Manchmal ist es doch von Vorteil, einen allseits bekannten Dom in der Stadt zu haben. So hat die Deutsche Post jetzt einen seit 556 Jahren toten Künstler, der mal am Dom rumgefummelt hatte, beworben. Ein cleverer Domprobst hat die Gelegenheit erfasst und der Post launisch geantwortet und dabei 1111,11 Euro rausgeholt. Karnevalistisch die Zahl, katholisch das Prozedere. Und man hat was zum Schmunzeln.
http://www.ksta.de/html/artikel/1176113272748.shtml
Wie viel Hamster passen in dieses Rad? Und warum?
Ich habe geträumt, ich hätte in einem Anfall von Delirium dann doch auf diese 999.999 Werbung geklickt und schon stand ein schwarzer Audi A3 mit roten Sitzen vor mir und – das hatte die Werbung gar nicht versprochen – durch das offene Fenster lächelte mich Anna Netrebko an, chauffierte mich ins frühlingshafte St. Petersburg und wir flanierten Händchen haltend über den Newskij-Prospekt, obwohl das gar nicht meiner Gewohnheit entspricht.
Wir müssen unser binär-lineares Denken aufbröseln.
http://www.zeit.de/online/2007/15/energiepflanzen
So lautet der Fachausdruck für das Leiden derer, die sich vor der 13 fürchten. Kommt dann noch der Freitag hinzu, dann ist es um die Ruhe der unter Triskaidekaphobie Leidenden geschehen. Und tatsächlich. Sie scheinen Recht zu haben mit ihrer Furcht, stößt ihnen an einem solchen Tag doch wirklich so manches Unheil zu.
Da ist einmal die höhere Aufmerksamkeit für alles Unangenehme. Dann aber und vor allem erliegen sie einer self-fulfilling prophecy. Ihre Furcht bringt sie dazu, in jedem und allem ein Unglück zu sehen. Hinzu kommt noch, dass sie ob ihrer Furcht in einer Weise handeln, die einen Misserfolg wenn nicht Schlimmeres zur Folge hat.
Die Furcht vor der 13 soll weit zurück in vergangene Zeiten führen. Es ist der Wechsel vom Matriarchat zum Patriarchat. Damit einher ging eine neue Zeitrechnung, eine neue Beschreibung der Welt. Aus einem Jahr mit 13 Monaten – 13 mal 28 Tage der Mondphasen – wurden 12 Monate. Diese unhandliche Primzahl wurde durch eine mehrfach teilbare ersetzt. So konnten die Vierteilung des Jahres in zwei Tages- und Nachtgleichen und zwei Sonnenwenden besser dargestellt werden. Dabei verlor Freya, die Liebes- und Fruchtbarkeitsgöttin, welcher der 13. Monat gewidmet war, ihre Heimat.
Heute ist uns ein herrlicher, sonniger, sommergleicher Tag vorausgesagt. Und das Wochenende steht bevor. Was soll da noch schief gehen? Seien wir einfach nett zu einander.