltern dazu meinten. Mein sieben Jahre älterer Bruder, in der Hitlerjugend umfassend indoktriniert, bestärkte mich auf jeden Fall in dieser Siegesgewissheit unseres glorreichen Volkes und zwei andere Brüder, die ich als im Krieg Geborener noch nie bewusst gesehen hatte, waren selber tapfer siegend an der Front. Meine Eltern werden sich gehütet haben, irgendetwas Kritisches zu äußern, musste man doch fürchten, von seinen eigenen Kindern denunziert zu werden. Gegen den Einfluss der Partei, die lückenlose Beherrschung aller Meinung durch die Partei gab es kein Mittel. Mich werden meine Eltern natürlich kaum für mündig gehalten haben, irgendetwas zu verstehen. Darüber hinaus mussten sie gerade von dem unkontrollierten Geplapper eines Dreikäsehochs das Schlimmste befürchten. Ein falsches Wort von so einem Rotzlöffel und schon musste man eine Vorladung ins örtliche Parteibüro, ein Verhör, bei dem der wegen seiner ungebildeten Einfachheit und seinem bedingungslosen Gehorsam gegenüber den Parteirichtlinien und eifrigem Denunzieren gefürchteten Blockwart eine nicht unerhebliche Rolle spielen könnte, was nur zu leicht Arbeitslager wenn nicht KZ befürchten lassen musste, selbst wenn es, wie es mit mir als sechstem Kind deutscher Eltern, zur Vergabe einer lobenden Urkunde verbunden mit dem Mutterkreuz und einer lobenden Erwähnung in der Lokalpresse gekommen war. Hatten meine Eltern doch dem Führer einen strammen neuen Krieger geschenkt. Auch von solchen Albernheiten wusste ich natürlich nichts.

Es ist Krieg

Nicht unmittelbar bei uns, Aber mit, nein, nicht uns, sondern unserer Regierung. Die überwältigende Mehrheit ist nicht damit einverstanden. Wie ? Das stimmt doch gar nicht? Doch, so ist es.

Merkel hat sich in Stralsund am Pult stehend solidarisch mit Bush erklärt, als er den Angriff Israels auf Jordanien als legitme Reaktion Israels auf einen terroristischen Angriff erklärte. Merkel wörtlich:"Es gilt hier, nicht Ursache und Wirkung zu verwechseln" Ich habe noch nichts anderes von dieser Frau gehört. Ich habe auch noch nichts von einem Aufstand innerhalb der Regierung gegen diese Kriegstreiberei, ich weiß, was ich sage, gehört.

Diese Regierung gehört sofort abgeschafft. Das auf die Gefahr hin, dass erst einmal Chaos herrscht. Wir sind besonnen genug, es zu schaffen, sehr bald eine Ordnung herzustellen und uns Volksvertreter zu wählen, die nicht so versaut sind.

Ich, Richard Gleim, spreche der Regierung mein Misstrauen aus. Noch jemand? Von selbst gehen die nicht. Es liegt an uns. Wir sind gefragt. Sonst machen wir uns mit schuldig. Bitte, keine Gewalt. Die bringt’s nicht.

Es ist Krieg

Die Zeit:Israel setzt Libanon-Offensive fort

Kurier: Libanon fordert Waffenstillstand

ARD, Tagesschau: Der Angriff auf den in der Tat wehrlosen Libanon stärkt die pro-syrischen Kräfte, er stärkt Syrien und alle Araber, die den Judenstaat ohnehin ausradieren wollen.

Harald Neuber, Telepolis: Freundschaft statt Recht

Freitag, 14. Juli 2006

Die grösste Kirmes am Rhein

Morgen um 13:00 Uhr ist es wieder so weit. Die größte Kirmes am Rhein startet. Dass da Alles toll, super, sensationell und das Größte ist, versteht sich von selbst.

Aber immerhin allein 4 Achterbahnen locken mit der Aussicht, mehrmals in ein paar Minuten bis kurz vor das Kotzen geschleudert zu werden. Drei dieser Achterbahnen gehören ein und demselben Veranstalter. Wenn man drei Fahrten gemacht hat und diese sich auf einem Kärtchen hat abstempeln lassen, bekommt man die vierte Fahrt gratis.

Toll soll auch die größte Wildwasserbahn sein. Die "Schiffe" sind rund und drehen sich bei der wilden, nassen und besonders bei diesem Wetter kühlenden Fahrt zusätzlich zu der rasenden Fahrt durch die wilden Wasser.

Überraschend bei der neuen und größten Geisterbahn des Universums ist, dass es dort wieder sehr humanoid zugeht und neben Hightech-Effekten reale Personen für Aufregung und Schrecken sorgen. In den Kulissen verborgen sorgen 8 Mann dafür, dass das Schreckliche wirklich zum individuellen Schrecken wird.

Ich mag Kirmes. Einmal eintauchen in die verzückten, von "Sensation" zu "Sensation" schlendernden Scharen aber dann am nächsten Morgen, wenn gerade die Sonne aufgeht über die leere, stille Kirmes schlendern, das ist ein Erlebnis für sich. Sehr irreal recken sich da, wo sonst alles in Bewegung ist, die Geschäfte statisch gen Himmel, die bunten Fassaden, Plastiken und Bilder sind eingefroren. Einige wirken lächerlich, andere zeigen Qualität und wirken noch eindringlicher als im Rummel der Düfte, Töne und Bewegungen. Der absolute Stillstand. Selbst die Jugendstilhäuser an der Oberkasseler Rheinpromenade sind stumme Kulisse.

Dort schläft jemand in einem Auto-Scooter, ein Anderer liegt halb verborgen zwischen zwei Geschäften. Ein Hund kommt näher, schnüffelt ein wenig an dem Schlafenden und wendet sich wieder gelangweilt ab, Spatzen machen sich über die Reste von Mandeln, Gebäck und sonstigem Krümeligen her und Elstern und Rabenkrähen reinigen den Kirmesgrund von Brathering, Räuchermakrele und Currywurst. Auf der Rheinbrücke fährt die erste, gähnend leere Straßenbahn. Ein Lieferwagen hält vor einem Büdchen und deponiert dort Stapel neuer Zeitungen. Der Rhein fließt majestätisch wie immer. Das Ufer zeigt im schrägen Morgenlicht ein feines Muster aus Schatten der Kielsteine. Es gibt zu dieser Zeit keinen anderen Ort in der Stadt, wo man derart angeregt die Seele baumeln lassen kann. Du setzt Dich ans Ufer oder mitten in die stille, bewegungslose Kulisse und staunst über Dich, über die Welt über jeden Kieselstein und findest, dass tote Muscheln einfach großartig sind.

Bismarckheringe und eine Wildsau am Spieß

Ich war nicht dabei. Dafür gab es gestern abend vor den Nachrichten einen halbstündigen Bericht im 1sten und wer den gesehen hat, wird sich ob der Realsatire köstlich amüsiert haben. Eine Sternstunde des Fernsehens. Harald Schmidt hätte es nicht besser machen können.
Die Wildsaustückchen dürften dem Präsidenten angesichts der Entwicklung im Nahen Osten, an der er nicht unschuldig ist, im Halse stecken geblieben sein. Das aber wurde uns leider nicht gezeigt. Was Bush an diesem Abend dazu sagte, war eine derart tendenziöse Simplifizierung, dass man nur staunen konnte. Merkel schloss sich der Meinung Bushs an und entlarvte und blamierte sich dabei bis auf die Knochen.

Donnerstag, 13. Juli 2006

Stadtgedünste

Als ich heute morgen auf die Straße trat, roch es nach Schockolade, ohne dass ich feststellen konnte, woher der Duft, der mich mehr als einhundert Meter begleitete, kam.

Eben in der Straßenbahn roch es intensiv nach Sonnenmilch. Dieser Duft entströmte den vielen Menschen und deren Sporttaschen, Plastiktüten und um den Hals geschlungenen Handtüchern.

So ist das.

Hardy

Wildsau

Wildsau
Darum geht es nicht.

Ärger in Stralsund

Der CDU wird Einschränkung der Meinungsfreiheit vorgeworfen.
Lächerlich, peinlich, skandalös, skandiert n-tv. Mitten im Sommer wurde eine Urlaubsregion zur Festung ausgebaut.
Ich füge hinzu: Da haben sich zwei Verlierer gefunden. Bussi

Wes Brot Du isst....

des Lied Du singst. Immigranten sollen das Deutschlandlied singen. Immigranten, die sich weigern, Integrationskurse zu besuchen, soll das Arbeitslosengeld II gestrichen oder vermindert werden. So will es die CSU. Wir, bzw. unsere Kinder sollen das auch. Jeden Tag in der Schule vor Unterrichtsbeginn. Wo sind wir denn? Schlägt die Stunde der nationalen Erweckung? Und wohin soll das führen? Womit soll bald dieses Nationaldeutschland gegen undeutsche Eindringlinge und Nachbarn verteidigt werden?

Merkel hat für Freitag zu einem Integrationsgipfel eingeladen. Die Veranstaltung soll der Auftakt zur Ausarbeitung eines Aktionsplans zur Eingliederung von Einwanderern in die Gesellschaft sein. Insgesamt sollen 86 Vertreter aus Politik und Wirtschaft, von Gewerkschaften, Migrations- und Ausländerverbänden sowie Kirchen und Religionsgemeinschaften teilnehmen. Die großen Islam-Organisationen sind in der Gästeliste bislang nicht enthalten.

Es sind die Sprache und die Methode, die mich aufschrecken lassen. Da haben wir ein paar schmale Wochen lang einen guten Eindruck in der Welt hinterlassen und dann so was! Man sollte die ganze Bande in einen Sack packen und dann sämtliche Hartz IV Empfänger für 1 EUR die Stunde drauf rumknüppeln lassen. Ein gutes Werk. Bei Einigen wird sich sicher Begeisterung einstellen und sie werden sagen, das sei ein sinnvolles Werk.

Nationale! Stramm gestanden! Ein Lied!

Provinzieller geht's nimmer.

Plagegeister und andere Insekten

Die beiden Plagegeister des Sommers, die Wespe und die Taufliege, Drosophila melanogaster, kommen dieses Jahr bei mir so gut wie nicht vor. Ich kann Obst offen liegen haben, brauche keine Angst zu haben, dass der Rand des Rotweinglases von kleinen Krabbeltieren belagert wird und Obstsaft trinkt sich genüsslich, ohne Gefahr zu laufen, gestochen zu werden.

Ich nehme an, es ist die heiße trockene Witterung, welche die Flügler davon abhält, in städtische Gebiete extremer Trockenheit und Hitze, wie sie enge, baumlose Straßen darstellen, vorzudringen.

Anders sieht es mit Hummeln aus. Die brummen pelzig und fleißig um die Blumen herum. Bei den Schmetterlinge ist es lediglich der Kohlweißling, der schon mal um die Kapuzinerkresse torkelt und nachsieht, ob sie üppig und reichlich genug vorhanden ist, so dass es sich lohnt, dort Eier abzulegen und dann die daraus entstehenden Raupen ernähren kann.

Pfefferminze lockt winziges aber zahlreiches Schwirrvolk an, dass ich nicht benennen kann. Störend können schon mal Nachtfalter sein, die vom Licht angelockt nachts durch das offenen Fenster hereinfliegen und durch orientierungsloses, torkeliges Herumfliegen nerven.

Das Beste aber ist, dass es keine Mücken gibt. Zu trocken. Kein Wasser, keine Mückenlarven. Kein zzzzhhh.

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