Rumex acetosa
Polygonaceae
Sauerampfer ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die nach meiner Beobachtung feuchte, schwere, nährstoffreiche Böden bevorzugt. Da ist der Sauerampfer dann allerdings kaum auszurotten. Dabei helfen ihm bis zu 1,5 m lange Speicherwurzeln, aus denn auch in Stücke geschnitten ohne Weiteres wieder ganze Pflanzen entstehen und die zahlreichen Samen, die so eine Pflanze produziert. Die Samen wiederum bleiben über Jahre hinweg keimfähig.
Rumex gehört wie der Rhabarber zur Familie der Knöterichgewächse. Seine Blätter sind essbar. Sie schmecken leicht sauer, enthalten viel Vitamin C aber auch Oxalsäure, die als toxisch gilt.
Ich erinnere mich, dass wir in der schlimmen, der Nachkriegszeit, wo es an Allem mangelte, keinen Mangel an Sauerampfer hatten. Man ging einfach vor die Haustür auf die von einem forellenfrischen Bach durchflossene Wiese, auf der im Umtrieb immer wieder Kühe weideten, welche die Wiese düngten und zusätzlich dafür sorgten, dass dort Champignons wuchsen, und holte sich so viel Sauerampfer, wie man wollte. Wir Kinder mampften mit Leidenschaft die jungen, säuerlich schmeckenden Blätter direkt von der Pflanze in den Mund.
Ich weiß nicht mehr, was Mutter in der Küche mit dem Sauerampfer bereitet hat. Ich erinnere ich nur, dass ich keinerlei Aversion gegen ein Gericht mit Sauerampfer hatte, was ihn essentiell von Spinat unterschied. Junge Brennnesseln- in Hinblick auf Spinat hier zu recht zitiert - waren auch lecker. Mit gebratenen Krähen-(herzen) --- mh.
Aber ich schweife ab. Wie man eine Sauerampfersuppe kocht, die in manchen Gegenden ein Gründonnerstagsgericht darstellen soll, will ich gar nicht wissen. Zu Suppe verarbeitet kann ich mir Sauerampfer nicht vorstellen; in ein Omelett gewickelt schon. Allerdings. Wenn erblüht wie hier auf dem Bild sollte man die Finger von ihm lassen. Dann sind die Blätter hart und fransig. Nur junge, frische Blätter sind ein Genuss. Je öfters sie geerntet werden, umso eher wachsen neue, frische Blätter nach.
argee gleim - 24. Mai, 16:05