Sonntag, 30. Juli 2006

Blankes Ensetzen

Heute morgen hat Israel im Südlibanon ein Dorf angegriffen und 54 Zivilisten, darunter 37 Kinder gemordet.

Ich kann die Israelis nicht verstehen. Die müssen doch wissen, dass sie damit die Stimmung in Libanon noch mehr gegen sich aufbringen und nicht nur dort, sondern in der gesamten muslimischen Welt und darüber hinaus auch sämtliche Unterstützung in der Welt, außer von den USA und Deutschland, verlieren. Kein Wunder, dass die Libanesen Condoleezza Rice brüskiert haben und sie hart ausgeladen wurde.

Deutschland spielt eine ganz, ganz traurige, eine geradezu verbrecherische Rolle bei diesem Krieg. Europa wäre sich einig. Europa spräche mit einer Stimme und das gegen den Krieg. Lediglich Deutschland treibt quer und unterstützt einen sich und sein Land immer mehr isolierenden Bush und isoliert sich damit selbst.

Es ist müßig, wenn ein paar sagen, dass Merkel nicht Deutschand ist und die Deutschen etwas ganz anderes wollen, wenn die Deutschen nicht aufstehen und Merkel, die große Schuld auf sich und damit auch auf uns lädt, nicht in die Wüste schicken.

Mich interessiert noch mehr, als was Israel und Bush da machen, welche Rolle wir bei diesen Verbrechen spielen. Wir häufen mal wieder eine große Schuld auf uns. Merkel ist nicht haltbar. Es ist schlimm, was diese Regierung macht. Das darf nicht sein.

s.a. hier

Ein Blick aus dem Fenster

Es herrschen knapp 30°C. Ein leichter Wind kommt auf. Gigantische weiße Wolken türmen sich auf und schmücken den blauen Himmel. Die Sonne scheint gnadenlos auf Straße und Mauerwerk.

Doch die Wolkentürme, die immer wieder neue Bilder malen, Monster plastizieren und wechselnde Gebilde hochbrodeln lassen, machen Hoffnung auf Regen.

Jetzt aber muss ich den Film über die Extremadura auf wdr sehen. Da regnet es noch viel weniger und es ist auch heißer dort. Aber ich mag sie, die Extremadura. Die Korkeichen, die Frösche, die Zahara de los Atunes, die Stiere, die Schweine und die Sonnenuntergänge.

Büdchen am Belsenplatz

Buedchen-am-Belsen
Belsenstraße/Greifweg - Düsseldorf-Oberkassel

Och nöh!

Die Anti-Terror-Datei ist beschlossene Sache. Das Innenministerium (Schäuble) und die Länder haben sich geeinigt. Erfasst werden sollen nicht nur verdächtige Personen und terroristische Verbindungen, sondern auch Stiftungen und Unternehmen mit möglichen Verbindungen ins islamistische Milieu. Ein entsprechender Gesetzentwurf soll nach der Sommerpause im Bundestag eingebracht werden.

Die Regelungen des Entwurfs gehen dem Bericht zufolge erheblich weiter als ursprünglich vom Bund geplant. Von Verdächtigen sollten neben ihren persönlichen Daten auch Informationen über Bank-, Telefon- und Internet-Verbindungen, ihre Führerscheindaten und einschlägige Kontaktpersonen erfasst werden.

Man beachte: Weitergehende Erfassung von Daten wird abgelehnt. Dies nicht etwa zum Schutz des Bürgers. Nein, die Geheimdienste sträuben sich. Sie fürchten die unkontrollierte Weitergabe sensibler Daten. Dann doch wohl, sensibel, was die Geheimdienste betrifft.

Schöne neue Welt? Der gläserne Bürger? Sehen wir es mal anders herum. Der versklavte Mensch unter einer nicht kalkulierbaren Regierung mit einer wenn nicht Tendenz zur Diktatur dann doch mit weit geöffneten Türen zu einer diktatorischen Wende. Der Überwachungsstaat ist fast perfekt etabliert.

Ich weiß zwar nicht, was die Regierenden davon haben. Aber irgendwas muss ja dran sein, sonst wäre das weltweit nicht so attraktiv. Wahrscheinlich handelt es sich mal wieder um die Eitelkeit Weniger.

Es gibt ein Mittel dagegen. Alle bemühen sich, in die Datei aufgenommen zu werden. Gegen alle kann man nicht regieren.

Ach das betrifft Sie gar nicht? Sie haben nichts zu verbergen? Und wenn Ihr missliebiger Nachbar Sie als Terrorist denunziert? Wenn ein Regierungsmitglied sie nicht leiden kann? Wenn Herrn Schäuble Ihre Nase nicht gefällt? Wenn jemand bei den bekanntermaßen sehr fragwürdigen US-amerikanischen Geheimdiensten oder den sehr besonderen israelischen Geheimdiensten Sie auf den Index setzen will? Wer bestimmt denn, wer Terrorist ist und wer nicht? Sind Sie sich so sicher, dass Sie kein Terrorist sind? Die Kriterien sind nicht die Ihren. Na, sind Sie sich immer noch sicher? Haben Sie Herrn Schäuble mal in die Augen geguckt? Oder Frau Merkel? Die Schlinge zieht sich zu.

Nun ja, es dauert ein bisschen, bis die Richter durch linientreue ersetzt sind. Aber auch das geht nicht zuletzt mit dem Einsatz der Bundeswehr im Inneren schneller, als Sie sich das vorstellen. Vielleicht bekommen Sie auch ein Pöstchen, - als Blockwart. Deutschland bleibt selbstverständlich eine Demokratie. Der demokratische Impetus wird sogar gesteigert – zur Volksdemokratie. Aber hallo!

Seit Bestehen der Bundesrepublik geht das so. Die Schlinge war immer sichtbar, wenn man die Scheuklappen abnahm. Jetzt wird sie unmittelbar und geradewegs vor uns gehängt. Jeder sieht sie. Sie hängt so nah mitten vor uns, dass es den Meisten gelingt, geradeaus durch sie hindurch zu sehen und so behaupten zu können, er habe freie Sicht. Sie uns um den Hals zu legen, geht so einfacher und schneller. Wenn Sie durstig sind, reicht ein Glas Wasser in die freie Sicht gestellt und Sie legen Ihren Hals beseelt von der Fürsorge durch die Obrigkeit selbst in die Schlinge.

M

Ich setzte mich zu einem Mann, der sich schon morgens um 11.00 h an einer Bierflasche festhält, auf eine Bank am Parkeingang. Er nimmt den letzten Schluck, guckt durch die kleine Öffnung bis auf den Flaschenboden, schüttelt die Flasche aus und holt sich am nahen Büdchen eine neue, volle Flasche.

Er setzt sich wieder hin, schaut sich die Flasche liebevoll an, nestelt aus der Hosentasche einen Bleistift und malt ein großes ‚M‘ auf das Etikett. Ich schau ihn ein wenig erstaunt an, was er bemerkt. Er meint: "Ich schreib da ‚M‘ drauf. Ich heiß Martin. Dann weiß ich, dass das meine Flasche ist" öffnet sie und nimmt freudig und ‚Ah‘ ausstoßend den ersten Schluck aus seiner neuen Flasche.

Bilder von abgesteckten Claims eines Goldgräbers, ein Zaun um die Ranch, eine Mauer um die Finca, ein Schild mit der Aufschrift 'Privée', ein Monogramm auf dem goldenen Füllhalter, der verfallene Stacheldrahtzaun auf der Demarkationslinie zur DDR, ein Hund, der an jedem Baum sein Beinchen hebt.....

Bonjour

Althaea
Althaea

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