Sonntag, 7. Oktober 2007

Platte Ratte

Platte-Ratte

Eine Ratte ist selten allein. Pikant ist, dass dieser Rattenrest auf der Straße unmittelbar vor dem Standesamt Inselstraße lag oder noch liegt.

Denglish

Der Sat startete mit 170 Spielern plus "Warteliste" von knapp 20 Spielern. (Hab ich noch nie gesehen, dass Spieler WÄHREND eines Turniers noch Seats bekamen - selbst noch im zweiten Blindlevel!) Die Struktur war wie zu erwarten sehr schön, gestartet wurde mit 5.000 Chips und 25/50 Blinds mit 30 Minuten Leveln. Mein Turnier startete sehr gut, ich hatte direkt am Anfang 2-3 sehr loose-aggressive Spieler ausgemacht die teilweise mit any2 in position raisten, selbst in den ersten Levels. In der dritten Hand bin ich UTG und finde KhKs - raise auf 200. Einer der LAGs callt in Position und wir sehen einen 6d6cQh Flop. Ich bette 300 in den 475 Pot und er raised mich auf 700. Ich mach ein wenig Show (ich war mir sicher er hat keine 6 und ganz bestimmt kein AA, entweder AQ oder sogar KQ/QJ) bevor ich ihn auf 1,5k reraise. Er überlegt kurz und callt. Turn: 8c
Mein LAG hatte schon in der ersten Hand nen Pot verloren, meine Leadout Bet von 2,3k (Pot:~3,5k) würde ihn also bei einem Call auf jeden Fall committen. Er überlegt für mindestens 2 Minuten und bei den Worten "What do ya have? Two Kings? King-Queen?" war ich mir SICHER er hat AQ. Nach unendlich langer Zeit schmiss er seine 2,3k in den Pot und die letzten 400 behind waren nurnoch ne Formalität,beide hielten schon 400 über die Linie bevor der river mit der 8s das board noch einmal pairte. Bet, call und "Yep, I have Kings" besiegelten meinen Double gegen sein AQ ;)
Von dem zeitpunkt an konnte ich mich ca 2 Stunden lang bei 10k halten, ein paar raises mit JJ, 77 und AJo am BU brachten aber nur die Blinds. Einmal musste ich AQo am BU gegen raise+reraise folden, easy fold eigentlich in dem Spot, aber dass hier 78o vs QJs spielten verwunderte mich dann doch sehr ;)
Bei blinds von 200/400 bekam ich dann noch einmal AQo im SB. Meine beiden Nebenmänner spielten nicht sonderlich stark, der Raise vom BU auf 1,2k war ein offensichtlicher Blindsteal, trotzdem wollte ich hier nicht unbedingt um meinen Stack spielen, also nur ein Call. (wäre ja auch nur knapp der halbe Stack gewesen ;) ). But WTF, der BB called auch!? K, den Leadoutplan gleich wieder verworfen und der 689rb Flop war eigentlich auch nicht das was ich suchte. Check, check zum BU - check behind. Turn: A
Keine Conti vom BU verwunderte mich schon ein wenig, allerdings dachte ich hier auch nicht wirklich an ein Set, ausgehend von seinen vorherigen Aktionen. Also eine 3k Leadout Bet in den 3,5k Pot um etwaige draws zu vertreiben und natürlch folden beide gegen den tighten Bigstack ;)


Um was handelt es sich hier wohl? Versteht das jemand?

Hier ist die Quelle: http://breakeven.twoday.net/stories/4327631/

Sonntagswetter

Hier entsteht eine neues Mövenpick-Hotel in bester Lage unmittelbar am Hofgarten

Moevenpick-Hotel
Inselstraße - Düsseldorf-Pempelfort

Dieser 40 m hohe Neubau ist nicht ganz unumstritten.
http://www.fdp-duesseldorf-stadtmitte.de/Presse2007-1/rp-hotels070310.php

Goldener Oktobersonntag

Sonnenschein, blank geputzter blauer Himmel, angenehme Temperatur, verkaufsoffener Sonntag. Die Massen strömen.

Aber die Rheinbahn fährt sturissime ihren stark ausgedünnten Sonntagsfahrplan. Die Bahnen sind überfüllt. Kinderwagen sperren die Durchgänge. Fahrradfahrer ausgerüstet mit 800,00 Euro teuren, exzellenten Fahrmaschinen mit 24 Gängen, vorbildlichem Geradeauslauf, bester Kurvenlage, ausgezeichneten Bremsen, steifen Rädern und besten Reifen laden ihre Fortbewegungsmittel in sowieso gesteckt volle Straßenbahnen und sperren den ausgleichenden Fluss der Fahrgäste, die ansonsten einen Weg finden würden, der für einen Ausgleich der Massen in den Bahnen sorgte und kommen so langsamer voran, als sie es täten, bestiegen die ihre Räder und führen ohne Stress und Gedränge ihres Weges. Kinder plärren, Kinder schreien, Kinder haben Angst, Kinder werden irgendwo hin gezerrt, wo sie nicht hin wollen, Kinder werden angeschrieen, Kinder erhalten Befehle.

Somit fühlt sich die Mehrheit bemüßigt, sich mit dem Auto in die Stadt zu begeben. Es sind Hunderttausende. Alle offenen, zweisitzigen Roadster fahren, sich mit lauter Musik gegen die aus 40 km Umkreis hier auffahrenden SUVs behaupten wollend, in Richtung Innenstadt.

Die Kö quillt über von Mettmannern, dem halben Ruhrgebiet und was sich sonst noch so eigentlich in den Speckgürtel der Stadt versteckt hält. Alles Gucker.

Ab in den Park. Weg von dem Trubel.

Falsch gedacht. Auch dort versammelt sich alles, was von der Leyen-Kinder gezeugt hat samt Kinderwagen, einem Haufen Taschen, Spielzeug, Decken, Bällen, Plastiktieren, Klamotten zum Umziehen auf den Wegen, auf den Wiesen und selbst in den Bäumen und unter den Sträuchern, wo auch gerne nacktärschige Schreihälse von Mamma so gehalten werden, dass der Popo die unterste Stelle des kleinen Körpers bildet und die Beinchen in die Höhe ragen, und so der Entleerung zugeführt werden. Fahrräder dienen so vor eine Bank gestellt, dass sich dort niemand außer dem Radbesitzer mehr hinsetzen kann, als Schutz vor Nachbarschaft. Alles schreit, gestikuliert und erregt sich, Stress liegt über allem.

Nähert man sich dem Rhein, gerät der Gang zu einem Geschiebe durch das dicht Gedrängte der Leiber, der Gerüche sowohl der Parfums wie der von Fritten- und anderen Buden. Der Rhein ist dort, von wo die Musik besonders laut und volksrockig herüberschallt. Ich nehme Abstand davon, den Rhein im Oktoberlicht flirren zu sehen.

Ich weiß jetzt wieder, wie es zu diesen Montagsautos und anderen montäglichen Aussetzern kommt.

Bilker Strasse

Bilker-Strasse

Die Bilker Strasse ist eine schmale Straße mit noch schmaleren Bürgersteigen aber mit einem großen Angebot an kulturellen Institutionen und eine der Straßen, auf der man im zum großen Teil geschichtslosen Düsseldorf (ich mag es, dass man hier nicht von Geschichte geschlagen und von Bedeutung gewürgt wird) so was wie einen historisch begründeten Geist Düsseldorfs erkennen kann, diesen flüchtigen, heiter ironischen, sich nicht aufdrängenden Geist, der durch so manche Gasse Düsseldorfs weht, der so flüchtig und unaufdringlich ist, dass er nicht einmal von den Verwaltern der Stadt bemerkt wird.

Die der Straße innewohnende Attraktivität wird mit großer Anstrengung geheim gehalten und der Öffentlichkeit vorenthalten. Anders ist es nicht zu verstehen, dass die schmalen Bürgersteige nicht vor Besucherströmen überbersten und der Verkehr sich auf ruhenden Verkehr beschränkt, die ganze Straße sich als Open Air Parkplatz erweist.

Gehen wir mal die Häuser ab:

Bilker Straße 7: Düsseldorfer Marionettentheater
http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCsseldorfer_Marionetten-Theater
Bilker Straße 7 – 9: Institut Francaise, Palais Wittgenstein
http://www.if-duesseldorf.org/ - http://www.duesseldorf.de/kultur/kulturamt/locations/wittgenstein.shtml
Bilker Straße 12 – 14: Heinrich Heine Institut
http://www.duesseldorf.de/heineinstitut/institut/index.shtml
Bilker Straße 15: Robert Schumann Gesellschaft
http://www.schumann-gesellschaft.de/

Darüber hinaus bieten dort Architekten, Galerien, Antiquitätenhändler, Künstler, Werbeagenturen, exquisite Modeläden, Schulen und etliche mehr ihre Dienste an.

Nehmen Sie sich mal ein paar Tage Zeit und erkunden dieses Sträßchen. Sie werden Vieles finden, was Sie bereichert und Ihnen diese komische, kleine Stadt verständlicher macht. Insistieren Sie in den jeweiligen Instituten auf erschöpfender Information. Die Verantwortlichen dort sind meist sehr zurückhaltend und schweigsam. So hin und wieder ein ‚kick in the ass’ kann dort nicht schaden.

Und schauen Sie auch in die kleinen Seitensträßchen. Es gibt viel zu entdecken.

Spitzelsystem Schule

Wie sehr die Politik das Maß verloren hat, zeigt ein Erlass, der besagt, dass Lehrer alle Straftaten ihrer Schüler anzeigen müssen. Damit ist ein wesentlicher Faden, der Vertrauen zwischen Lehrer und Schüler herstellte und die Lehrer befähigte, Fehltritte der ihnen Anvertrauten aufzufangen und zu korrigieren, zerschnitten.

Jetzt lernt der junge Mensch schon von Kindesbeinen an, was ein Überwachungsstaat ist. Die Ausbildung von Vertrauen in die Gemeinschaft ist von Grund auf erschwert wenn nicht unmöglich geworden. Die Kriminalisierung auch von Strafunmündigen verändert das Leben der Deliquenten in einem entscheidenden Maß. Herangezogen werden Mitmenschen, deren Grundeinstellung der Gemeinschaft feindlich gegenüber stehen.

Der Lehrer als Blockwart.

In einer natürlich nicht repräsentativen Umfrage der WZ plädieren 90.3% der Leser für die Anzeigepflicht durch die Lehrer. Da weiß man doch, in welchem Umfeld man sich befindet.

Es ist keine Frage, dass Jugendkriminalität bekämpft werden muss. Daraus jedoch ein Spitzelsystem an Schulen, oft der einzigen Instanz, die strauchelnden Jugendlichen Halt geben kann, zu etablieren, bedeutet, die Kriminalitätsrate in bisher nicht vorstellbare Höhen zu katapultieren. Das Vertrauen in die Gemeinschaft kann sich erst gar nicht herausbilden. Der Bildung von Jugendgangs und das nicht nur als zeitweiligen, vernachlässigbaren Ausrutscher sondern als quasi kriminelle Vereinigung von Dauer und aus Überzeugung ist der Boden bereitet.

Das Ganze passt fein eingepasst in die schöne neue Welt des Überwachungsstaats. Da stehen wir. Jetzt!

Vorgestern meinte ich noch "Der Mench ist gut". Dabei bleibe ich auch, muss aber ergänzen "Der Staat ist schlecht"
http://www.wz-newsline.de/index.php?redid=178243

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