Strohtrocken, Brandgefahr. Hitze. Drei Vokabeln, die den Begriff ‚Wasser‘ wenn auch nur als Mangel im Stammhirn abbilden. Um nicht im Lamentieren um einen Mangel stecken zu bleiben, hier ein Bild, das man selbst erhitzt mit Wasser in Verbindung bringt.
Nicht weit von meiner Wohnung entfernt beginnt ein alter Park, der Hofgarten, seit dem Rokoko einem Lustschloss, dem Schloss Jägerhof, zugehörig. So ein herrschaftlicher Park aus dieser Zeit ist ohne eine ausgedehnte Wasserfläche nicht zu denken. Diese nennt sich Landskrone und wird von der
Düssel gespeist. Der Hofgarten reicht bis zum Rhein. An seinem Rand befinden sich das Steigenberger Parkhotel, die Oper, das Ratinger Tor, der Ehrenhof und die Tonhalle, Düsseldorfs Philharmonie. Wenig bekannt ist, dass die Düssel sich in vier Arme aufteilt und ganz verschiedene Gebiete des Dorfs an der Düssel durchfließt. Es sind die nördliche und die südliche Düssel, der Kittelbach und der Bückerbach. So kommt es, dass außergewöhnlich viele Düsseldorfer behaupten können, an der Düssel zu wohnen. Die einzelnen Arme der Düssel, von mir gerne scherzhaft Düsseldelta genannt, münden auf einer Strecke von etwa 50 Stromkilometern in den Rhein, an dessen Ufer momentan die Große Kirmes stattfindet und heute abend das Kirmesfeuerwerk abgebrannt werden wird.
Gerade kaltem Wasser entstiegen, konditioniere ich mich weiter und sei es eben mit einem Bild von Wasser und trotze so den 33° da draußen und den 30° hier im Zimmer, natürlich mit einem immer wieder aufgefüllten Glas Wasser in Reichweite.
Und wenn es heute spät abend grollt, donnert, blitzt und kracht, kann ich mir einbilden, es sei ein Gewitter, obwohl ich weiß, dass es ein Feuerwerk ist.
Grimms Märchen sind verwegener.